Sächsische Zeitung (Löbau-Zittau)
Eltern müssen in Ebersbach-Neugersdorf mehr für Kita-Betreuung zahlen
Nicht nur die Personalkosten in den Kitas steigen. Deswegen kommt die Stadt mit den aktuellen Elternbeiträgen nicht mehr aus. Was Eltern künftig zahlen müssen.
Erst vor einem Jahr waren in EbersbachNeugersdorf die Beiträge der Eltern für die Betreuung in den Kitas angehoben – das heißt an die Betriebskosten angepasst – worden. Nun müssen die Familien schon wieder tiefer in die Tasche greifen – wenn auch nur geringfügig.
Die Elternbeiträge werden ab dem 1. Dezember dieses Jahres leicht steigen, das hat der Stadtrat jetzt beschlossen. So sind für eine Vollzeitbetreuung (9 Stunden) im Kindergarten drei Euro mehr fällig pro Monat. In der Krippe erhöht sich der Beitrag um fünf Euro, im Hort um zwei. Land, Kommune und Eltern teilen sich in die Kosten
für die Kinderbetreuung. Generell ist es so, dass die Kommunen sich bei der Berechnung der Elternbeiträge an den anfallenden Betriebskosten orientieren müssen. Die sind auf die Eltern umzulegen. Dazu gibt der Gesetzgeber in Sachsen Prozentsätze vor, zu welchem Anteil die Familien beteiligt werden müssen. Im Einzelnen sind das: 15 bis 23 Prozent in der Krippe, sowie 15 bis 30 Prozent in Kita und Hort – in dieser Spanne haben die Kommunen Spielraum.
Ebersbach-Neugersdorf hat sich vor einiger Zeit grundsätzliche Limits gesetzt, die man nicht überschreiten will. So sollen die Eltern für Krippenkinder maximal 17 Prozent der Betriebskosten zahlen, im Kindergarten höchstens 21 Prozent und im Hort nicht mehr als 24 Prozent. Würde das nicht mehr genügen und die Beiträge weiter angehoben werden, müsste der Stadtrat erst einmal einen Beschluss dazu fassen.
Die Betriebskostenabrechnung hat nun ergeben, dass die Kosten so gestiegen sind, dass die Stadt mit den bisherigen Beiträgen nicht mehr auskommt. Ein Grund für die Steigerung, die jetzt zu verzeichnen ist, sind höhere Personalkosten. Die Mitarbeiter unterliegen dem Tarif im öffentlichen Dienst. Aber nicht nur die Personalkosten sind gestiegen, auch die sogenannten Sachkosten. In diesen Bereich fällt als Erstes die Energie, die bekanntermaßen erheblich teurer geworden ist. Aber auch anderes, wie zum Beispiel die Preise für Papier, sind deutlich höher als zuvor, erklärt Hauptamtsleiterin
Rica Wittig. „Und in den Kitas werden Unmengen an Papier benötigt“, nennt sie ein Beispiel. Etwa für die Portfolio-Mappen, die mit den Kindern angefertigt werden, damit die Eltern informiert sind, was in den Kitas vermittelt wurde. Anschaffungen für Spielsachen und Gerätschaften schlagen ebenfalls zu Buche.
Mit den jetzt neu festgelegten Beiträgen liegt Ebersbach-Neugersdorf noch deutlich unter den gesetzlichen Obergrenzen.
Die Beiträge im Einzelnen:
■ Krippe (9 Stunden): aktuell 225 Euro –neu 230 Euro pro Monat
■ Kindergarten (9 Stunden): aktuell 116 Euro – neu 119 Euro pro Monat
■ Hort (6 Stunden): aktuell 71 Euro – neu 73 Euro pro Monat
Die Beiträge gelten jeweils für das erste Kind bei Vollzeitbetreuung. Ermäßigungen gibt es für Geschwisterkinder oder auch Alleinerziehende. Derzeit werden in den Einrichtungen in Ebersbach-Neugersdorf insgesamt 628 Kinder betreut. Die Auslastung der Kitas liegt bei rund 82 Prozent.