Sächsische Zeitung  (Kamenz)

Die vier Schwerverl­etzten überlebten Blitzeinsc­hlag in Dresden

Insgesamt wurden zehn Menschen durch einen Wolken-erde-blitz verletzt. Jörg Kachelmann: Es hätte Tote geben können.

-

Dresden. Nach einem Blitzeinsc­hlag am Elbufer in Dresden geht das Bangen um die vier lebensgefä­hrlich verletzten Menschen weiter. Neue Erkenntnis­se zum Gesundheit­szustand der Verletzten lagen bis zum Dienstagna­chmittag nicht vor, wie ein Sprecher des Lagezentru­ms der Polizei in Dresden sagte. Sicher sei, dass zum jetzigen Zeitpunkt keines der Opfer verstorben sei, berichtete die Polizei am Nachmittag. .

Nach Angaben der Feuerwehr haben sich bislang keine weiteren Menschen mit Symptomen gemeldet. „Während des Ersteinsat­zes ist ein weiterer Blitz auf der gegenüberl­iegenden Uferseite eingeschla­gen“, sagte Feuerwehrs­precher Michael Klahre am Dienstag in Dresden. Nach dem

Unglück am Montagaben­d konnte nicht ausgeschlo­ssen werden, dass noch weitere Menschen betroffen und in der Folge geflüchtet sind.

Bei dem Blitzeinsc­hlag am Elbufer in Dresden wurden am Montagaben­d zehn Menschen zum Teil schwer verletzt. Vier von ihnen erlitten so schwere Verletzung­en, dass sie in Lebensgefa­hr schwebten. Zwei 27 und 30 Jahre alte Männer wurden nach einem Herzstills­tand reanimiert. Der Gesundheit­szustand der Betroffene­n unterliege der ärztlichen Schweigepf­licht. Der erste Blitz war um kurz nach 17.00 Uhr während eines Gewitters am Carusufer in der Nähe des Rosengarte­ns eingeschla­gen. Insgesamt seien drei Frauen und sieben

Männer im Alter zwischen 26 und 41 Jahren verletzt worden. Den Angaben nach wurden alle Patienten notärztlic­h erstversor­gt und anschließe­nd auf umliegende Krankenhäu­ser verteilt. Die Polizei sperrte das Gebiet ab, auch ein Hubschraub­er wurde eingesetzt, um mögliche weitere Verletzte zu finden.

Die Einwirkung von elektrisch­er und thermische­r Energie kann in erster Linie zu Bewusstlos­igkeit, akuten Lähmungen, Herzrhythm­usstörunge­n, Verbrennun­gen, Hör- und Sehstörung­en, direkten Organschäd­en, Blutungen, Schockzust­änden oder anderen Traumafolg­en führen, so das Unikliniku­m Dresden. Auch kann es durch den Strom zu inneren Verletzung­en der Organe

kommen. Langfristi­g könnten Verwirrthe­it, Amnesie, Konzentrat­ions- und Gedächtnis­störungen auftreten.

Daten des Blitz-informatio­nsdienstes von Siemens – kurz „Blids“– auf dem Wetterport­al Kachelmann.com zeigen, dass es sich um einen negativ geladenen Wolkenerde-blitz handelte, der um 17.02 Uhr einschlug. Die Stärke betrug acht Kiloampere. „Dass es in Dresden keine Toten gab, liegt nur am Glück, dass es ein relativ schlapper Blitz war“, postete Jörg Kachelmann am Dienstag beim Kurznachri­chtendiens­t X. Laut „Blids“sind am Montag mehr als 100 Blitze in Dresden registrier­t worden, darunter auch stärkere Erdblitze. (Jv/lex/the/ sr/dpa)

 ?? Foto: Roland Halkasch ?? Nach dem Blitzeinsc­hlag am Dresdner Elbufer (hinter dem Feuerwehrf­ahrzeug): Ersthelfer kümmern sich um die Verletzten. Der Wolken-erde-blitz am Montag hatte eine Stärke von acht Kiloampere. Als die ersten Einsatzkrä­fte vor Ort eintrafen, lagen vier Personen im Gras, zwei Männer mussten reanimiert werden.
Foto: Roland Halkasch Nach dem Blitzeinsc­hlag am Dresdner Elbufer (hinter dem Feuerwehrf­ahrzeug): Ersthelfer kümmern sich um die Verletzten. Der Wolken-erde-blitz am Montag hatte eine Stärke von acht Kiloampere. Als die ersten Einsatzkrä­fte vor Ort eintrafen, lagen vier Personen im Gras, zwei Männer mussten reanimiert werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany