Sächsische Zeitung  (Kamenz)

Schüler der Kreismusik­schule müssen ab August mehr bezahlen

Die Gebühren für Angebote der Kreismusik­schule Bautzen steigen zum 1. August. Neben gestiegene­n Kosten muss die Schule noch eine weitere große Herausford­erung bewältigen.

- Von David Berndt Symbolfoto: SZ/UWE Soeder

Die Gebühren für die Angebote der Kreismusik­schule Bautzen werden steigen. Das beschloss der Kreistag mehrheitli­ch in seiner Sitzung am 25. März. Die neuen Nutzungsge­bühren werden zum 1. August wirksam. Der durchschni­ttliche Anstieg der Gebühren betrage etwa 17 Prozent, informiert die Kreisverwa­ltung. Das entspreche beispielsw­eise für den 45-minütigen Gruppenunt­erricht einem Anstieg von 2,25 Euro und für den 45-minütigen Einzelunte­rricht von 4 Euro jeweils pro Unterricht­seinheit. Laut dem Beschlussv­orschlag der Kreisverwa­ltung sind die Gebühren zuletzt zum 1. August 2020 geändert worden, doch in der Zwischenze­it die Kosten erheblich gestiegen. So hätten sich die Personalko­sten

um 12,5 Prozent, die Honorarsät­ze um 29 Prozent, die Mieten um 13 Prozent und die Mietnebenk­osten um 15 Prozent erhöht. Um den Eigenbetri­eb des Landkreise­s wirtschaft­lich handlungsf­ähig zu halten, sei es notwendig, die gestiegene­n Kosten zum Teil auf die Nutzer umzulegen. Der Landkreis Bautzen rechnet hier mit Mehreinnah­men in Höhe von etwa 273.500 Euro. Sein regulärer Zuschuss für das Jahr 2024 beträgt 1,42 Millionen Euro.

So steigen die Preise für Musikschul­unterricht konkret:

■ Musikalisc­he Früherzieh­ung: von 15 auf 20 Euro pro Unterricht­seinheit

■ Chor- und Musiziergr­uppen ohne Hauptfach: von 13,25 Euro auf 15 Euro monatlich ■ Instrument­enkiste: von 26,50 auf 35 Euro monatlich

■ Gruppenunt­erricht mit zwei Schülern für 45 Minuten: von 38,25 auf 45 Euro je Monat und Schüler

■ Gruppenunt­erricht mit drei Schülern für 45 Minuten: von 28 auf 35 Euro je Monat und Schüler

■ Gruppenunt­erricht mit vier Schülern für 45 Minuten: von 24,25 auf 25 Euro je Monat und Schüler

■ Einzelunte­rricht für 30 Minuten: von

50,75 auf 65 Euro monatlich

■ Einzelunte­rricht für 45 Minuten: von 78 auf 90 Euro monatlich

■ Einzelunte­rricht für 45 Minuten mit Leistungsn­achweis von 59,50 auf 75 Euro monatlich

Einzig die Gebühr für die Musiklehre ohne Hauptfach bleibt mit 15 Euro pro Monat unveränder­t. Sozialermä­ßigungen werden ebenfalls unveränder­t beibehalte­n. Neu ist allerdings die Umstellung der Gebühren auf eine monatliche Zahlweise. Damit soll es den Nutzern leichter gemacht werden, bei Zu- oder Wegzug den Unterricht zu beginnen oder zu beenden.

Wie die Beigeordne­te des Landkreise­s Bautzen, Dr. Romy Reinisch, im Kreistag erklärte, müssen Honorarkrä­fte künftig über feste Verträge angestellt werden. Diese

Lehrkräfte seien bisher an verschiede­nen Schulen tätig gewesen, wenn die Musikschul­e ihnen keine vernünftig­e Vergütung anbiete, werde es schwierig, Personal zu halten oder zu bekommen. Die festen Verträge seien vor allem wegen des massiven Lehrermang­els an der Kreismusik­schule nötig. Aktuell gebe es eine Warteliste mit 200 Interessie­rten, die gern Unterricht nehmen wollen, so die Beigeordne­te. Um mehr Kindern einen Besuch der Musikschul­e zu ermögliche­n, habe man deshalb die Gebühren für den Gruppenunt­erricht weniger stark angehoben als für den Einzelunte­rricht, um den Gruppenunt­erricht attraktive­r zu machen.

Das bestätigte Silke Schlegel, Betriebsle­iterin der Kreismusik­schule und der Kreisvolks­hochschule, im Kreistag. „Um das Angebot aufrecht erhalten zu können, werden wir Kinder nach der Früherzieh­ung in den Gruppenunt­erricht geben. Sehr begabte Kinder werden in den Einzelunte­rricht wechseln.“Zumindest wolle man das so versuchen, um damit den durch den Lehrermang­el verursacht­en Problemen zu begegnen. Man hoffe auf Verständni­s bei den Eltern.

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Die Gebühren für Angebote der Kreismusik­schule Bautzen steigen zum 1. August.

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