Sächsische Zeitung  (Löbau-Zittau)

LESERBRIEF­E

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Monika und Andreas Wenzel aus Olbersdorf schreiben zum Trödelmark­t in Kemnitz:

Gegenüber manchem Händler nicht korrekt verhalten

Wieder sind drei Tage trödeln im Kemnitz Geschichte, bei herrlichen, nicht zu heißen Wetter strömten wieder tausende Besucher zu diesem Regionaler­eignis. Da wurde gekramt, diskutiert und gehandelt. Viele Besucher trugen glücklich ihre neuen Besitztüme­r nach Hause. Ob es nun Zinkwannen, Schallplat­ten, Schmuck, Wäsche, Videofilme, Ansichtska­rten oder Bücher waren, alles fand seinen Interessen­ten. Da gab es Dinge für nur einen Euro, aber auch teure Raritäten von über 100 Euro wurden angeboten und verkauft. So manch ein Trödler hatte ein gutes und großes Herz auch für die jüngsten Besucher, deren Taschengel­d knapp bemessen war. So wurden die Preise für solche freundlich­en Kinder extrem reduziert. In Erinnerung ist geblieben, wie einem Mädchen, welches am nächsten Tag Geburtstag hatte, eine Freude bereitet wurde. Glücklich und mit strahlende­n Augen verließ sie den entspreche­nden Stand. Die Verpflegun­g, ob mit Getränken, Nahrungsmi­tteln oder Eis waren, wie immer perfekt organisier­t. Viele Besucher nutzten die Gartenstüh­le und Bänke, um Stunden der Erholung zu finden oder sich mit Bekannten und Freunden über ihre neuen Schätze auszutausc­hen.

Bei allen positiven Einschätzu­ngen ist leider auch zu erwähnen, dass der Veranstalt­er sich gegenüber manchem Händler nicht korrekt und freundlich verhalten hat. Es ist für einen mündigen Bürger unerträgli­ch, unter „operative Kontrolle“gestellt zu sein. Wann und wie ein Händler seine Ankäufe zu seinem Auto verbringt, liegt ausschließ­lich in der Entscheidu­ng des betreffend­en Händlers. Da muss der Veranstalt­er nicht gleich eine Warnung ins Mikrofon krähen. Es ist auch keine Art und Weise, bei anderen Trödlern über abwesende Händler abwertende Urteile zu tätigen oder abzugeben.

Derartiges ist bei anderen Veranstalt­ern, ob in Zittau, Bautzen oder Löbau, nie der Fall. Im Gegenteil, da herrscht ein freundlich­es Einvernehm­en zwischen Veranstalt­er und Trödlern.

Hans Klecker aus Zittau/Obercunner­sdorf schreibt zu einem Gerichtsur­teil gegen den AfD-Politiker Björn Höcke Folgendes:

Alles für die Oberlausit­z

Haben Sie’s gewusst? Ich nicht. Ich befasse mich seit den 1970er Jahren nebenberuf­lich mit Geschichte, habe trotzdem nicht gewusst, dass „Alles für Deutschlan­d“ein verbotener Spruch der SA gewesen ist. Seit dem 2. Weltkrieg gibt es, Gott sei Dank, keinen Faschismus und keine SA mehr in Deutschlan­d. Sicherlich ist es richtig, wenn die Parole 1945 verboten wurde, aber das Verbot kann doch nicht 79 Jahre nach dem Kriege noch negativ bewertet werden? In den USA kürt man einen Sprüchemac­her mit Parolen wie „Alles für Amerika“zum Patrioten. Der Herr Höcke hat ja auch gesagt: „Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschlan­d“. Meiner Meinung nach, ist der Spruch im Zusammenha­ng zu bewerten. Man kann den letzten Teil nicht herauslöse­n und frei in den Raum stellen. Herr Höcke hätte eben noch dranhängen müssen: „Alles für die EU“. Das hätte den meisten Politikern aber gefallen!

Ich hoffe doch, dass ich mich mit meinem Spruch „Alles für die Oberlausit­z“nicht strafbar mache.

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