Neue Straße fertig: Was sich jetzt am Flugplatz Kamenz tut
Am Flugplatz in Kamenz wurde eine rund 2,3 Hektar große Fläche für Gewerbe erschlossen. Investoren stehen schon in den Startlöchern.
Auf der Fläche zwischen dem Tower des Verkehrslandeplatzes Kamenz und der Verbindungsstraße nach Zschornau ist nicht viel zu sehen. Nur eine neue asphaltierte Straße führt in das Gebiet. Doch genau das ist ein Meilenstein für den Verkehrslandeplatz und gleichzeitig für den Wirtschaftsstandort Kamenz. Das rund 2,3 Hektar große Gebiet ist jetzt komplett erschlossen. Am Mittwoch fand der feierliche Akt für den Abschluss der Baumaßnahme statt – natürlich mit dem obligatorischen Durchschneiden eines Bandes.
Für Kamenz findet damit eine Idee ihren ersten Abschluss, die schon 2010 ihren Ursprung hat. So zumindest formuliert es
OB Roland Dantz (parteilos). Die Stadt Kamenz ist gemeinsam mit dem Landkreis Bautzen Gesellschafter des Verkehrslandeplatzes, der von der Kamenzer Flugplatzgesellschaft betrieben wird.
Dantz betont, dass der Flugplatz inzwischen nicht nur für die Stadt, sondern für die ganze Region von großer Bedeutung sei. Und das bedeute eben auch, dass man diesen weiterentwickeln müsse. „Wir hätten die Erschließung nicht begonnen, wenn es nicht Investoren für die Flächen gegeben hätte“, ergänzt der OB.
Aktuell sind mindestens zehn luftfahrtspezifische Unternehmen am Verkehrslandeplatz angesiedelt. Mit der Erschließung der neuen Flächen kommen mindestens vier weitere hinzu: die Flugschule Born to fly, die Firma JMB – sie vertreibt Ultraleichtflugzeuge –, ein privater Investor, der weitere Hangars für Flugzeuge errichten will, und ein vierter, mit dem aktuell Gespräche zur Ansiedlung geführt werden.
Insgesamt umfasst die erschlossene Fläche 2,3 Hektar. Davon entfallen 1,3 Hektar auf die zu veräußernden Gewerbeflächen. Die Kamenzer Firma DIW baute als Auftragnehmer eine rund 800 Meter lange Asphaltstraße, verlegte 1.400 Meter Abwasserund Trinkwasserleitungen, 520 Meter Energie- und 420 Meter Telekommunikationskabel. Dazu kam der Bau eines 200 Meter langen Entwässerungsgrabens.
Rund 1,6 Millionen Euro kosteten die Erschließungsarbeiten, die über Banken finanziert wurden. 300.000 Euro kamen aus Mitteln des Altvermögens der Ddr-parteien. Begonnen wurde die Erschließung im Juli 2023. Eigentlich sollte sie bis Weihnachten beendet sein. Doch das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung. Nichtsdestotrotz zeigt sich Wulf-dietrich
Schomber, Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft, mit der Qualität der Arbeiten und der Termineinhaltung zufrieden. Und der Chef der Baufirma DIW ist vor allem darüber froh, dass seine Mitarbeiter hier wohnortnah arbeiten konnten, ist das Unternehmen doch sonst deutschlandweit auf Baustellen unterwegs.
Für die Entwicklung des gesamten Gebietes, auch über das jetzt erschlossene hinaus, gibt es ebenfalls positive Signale. Die Firma Dr. Aldinger & Fischer Gmbh hat das nördliche Gelände in Richtung Zschornau erworben und will dort für rund 100 Millionen Euro einen Gewerbepark errichten, in dem mehrere Hundert neue Jobs entstehen sollen.
Als Zeichen, dass beide Standorte – der jetzt erschlossene und das Areal im nördlichen Teil –, ein Ziel verfolgen, waren auch die Berliner Chefs am Mittwoch mit vor Ort. Letztlich geht es darum, die Wirtschaft in der Region zu stärken, neue Firmen anzulocken und somit Arbeitsplätze zu schaffen. Jetzt ist ein weiterer Schritt in diese Richtung getan.