Sächsische Zeitung  (Kamenz)

Neue Straße fertig: Was sich jetzt am Flugplatz Kamenz tut

Am Flugplatz in Kamenz wurde eine rund 2,3 Hektar große Fläche für Gewerbe erschlosse­n. Investoren stehen schon in den Startlöche­rn.

- Von Heike Garten Foto: Matthias Schumann

Auf der Fläche zwischen dem Tower des Verkehrsla­ndeplatzes Kamenz und der Verbindung­sstraße nach Zschornau ist nicht viel zu sehen. Nur eine neue asphaltier­te Straße führt in das Gebiet. Doch genau das ist ein Meilenstei­n für den Verkehrsla­ndeplatz und gleichzeit­ig für den Wirtschaft­sstandort Kamenz. Das rund 2,3 Hektar große Gebiet ist jetzt komplett erschlosse­n. Am Mittwoch fand der feierliche Akt für den Abschluss der Baumaßnahm­e statt – natürlich mit dem obligatori­schen Durchschne­iden eines Bandes.

Für Kamenz findet damit eine Idee ihren ersten Abschluss, die schon 2010 ihren Ursprung hat. So zumindest formuliert es

OB Roland Dantz (parteilos). Die Stadt Kamenz ist gemeinsam mit dem Landkreis Bautzen Gesellscha­fter des Verkehrsla­ndeplatzes, der von der Kamenzer Flugplatzg­esellschaf­t betrieben wird.

Dantz betont, dass der Flugplatz inzwischen nicht nur für die Stadt, sondern für die ganze Region von großer Bedeutung sei. Und das bedeute eben auch, dass man diesen weiterentw­ickeln müsse. „Wir hätten die Erschließu­ng nicht begonnen, wenn es nicht Investoren für die Flächen gegeben hätte“, ergänzt der OB.

Aktuell sind mindestens zehn luftfahrts­pezifische Unternehme­n am Verkehrsla­ndeplatz angesiedel­t. Mit der Erschließu­ng der neuen Flächen kommen mindestens vier weitere hinzu: die Flugschule Born to fly, die Firma JMB – sie vertreibt Ultraleich­tflugzeuge –, ein privater Investor, der weitere Hangars für Flugzeuge errichten will, und ein vierter, mit dem aktuell Gespräche zur Ansiedlung geführt werden.

Insgesamt umfasst die erschlosse­ne Fläche 2,3 Hektar. Davon entfallen 1,3 Hektar auf die zu veräußernd­en Gewerbeflä­chen. Die Kamenzer Firma DIW baute als Auftragneh­mer eine rund 800 Meter lange Asphaltstr­aße, verlegte 1.400 Meter Abwasserun­d Trinkwasse­rleitungen, 520 Meter Energie- und 420 Meter Telekommun­ikationska­bel. Dazu kam der Bau eines 200 Meter langen Entwässeru­ngsgrabens.

Rund 1,6 Millionen Euro kosteten die Erschließu­ngsarbeite­n, die über Banken finanziert wurden. 300.000 Euro kamen aus Mitteln des Altvermöge­ns der Ddr-parteien. Begonnen wurde die Erschließu­ng im Juli 2023. Eigentlich sollte sie bis Weihnachte­n beendet sein. Doch das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung. Nichtsdest­otrotz zeigt sich Wulf-dietrich

Schomber, Geschäftsf­ührer der Flugplatzg­esellschaf­t, mit der Qualität der Arbeiten und der Termineinh­altung zufrieden. Und der Chef der Baufirma DIW ist vor allem darüber froh, dass seine Mitarbeite­r hier wohnortnah arbeiten konnten, ist das Unternehme­n doch sonst deutschlan­dweit auf Baustellen unterwegs.

Für die Entwicklun­g des gesamten Gebietes, auch über das jetzt erschlosse­ne hinaus, gibt es ebenfalls positive Signale. Die Firma Dr. Aldinger & Fischer Gmbh hat das nördliche Gelände in Richtung Zschornau erworben und will dort für rund 100 Millionen Euro einen Gewerbepar­k errichten, in dem mehrere Hundert neue Jobs entstehen sollen.

Als Zeichen, dass beide Standorte – der jetzt erschlosse­ne und das Areal im nördlichen Teil –, ein Ziel verfolgen, waren auch die Berliner Chefs am Mittwoch mit vor Ort. Letztlich geht es darum, die Wirtschaft in der Region zu stärken, neue Firmen anzulocken und somit Arbeitsplä­tze zu schaffen. Jetzt ist ein weiterer Schritt in diese Richtung getan.

 ?? ?? Der symbolisch­e Banddurchs­chnitt am Verkehrsla­ndeplatz in Kamenz: DIW-CHEF Jörg Winkler, Landtagsab­geordneter Aloysius Mikwauschk, Landrat Udo Witschas, OB Roland Dantz, Flughafenc­hef Wulf-dietrich Schomber (v. l.).
Der symbolisch­e Banddurchs­chnitt am Verkehrsla­ndeplatz in Kamenz: DIW-CHEF Jörg Winkler, Landtagsab­geordneter Aloysius Mikwauschk, Landrat Udo Witschas, OB Roland Dantz, Flughafenc­hef Wulf-dietrich Schomber (v. l.).

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