Zeugen gesucht nach Tumult in Zug von Bautzen nach Dresden
Am Montag hat eine Gruppe von Personen, die dem rechten Spektrum zugeordnet werden, in der Regionalbahn Reisende bedrängt. Wer kann bei der Aufklärung des Vorfalls helfen?
Nach einem Tumult in einer Regionalbahn von Bautzen nach Dresden sucht die Polizei Zeugen. Der Vorfall hat sich am Montag, dem 15. April zwischen 20 und 21 Uhr ereignet. Eine Gruppe von 20 bis 30 Personen, die dem politisch rechten Spektrum zugeordnet werden können, hat im Zug politisch motivierte Aufkleber angebracht sowie Bahnreisende bedrängt und geschubst, berichtet Alfred Klaner von der Bundespolizeiinspektion Ebersbach.
In Bischofswerda seien um 20.25 Uhr drei Personen zugestiegen, die dem politisch linken Spektrum zugeordnet werden können. Sie seien während der Fahrt von der Gruppe bedrängt, mit Aufklebern beklebt und beleidigt worden.
Angegriffene flüchten in Toilette
Die drei flüchteten zunächst in die Toilette und schließlich um 20.55 Uhr am Bahnhaltepunkt Dresden-industriegelände aus dem
Zug. Die Mitglieder der Gruppe stiegen dann in Dresden-neustadt und am Hauptbahnhof aus. Laut des Bundespolizeisprechers wird vermutet, dass die Gruppe an einer Demonstrationsveranstaltung teilgenommen hat, die an jenem Tag in Bautzen stattfand. Im Zusammenhang mit dieser Versammlung der Mahnwache Bautzen am 15. April, bei der laut Polizeiangaben bis zu 650 Personen vom Kornmarkt über die Friedensbrücke, durch Teile der Altstadt und wieder zurück auf den Kornmarkt zogen, läuft bereits eine Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Wie Sven Möller, Sprecher der Polizeidirektion Görlitz, berichtet, trug ein Teilnehmer der Versammlung ein Hakenkreuz sichtbar auf seinem Rucksack. Das Zeigen des Symbols in der Öffentlichkeit ist verboten.
Gegen die Personengruppe, die im Zug nach Dresden auffällig wurde, ermittelt die Bundespolizei nun unter anderem wegen Landfriedensbruchs und gemeinschädlicher Sachbeschädigung. Im Zusammenhang damit bittet sie Bahnreisende, die Angaben zum Vorfall machen können, und die drei bedrängten Personen, sich bei der Bundespolizeiinspektion Ebersbach zu melden. (SZ)
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