Das Besondere am Töpfermarkt in Elstra
Am Muttertagswochenende kommen Handwerker aus ganz Deutschland zum Töpfermarkt nach Elstra. Was er bietet und was Besucher wissen müssen.
Töpfermärkte sind Besuchermagnete. Das weiß man auch in Elstra, einer Stadt, in der diese Handwerkskunst eine lange Tradition hat. Das war einer der Gründe, warum 2003 der erste Töpfermarkt ins Leben gerufen wurde. Damals wurde er noch von Töpfermeister Hans Holland organisiert. Seit zwei Jahren hat die Stadt die Verantwortung für diese besondere Veranstaltung übernommen.
Eine, die von Anfang an mit dabei ist, ist Töpferin Steffi Berndt aus dem Elstraer Ortsteil Boderitz. „Es war für mich schon immer eine Selbstverständlichkeit, mich als Einheimische bei diesem Markt zu präsentieren und meine Produkte zu verkaufen“, sagt die 56-Jährige. Sie ist die Inhaberin der im Jahr 1960 von Paul Jürgel gegründeten Töpferei. Nach seinem Tod führten seine Pflegetochter Angelika Berndt und ihre Mutter Ella Jürgel die Töpferei weiter. Angelika Berndt baute ein eigenes Warensortiment auf, die sogenannte Rädchenund Stempeltechnik.
Im Jahr 2005 übernahm Tochter Steffi Berndt die Töpferei und baute die Fayencemalerei aus. Bevorzugte Dekore sind dabei Blumen und Punkte. Die Keramik ist vorwiegend in den Farben Weiß und Blau gehalten. Steffi Berndt mag am Elstraer Töpfermarkt vor allem das Gemütliche. „Die Anlage im Elstraer Stadtpark ist wunderschön, und es werden ausschließlich Töpferwaren verkauft. Es ist fast wie ein Treffen unter Töpfern und ein Treff für die Elstraer und viele Gäste aus der Region“, sagt sie. Schließlich habe sich der Markt inzwischen über Elstra hinaus einen Namen gemacht. Und sie mag vor allem die Gespräche mit den anderen Töpfern, die während des Marktes oder danach oft in lockerer Runde zusammensitzen, über ihr Geschäft und viele Erfahrungen plaudern.
Hunderte Besucher kommen jährlich zum Elstraer Töpfermarkt. Das weiß auch die Stadtverwaltung, die federführend die
Organisation übernommen hat. Vor drei Jahren hatte der Stadtrat einen entsprechenden Entschluss gefasst, auch mit dem Wissen, dass die Veranstaltung eines solchen Marktes mit Risiken verbunden sein kann. „Natürlich unterstützt uns Hans Holland noch, er hat ja die Kontakte zu Töpfern in ganz Deutschland“, so Bürgermeister Frank Wachholz (Runder Tisch).
24 Töpfer präsentieren ihre Waren
Zum Töpferfest am 11. und 12. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr, werden 23 Töpfer aus ganz Deutschland, vorwiegend aus den neuen Bundesländern, und einer aus Polen erwartet. Die am weitesten Entfernten reisen aus Bayern und Niedersachsen an. Dazu kommt ein Korbmacher. Aus der Region ist zum Beispiel auch die Töpferei Lehmann aus Neukirch/lausitz mit dabei. „Das Wochenende zum Muttertag passt gut, viele Kinder nutzen mit ihren Müttern den
Tag, um mit ihnen Zeit zu verbringen und vielleicht ein kleines Geschenk zu kaufen“, weiß der Bürgermeister. Er rechnet damit, dass an die 1.000 Besucher in den Stadtpark von Elstra kommen, und betont, dass es sich beim Töpfermarkt in der Stadt um keinen Jahrmarkt im herkömmlichen Sinne handelt. „Es geht um Töpferwaren und nichts anderes“, sagt er. Seit einem halben Jahr bereitet die Verwaltung den Markt vor. Es gibt immer eine ganze Menge zu organisieren: Toiletten, Standverteilung, Parkplätze, Zufahrt. „Der Bauhof, die Feuerwehr und einige städtische Einrichtungen unterstützen uns“, so Frank Wachholz. So veranstalten die Kita Elsternest und die Otto-garten-grundschule einen Kuchenbasar. Der Sportverein kümmert sich um die Versorgung mit Essen und Trinken.
Für Besucher werden an dem Wochenende genügend Parkplätze zur Verfügung gestellt – in der Nähe des Seniorenheimes.
Von dort sind es noch etwa 200 Meter zu laufen. Der Bürgermeister empfiehlt aber auch, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Im regulären öffentlichen Nahverkehr sind acht Busse täglich über Elstra unterwegs. Es ist die Plus-buslinie 535, die zwischen Bischofswerda und Kamenz verkehrt und über Elstra fährt.
Am Wochenende des Töpfermarktes wird es außerdem einen besonderen kulturellen Höhepunkt in der Stadt geben: Am 11. Mai steht in der Kirche St. Michael ein Konzert mit dem Ensemble TOP aus Leipzig auf dem Programm. TOP steht für Trompete, Orgel und Pauke. Und seit Langem erklingt dann erstmals wieder die berühmte Strohbachorgel. Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Doch der Höhepunkt an diesem Wochenende ist der 19. Töpfermarkt in Elstra. Und für Besucher gibt es eine gute Nachricht: Der Eintritt zu diesem Markt kostet nichts.