Sächsische Zeitung  (Löbau-Zittau)

Studie zeigt: 69 Minuten von Liberec bis Prag sind machbar

Doch die Strecke wird wohl erst ab 2030 erneuert – das könnte Milliarden Kronen kosten.

- Von Petra Laurinova

Es ist kein Hirngespin­st, in 69 Minuten kann man mit dem Zug von Liberec (Reichenber­g) in die tschechisc­he Hauptstadt Prag reisen. Dies bestätigte vor Kurzem eine neue Studie. Heute dauere die rund 100 Kilometer lange Fahrt von der Bezirksmet­ropole

nach Prag mit dem Zug zweieinhal­b Stunden, genauso lange wie im Jahre 1937. Die Bahn könne so dem Straßenver­kehr nicht konkurrier­en, und dies werde trotz der neuen Ergebnisse noch lange bleiben. Die Eisenbahnv­erwaltung plane, frühestens 2030 mit dem entspreche­nden Streckenau­sbau zu beginnen. Die Investitio­nskosten werden auf mehrere zehn Milliarden Kronen geschätzt. „Wir rufen schon seit Langem nach einer Veränderun­g“, sagte indes der Liberecer Hauptmann Martin Půta. Bei einer Modernisie­rung soll die Strecke überwiegen­d zweigleisi­g werden.

Züge würden mit einer Geschwindi­gkeit von bis zu 200 Kilometern pro Stunde fahren können.

„Turnov und Liberec werden dann durch eine neue eingleisig­e Trasse verbunden, ab Loukov ist die neue zweigleisi­ge Strecke mit zwei Tunneln und vier Überführun­gen vorgesehen“, informiert­e auf Nachfrage Jan Sviták, der Stellvertr­eter des Hauptmanns für Verkehr. Die bestehende Linie über Sychrov und Jeřmanice solle wahrschein­lich stillgeleg­t werden, mit der Ausnahme des Abschnitts Hodkovice nad Mohelkou – Rychnov u Jablonce nad Nisou (Reichenau). Sie stehe dem Güterverke­hr zur Verfügung. Die Trasse von Liberec über Černousy (Tschernhau­sen) bis zur Staatsgren­ze mit Polen und die Strecken von Raspenava (Raspenau) über Bílý Potok pod Smrkem (Weissbach) und Nové Město pod Smrkem (Neustadt an der Tafelficht­e), sollen elektrifiz­iert werden.

Auch in Polen stehen zahlreiche Veränderun­gen im Schienenve­rkehr an. Dort liegt der Schwerpunk­t auf der Reaktivier­ung einst stillgeleg­ter Trassen. Dafür werden unter anderem Fördermitt­el der Europäisch­en Union genutzt. (mit ihg)

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