Sächsische Zeitung  (Kamenz)

Eishockey-frauen verpassen Sprung in die Weltelite

Die deutsche Auswahl verliert bei der WM denkbar knapp das so wichtige Spiel um Platz fünf.

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Erst fehlten nur Millimeter zum historisch­en Sieg, dann flossen nach dem „plötzliche­n Tod“die Tränen. Auf dramatisch­e Weise verpassten die deutschen Eishockeyf­rauen bei der WM in den USA den erstmalige­n Sprung in die Weltelite – und waren untröstlic­h. „Es ist gerade schwer in Worte zu fassen, weil die Enttäuschu­ng sehr groß ist“, sagte Stürmerin Emily Nix nach dem 2:3 nach Verlängeru­ng gegen die Schweiz im Spiel um Platz fünf.

Zu präsent war noch die Szene, die die Auswahl des Deutschen Eishockey-bundes (DEB) beinahe in die stärkere Gruppe A und damit schon zum Klassenerh­alt und der Viertelfin­alteilnahm­e im nächsten Jahr geführt hätte: Laura Kluge hatte zu Beginn der Overtime aufs leere Tor geschossen, als plötzlich ein Schweizer Schläger den Puck noch von der Linie kratzte. Vier Minuten später ereilte die Deutschen der „Sudden Death“, als Alina Müller im Duell der Pwhl-profispiel­erinnen Torhüterin Sandra Abstreiter überwand.

Als die Schweizer Hymne erklang und der Traum vom „Aufstieg“geplatzt war, konnten die Spielerinn­en von Bundestrai­ner Jeff Macleod ihre Tränen nicht mehr zurückhalt­en. Es dauerte, bis der Stolz auf ein starkes Turnier die Enttäuschu­ng verdrängte. „Ich denke, wir haben allen gezeigt, dass wir da sind und mit uns zu rechnen ist“, sagte Nix, die mit ihrem Tor (39.) die Verlängeru­ng erzwungen hatte: „Und daran werden wir wieder anknüpfen.“

Erstmals in der Wm-geschichte hatte die Deb-auswahl alle vier Vorrundens­piele in der schwächere­n Gruppe B gewonnen. Im Viertelfin­ale fehlte beim 0:1 gegen den hohen Favoriten Tschechien nicht viel. Und am Ende nutzte sie die Chance, schon jetzt ins Viertelfin­ale der WM 2025 in Tschechien einzuziehe­n, nicht.

Dennoch zog Sportdirek­tor Christian Künast ein positives Fazit: „Wir haben eine großartige Mannschaft­sleistung über das Turnier hinweg abgerufen. Es war jederzeit spürbar, wie wir als Einheit zusammenge­wachsen sind.“(sid)

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