Lausitz-festival: Linke stellt Intendant infrage
Landtagsfraktionen in Sachsen und Brandenburg fordern, den Vertrag mit Daniel Kühnel aufzulösen. Zumindest in einem Bundesland gibt es für ihn aber Rückendeckung.
Die Fraktionen der Linksparteien im Sächsischen und im Brandenburger Landtag fordern einen Neustart für das Lausitz-festival. Der Vertrag mit Intendant Daniel Kühnel soll aufgelöst, die Stelle neu ausgeschrieben werden, so die Linkspartei. Die Koalitionsfraktionen im Brandenburger Landtag haben sich allerdings hinter das Lausitz Festival und Daniel Kühnel gestellt. Ein Antrag der Links-fraktion für einen Neustart des länderübergreifenden Mehrsparten-festivals und eine Neuausschreibung der Intendanz wurde jetzt mehrheitlich abgelehnt. Einen ähnlichen Antrag haben indes auch Sachsens Linke vorbereitet. Nach Sz-informationen hatten Gmbh und Aufsichtsrat Anfang April 2023 einen Fünfjahres-vertrag mit Kühnel geschlossen. Das sorgte für Kritik.
Franz Sodann, kulturpolitischer Sprecher der Linken in Sachsen, wünscht sich ein Lausitz-festival, das auf Augenhöhe mit regionalen Kulturschaffenden umgesetzt werde. Bislang sei die Bilanz mit rund 7.000 Besuchern ernüchternd. Bund, Sachsen und Brandenburg förderten das Festival 2023 mit 4,2 Millionen Euro. Dieses Jahr gibt es die gleiche Summe. Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) wies im Landtag darauf hin, dass der künstlerische Beirat geschaffen worden sei, um regionalen Akteuren eine Stimme zu geben. Er solle inhaltlich begleiten, die Entscheidung über die Intendanz treffen aber der Aufsichtsrat, machte sie deutlich. Die Links-fraktion in Brandenburg hatte kritisiert, die Intendanz arbeite vor allem darauf hin, Hochkultur für einen kleinen Kreis von Interessierten zu organisieren.
Das Lausitz Festival solle die Welt in die Lausitz einladen, sie bekannt machen und regionale Identitäten stärken, stellte die Kulturministerin dar. An der Qualität des Festivals gebe es keine Abstriche. Intendant Kühnel habe mit seinem Netzwerk große Künstlerinnen und Künstler in die Region bringen können. (ihg, mit dpa)