Bauforschungszentrum für Bautzen – Bund gibt fast 70 Millionen Euro dafür
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschloss in der vergangenen Nacht, für das Bundesbauforschungszentrum „LAB – Living Art of Building“insgesamt 68,6 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
Für 2024 sind 3,6 Millionen Euro eingeplant, für die Folgejahre bis 2028 gibt es sogenannte Verpflichtungsermächtigungen von 65 Millionen Euro. Die Mittel sollen dem Aufbau der organisatorischen Infrastruktur oder der Personalverwaltung dienen, wie die sächsische Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Haushaltsausschusses Dr. Paula Piechotta (Grüne) mitteilte. Von Sachsen soll es bereits die Zusage zur Übernahme von Investitionskosten in Höhe von 450 Millionen Euro geben. Der Hauptsitz des LAB soll im Landkreis Bautzen sein, weitere Standorte sollen nach aktuellen Überlegungen in Weimar und Aachen entstehen.
„Aufgrund der enormen CO2-Emissionen und des immensen Materialverbrauchs beim Bauen brauchen wir neue Materialien, Konstruktionen und Bauweisen sowie Recyclingkonzepte“, sagt Piechotta. „Da die Bauwirtschaft besonders geringe eigene Mittel in Forschung und Entwicklung investiert und kein vergleichbares Forschungsinstitut existiert, können jetzt endlich gebündelt an einem Ort Kompetenzen für Carbonbeton, ressourceneffizienteres Bauen und das Recycling von Baumaterialien aufgebaut werden.“
Das Konzept für ein Bundeszentrum für Bauforschung soll mit einer Aufbauphase von zehn Jahren angelegt sein. Im Forschungszentrum sollen insgesamt bis zu 1.250 Personen in Wissenschaft und Technik in weltweit einmaligen Laboreinrichtungen forschen. In enger Zusammenarbeit mit der Bauwirtschaft sollen circa 30.000 bis 40.000 Arbeitsplätze für das Neue Bauen entstehen. Das LAB wäre damit das größte Forschungszentrum der Welt. (SZ)