Sächsische Zeitung (Hoyerswerda)
Blütenmeer in Cottbus: Festmeile in Pücklers Park
Das 12. Gartenfestival lockt am Wochenende nach Branitz. Zu sehen ist auch der neu erworbene Bierkrug aus dem Jahr 1857.
Cottbus. Das Dutzend ist voll. Mit dem 12. Gartenfestival soll am Samstag und Sonntag (25. und 26. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr) an der Historischen Schlossgärtnerei im Park Branitz ein ganz besonderes Zeichen gesetzt werden. „Pückler im Farbrausch“ist das atemberaubende Blütenund Ausstellungsmeer überschrieben. „Knapp 60 Händler, davon 50 Gärtnereien, Baumschulen und Manufakturen sowie acht regionale Caterer, aus Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Berlin sind dieses Mal dabei“, sagt Projektmanagerin Olga Steinberger-kochubey vom Cottbuser Veranstalter pool production Gmbh.
Aus Sachsen präsentieren sich unter anderen der „Garten Eden“aus Halbendorf bei Weißwasser, die „Staudenpalette“aus Pirna, die Großenhainer Baumschule Kirschner sowie die Vieweg Spezialitäten aus Grimma und „Feine Wäsche frisch vernäht“aus Dresden. Schirmfrau ist, wie bereits in den Vorjahren, Elke Gräfin von Pückler. Sie hat auch wieder den „Hut“auf beim diesjährigen Blumensteck-wettbewerb á la Pückler am Samstag (25. Mai, ab 10 Uhr). Insgesamt gibt es mit dem Wissens-, Genuss-, Musik- und Kinder-garten vier besondere Ausstellungsbereiche.
Die Angebotspalette reicht von Gemüse und seltenen Pflanzen, Rosenvariationen aus Forst, Knollen, Obst- und Ziergehölzen bis zu über 200 Kräutersorten. Ein ganzes Seerosen- und Wasserpflanzenparadies mit rund 20 Arten wird vom Spezialisten Dietmar Hauck aus dem Cottbuser Ortsteil Groß Gaglow aufgebaut. Auch der Spreewälder Blüten- und Kräuterkoch Peter Franke aus Werben bei Burg ist wieder mit seinem „Unkrautladen“beim Gartenfestival dabei. Er bezeichnet sich selbst als „Kräuter-opa“und stellt unter anderem zehn der rund 1.500 bekanntesten Wildkräuter von der Brennnessel bis zum Gänseblümchen vor. Zum Abschluss jeder Präsentation gibt es bei ihm den „berüchtigten“Unkrauttrunk. Im „Wissensgarten“nehmen Experten der Stiftung Fürst-pückler-museum Park und Schloss Branitz die Besucher mit auf Führungen über die Branitzer Baumuniversität. Der „Genussgarten“bietet Vorträge und Verkostungen an. Im „Musikgarten“gibt es unter anderem musikalische Gartengrüße der Jagdhornbläser „Fürst Pückler“Branitz/kahren. Die Kinder können in ihrem eigenen Garten auf Märchenwanderung gehen oder eine Baumleiter erklimmen.
Höhepunkt des 12. Gartenfestivals ist der Blumensteck-wettbewerb. Die Auszeichnung der besten Gestecke erfolgt am Sonntag (26. Mai, 14.30 Uhr). Zuvor gibt es (ab 9.30 Uhr) den 8. Branitzer Pyramidenlauf mit Start am Torhaus (Robinienweg 5). Auf dem Programm stehen dieses Mal Läufe über 2.220 Meter (für Kinder), 4.400 Meter, 6.660 Meter und 8.888 Meter.
Eingestimmt wird auf das Gartenfestival bereits am Freitag (24. Mai, 11 Uhr) im Speisezimmer im Schloss Branitz. Da wird die Rückkehr eines alten Bierkrugs des Fürsten Pückler gefeiert. Der vergoldete Silberbecher hatte kürzlich in der Zdf-sendung „Bares für Rares“ein wahres Bietergefecht ausgelöst. Den Zuschlag erhielt schließlich der Kölner Kunsthändler Leo, von dem die Branitzer Pückler-stiftung das wertvolle Stück erwarb. Den Krug erhielt 1857 Hofstallmeister Heinrich Schwarneger als „kleines freundschaftliches Andenken“für eine Lieferung von Vollblutpferden vom königlich-preußischen Hauptgestüt in Graditz bei Torgau an den Fürsten. Der Bierkrug wird über den Sommer im Schloss Branitz ausgestellt.