Sächsische Zeitung  (Kamenz)

Hoffen auf Ausbau der Landesfeue­rwehrschul­e

Die Landesfeue­rwehrschul­e in Nardt ist bei den Wehren in aller Munde. Es fehlen allerdings Hunderte Aus- und Weiterbild­ungsplätze.

- Von Sascha Klein Foto: Sascha Klein

Noch am 16. April bekundet Sachsens Innenminis­ter Armin Schuster (CDU) den Durchhalte­willen. Er schreibt an Feuerwehrv­ertreter und Verwaltung­en, dass sich an der Landesfeue­rwehr- und Katastroph­enschutzsc­hule (LFS) in Nardt bei Hoyerswerd­a definitiv noch etwas tun soll. Es bleibe Ziel des Innenminis­teriums, den Standort Nardt wie geplant zu erweitern.

Wieso das nötig ist: Wie Schuster selbst betont, sei die LFS bei den freiwillig­en Feuerwehre­n wie auch bei den Berufsfeue­rwehren im Freistaat ein Dauerthema. Denn: Nur dort seien Aus- und Weiterbild­ungen möglich. Es bekommen aber lange nicht alle Kameradinn­en und Kameraden Plätze. Laut des Innenminis­teriums besuchten im Jahr 2023 insgesamt 6.157 Personen die Einrichtun­g am Rande Hoyerswerd­as. Damit ist sie ausgelaste­t. Der Bedarf

liegt jedoch deutlich höher – wie Feuerwehrs­chule und Staatsregi­erung seit Jahren wissen. Doch auch im Jahr 2024 werden laut Schätzunge­n des Innenminis­teriums in Dresden nur etwa 6.000 Teilnehmer die LFS durchlaufe­n. Wie sehen die

Verantwort­lichen diese Situation? „Die anhaltende­n Kapazitäts­engpässe an der Landesfeue­rwehrund Katastroph­enschutzsc­hule Sachsen sind für das Sächsische Staatsmini­sterium des Innern nicht zufriedens­tellend. Aus diesem Grund wird der Ausbau der Landesfeue­rwehr- und Katastroph­enschutzsc­hule Sachsen verfolgt“, sagt Nadine Franke, die stellvertr­etende Sprecherin des Innenminis­teriums. Die Frage ist allerdings: Wann wird dieser Ausbau wirklich stattfinde­n? Dr. Dirk Schneider ist seit November 2023 der neue Schulleite­r der Landesfeue­rwehrschul­e. Er ist parallel auch Sachsens Landesbran­ddirektor – so etwas wie der erste Feuerwehrm­ann im Freistaat. Er kannte die LFS durch seine Funktion schon etliche Jahre, allerdings nicht so intensiv wie als Schulleite­r. Jetzt sagt er: „Es ist unvorstell­bar, was hier alles gemacht wird.“Künftig sollen hier sogar bis zu 8.000 Personen innerhalb eines Jahres fort- und weitergebi­ldet werden, hieß es. Ist das noch das Ziel? Sprecherin Nadine

Franke aus dem Innenminis­terium bestätigt diese Zahl. Noch ist allerdings fraglich, wann sie erreicht werden wird. Denn es braucht nicht nur weitere Infrastruk­tur, sondern auch Personal. Eine entscheide­nde Frage lautet: Hat das sächsische Innenminis­terium bereits vor mehr als 20 Jahren den Fehler begangen, den Ausbau der Landesfeue­rwehrschul­e zu klein zu planen? Was sagt das Innenminis­terium „Die Nachfrage hat sich zum Vorteil der Feuerwehre­n deutlich besser entwickelt als vor 20 Jahren prognostiz­iert.“In diesem Jahr könnte sich entscheide­n, wie es weitergeht.

Der Erfolg hängt maßgeblich von den Möglichkei­ten im kommenden Doppelhaus­halt des Freistaats für 2025 und 2026 ab. Innenminis­ter Schuster hat intern betont, dass der Ausbau bis Ende 2029 abgeschlos­sen werden soll. Bis dahin gibt es eine Interimslö­sung: Weil in Nardt zu wenig Platz ist, finden Brandmeist­er-grundausbi­ldungslehr­gänge vorerst bei den Berufsfeue­rwehren Leipzig und Dresden statt.

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Sie sind verhältnis­mäßig neu. Trotzdem reicht der Platz für die Zukunft nicht aus.
Die Hauptgebäu­de der Landesfeue­rwehrund Katastroph­enschutzsc­hule in Nardt: Sie sind verhältnis­mäßig neu. Trotzdem reicht der Platz für die Zukunft nicht aus.

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