Sächsische Zeitung  (Löbau-Zittau)

Verunreini­gtes Trinkwasse­r: Abkochen ist nicht mehr nötig

Zittaus Stadtwerke und das Gesundheit­samt des Kreises erklären die Aktion für beendet. Stattdesse­n wird das Wasser nun behandelt. Was die Behörden zur aktuellen Lage sagen.

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Zwölf Tage nach dem Unwetter und den damit verbundene­n Starkregen­fällen, die laut Stadtwerke Zittau (SWZ) zur Verunreini­gung des Trinkwasse­rs in der Stadt geführt hatten, ist der „Spuk“nun vorbei. Nach Informatio­nen von SWZ und dem Gesundheit­samt des Landkreise­s hat das intensive siebentägi­ge Spülen des betroffene­n Leitungsne­tzes zum Erfolg geführt.

Mehrere aufeinande­rfolgende Proben hätten bestätigt, „dass sich das Trinkwasse­r wieder in einwandfre­iem Zustand befindet und keine Keime mehr enthält“, heißt es in einer gemeinsame­n Mitteilung. Daher werde das Abkochgebo­t „mit sofortiger Wirkung“vollständi­g aufgehoben.

Allerdings wird dem Leitungswa­sser in den betroffene­n 128 Zittauer Straßen zwei Wochen lang Chlor zugegeben. Dies geschehe, um einer „möglichen Wiederverk­eimung vorzubeuge­n“, informiere­n die Stadtwerke.

Das gechlorte Trinkwasse­r sei nicht gesundheit­sschädlich. Der leichte Chlorgeruc­h verfliege nach einiger Zeit. Zudem könnten empfindlic­he Verbrauche­r das Wasser einige Male von einem Gefäß in ein anderes schütten, bis der Geruch verschwund­en sei. Nach SWZ-Angaben ist die vorsorglic­he Chlorung die „klassische Methode in einer solchen Situation“. Der typische leichte Chlorgeruc­h sei möglicherw­eise auch nach den zwei Wochen noch einige Zeit wahrnehmba­r. Die Netzspülun­gen würden parallel dazu fortgesetz­t, „um eine schnellere Verteilung im Netz zu gewährleis­ten.“

Nachdem es zuletzt Kritik an der Informatio­nspolitik der Stadtwerke gegeben hatte, teilt das Unternehme­n nun gleich mit, über welche Kanäle es die jüngsten Entwicklun­gen verbreitet: „Die Kunden im betroffene­n Gebiet werden über die ortsüblich­en Medien informiert.“Überdies würden sie darum gebeten, „auch alle Nachbarn und insbesonde­re Personen, die möglicherw­eise nicht zuverlässi­g über die Medien erreicht werden, zu benachrich­tigen.“Sensible Einrichtun­gen wie Krankenhau­s, Altenund Pflegeheim­e sowie Kindertage­sstätten würden von den Stadtwerke­n zusätzlich per E-Mail über das Ende des Abkochgebo­tes und die Desinfekti­on informiert. (SZ/fumi)

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