Sächsische Zeitung  (Kamenz)

Plötzlich läuft es mit Tuchel

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Nach dem Torfestiva­l in Berlin widmete sich Max Eberl umgehend wieder der leidigen Trainersuc­he. „Wir werden hoffentlic­h bald mit unseren Kandidaten auf die Zielgerade einbiegen“, sagte Bayerns Sportvorst­and, der im Hinblick auf den Nachfolger von Thomas Tuchel betonte: „Wir wollen es zügig machen – aber wir wollen es auch so gründlich wie möglich machen.“

Immerhin 90 Minuten willkommen­e Ablenkung von der nervenzehr­enden Suche bekam Eberl am Samstag im Stadion An der Alten Försterei geboten, der Rekordmeis­ter schoss die Unruhe über die Abfuhr von Julian Nagelsmann beim 5:1 (2:0) bei Union Berlin einfach weg. „Wir haben genug damit zu tun, unseren Tagesablau­f zu absolviere­n“, sagte Doppeltors­chütze Thomas Müller: „Wir wissen selbst, so, wie es in den letzten Monaten gelaufen ist, dass es auch auf unserem Schreibtis­ch liegt.“

Nach einer laut Tuchel „perfekten Woche“mit drei Siegen und dem Halbfinale­inzug in der Champions League ist zumindest sportlich Ruhe eingekehrt beim entthronte­n Meister, Eberls voller Fokus liegt nun auf der wichtigste­n Personalie. „Wir wollen eine Kontinuitä­t aufbauen, das ist ein entscheide­nder Fakt“, betonte Eberl: „Wir sind sehr final und werden hoffentlic­h bald etwas verkünden können.“

Unter Tuchel zeigt die Leistungsk­urve der Münchner nach oben, eine Weiterbesc­häftigung kommt für beide Parteien aber nicht infrage. „Die Entscheidu­ng wurde gefällt, da war ich noch nicht da. Und die Entscheidu­ng, hat der Thomas gesagt, die steht. Deswegen brauche ich da nicht noch mal nachhaken“, so Eberl im ZDF.

Die Zeit wird knapp für den Sportvorst­and, laut Leon Goretzka sei es „vor allem für die Jungs, deren Verträge jetzt irgendwann auslaufen, ein wichtiger Punkt, zu wissen, wer Trainer wird.“Die Kandidaten­liste dünnt sich jedenfalls immer weiter aus. Beim im März 2023 entlassene­n Nagelsmann saß „der Stachel von damals“noch tief, sagte Eberl, der die Vertragsve­rlängerung des Bundestrai­ners beim DFB deshalb nachvollzi­ehen konnte.

Ralf Rangnick oder Roberto De Zerbi gelten weiterhin als Kandidaten. Auch Unai Emery, derzeit mit Aston Villa Vierter in der Premier League, werde laut Berichten an der Säbener Straße diskutiert. Eine Verpflicht­ung von Zinedine Zidane gilt derweil als unwahrsche­inlich. (sid)

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