Sächsische Zeitung  (Löbau-Zittau)

Gesundheit vom Wegrand

Warum zunehmend einheimisc­he Kräuter in den Blickpunkt und auf den Speiseplan rücken.

- Von Jens Fritzsche

Regional liegt im Trend. Auch beim Thema Essen. Die Verbrauche­r wollen wissen, woher ihre Lebensmitt­el stammen und was drin ist. Regional und sogar selbstgepf­lückt funktionie­rt beispielsw­eise bei gesunden einheimisc­hen Kräutern derzeit nahezu perfekt. Wobei es dabei längst auch lange Zeit verkannte Kräuter auf den Speiseplan geschafft haben. Wie die Brennnesse­l beispielsw­eise. Die ist fast schon das, was man eine gesundheit­liche Allzweckwa­ffe nennen könnte. Die Brennnesse­l ist voller wichtiger Vitamine – vor allem A und C. Hinzu kommen Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen. Viel gesünder geht kaum! Kein Wunder also, dass Brennnesse­l zunehmend in der Küche zu finden ist.

Kleiner Tipp: Die Inhaltssto­ffe wie Kalzium und Magnesium können beispielsw­eise auch gegen Rückenschm­erzen helfen. In diesem Zusammenha­ng sind es aber vor allem die in der Brennnesse­l steckenden Flavonoide, die helfen Verspannun­gen zu lösen. Sie binden die sogenannte­n freien Radikale, die die Zellen schädigen. Was zu Entzündung­en führen kann – auch hier hilft die Brennnesse­l also.

Das Wissen über gesunde Kräuter war eine Zeit lang ein bisschen verlorenge­gangen. Aber allerorten gibt es Experten, die sich bestens mit der Natur und ihren gesunden Kräutern auskennen. Kräuterwan­derungen sind gerade jetzt im Sommer

eine beruhigend­e und vor allem lehrreiche Idee! Im Osterzgebi­rgs-Dörfchen Schellerha­u bei Altenberg ist zum Beispiel Sabine Nowraty seit vielen Jahren als „Semmelmild­a“unterwegs, um Touristen und Einheimisc­hen die Kräuter der Region nahezubrin­gen. Ihre Kräuterwan­derungen jeden Mittwochvo­rmittag gehören längst zum festen Bestandtei­l des Veranstalt­ungskalend­ers der Bergstadt Altenberg … Wichtig sind solche Expertinne­n und Experten natürlich auch, um mitunter gefährlich­e Verwechslu­ngen auszuschli­eßen. Die Blätter des beliebten und vor allem gesunden Bärlauchs beispielsw­eise können von Ungeübten schnell mit denen des giftigen Maiglöckch­ens verwechsel werden. Ansonsten ist Bärlauch ein regelrecht­er Fitmacher. Er enthält in großen Mengen Schwefelve­rbindungen, Magnesium, Mangan und auch Eisen. Alles das bringt unser

Immunsyste­m in Form. Übrigens ist der Schwefelge­halt beim Bärlauch sogar noch höher als beim Knoblauch. Dennoch sorgt Bärlauch anders als Knoblauch nicht für Mund- oder Körpergeru­ch. Vermutlich liegt das an der besseren Bindung der Schwefelsu­bstanzen an bestimmte Eiweiße im Bärlauch. Und auch als Heilpflanz­e hat Bärlauch längst von sich reden gemacht: Die Pflanze hat unter anderem eine beruhigend­e Wirkung bei Magen- und Darmbeschw­erden und senkt hohen Blutdruck.

Ein Blick an den Wegrand lohnt also auch in Sachen gesunder Ernährung!

Spannendes über die Brennnesse­l gibt‘s in unserem Podcast Gesund in Sachsen zu hören. Einfach über den QR-Code oder unter www.gesund-in-sachsen.de

 ?? Foto: pixabay.com ?? Einheimisc­he Kräuter wie die Brennnesse­l rücken zunehmend auf den Speiseplan. Zurecht, sind sie doch echte Fitmacher.
Foto: pixabay.com Einheimisc­he Kräuter wie die Brennnesse­l rücken zunehmend auf den Speiseplan. Zurecht, sind sie doch echte Fitmacher.
 ?? Foto: Karl-Ludwig Oberthuer ?? Sabine Nowraty aus Schellerha­u ist als Kräuterexp­ertin Semmelmild­a unterwegs.
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Foto: Karl-Ludwig Oberthuer Sabine Nowraty aus Schellerha­u ist als Kräuterexp­ertin Semmelmild­a unterwegs. ANZEIGE
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