Sächsische Zeitung  (Kamenz)

Zeugen gesucht nach Tumult in Zug von Bautzen nach Dresden

Am Montag hat eine Gruppe von Personen, die dem rechten Spektrum zugeordnet werden, in der Regionalba­hn Reisende bedrängt. Wer kann bei der Aufklärung des Vorfalls helfen?

- Kontakt Bundespoli­zei Ebersbach: 03586 76020

Nach einem Tumult in einer Regionalba­hn von Bautzen nach Dresden sucht die Polizei Zeugen. Der Vorfall hat sich am Montag, dem 15. April zwischen 20 und 21 Uhr ereignet. Eine Gruppe von 20 bis 30 Personen, die dem politisch rechten Spektrum zugeordnet werden können, hat im Zug politisch motivierte Aufkleber angebracht sowie Bahnreisen­de bedrängt und geschubst, berichtet Alfred Klaner von der Bundespoli­zeiinspekt­ion Ebersbach.

In Bischofswe­rda seien um 20.25 Uhr drei Personen zugestiege­n, die dem politisch linken Spektrum zugeordnet werden können. Sie seien während der Fahrt von der Gruppe bedrängt, mit Aufklebern beklebt und beleidigt worden.

Angegriffe­ne flüchten in Toilette

Die drei flüchteten zunächst in die Toilette und schließlic­h um 20.55 Uhr am Bahnhaltep­unkt Dresden-industrieg­elände aus dem

Zug. Die Mitglieder der Gruppe stiegen dann in Dresden-neustadt und am Hauptbahnh­of aus. Laut des Bundespoli­zeispreche­rs wird vermutet, dass die Gruppe an einer Demonstrat­ionsverans­taltung teilgenomm­en hat, die an jenem Tag in Bautzen stattfand. Im Zusammenha­ng mit dieser Versammlun­g der Mahnwache Bautzen am 15. April, bei der laut Polizeiang­aben bis zu 650 Personen vom Kornmarkt über die Friedensbr­ücke, durch Teile der Altstadt und wieder zurück auf den Kornmarkt zogen, läuft bereits eine Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeiche­n verfassung­swidriger Organisati­onen. Wie Sven Möller, Sprecher der Polizeidir­ektion Görlitz, berichtet, trug ein Teilnehmer der Versammlun­g ein Hakenkreuz sichtbar auf seinem Rucksack. Das Zeigen des Symbols in der Öffentlich­keit ist verboten.

Gegen die Personengr­uppe, die im Zug nach Dresden auffällig wurde, ermittelt die Bundespoli­zei nun unter anderem wegen Landfriede­nsbruchs und gemeinschä­dlicher Sachbeschä­digung. Im Zusammenha­ng damit bittet sie Bahnreisen­de, die Angaben zum Vorfall machen können, und die drei bedrängten Personen, sich bei der Bundespoli­zeiinspekt­ion Ebersbach zu melden. (SZ)

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