Über 2.300 Flüchtlinge derzeit ohne eigenen Wohnraum
Acht minderjährige Geflüchtete sollen in einem Meißner Seniorenwohnheim untergebracht werden. Insgesamt sucht der Landkreis für 2.312 Menschen ein Zuhause.
Die Pläne des Landeskreises, ein leer stehendes Seniorenheim der Diakonie in Meißen zu nutzen, um erst acht, später 16 minderjährige Flüchtlinge, die ohne Begleitung nach Deutschland gekommen sind, unterzubringen, sorgt für zum Teil hitzige Diskussionen. Insgesamt sind es nach Auskunft des Landratsamtes mehr als 2.300 Geflüchtete, die verteilt über den Landkreis derzeit in Flüchtlingsunterkünften leben und für die mittelfristig eine Alternative gesucht werden muss. Darunter sind 103 minderjährige Geflüchtete, die ohne Eltern oder Vormund eingereist sind. 80 von ihnen werden vom Kreisjugendamt innerhalb des Landkreises betreut. Für 23 junge Männer und Frauen wurde ein Quartier jenseits der Kreisgrenzen gefunden. Ihre Betreuung laufe aber ebenfalls über das Landratsamt in Meißen.
Ihr Anteil hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Noch im März waren nur 60 unbegleitete minderjährige Asylbewerber gemeldet. Bezogen auf die Gesamtzahl der Geflüchteten, zu denen auch 2.593 Flüchtlinge aus der Ukraine zählen, die derzeit im Landkreis Meißen leben, ist ihr Anteil mit knapp über zwei Prozent sehr gering.
Debatten gab es in den letzten Tagen über die Kosten für die Unterbringung der Geflüchteten im Meißner Seniorenheim. Diakonie und Landratsamt beriefen sich beide auf noch laufende Verhandlungen. Der Gebührensatz werde mit dem Träger der Unterkünfte individuell verhandelt. Er soll bis Ende des Monats feststehen, wohl auch, weil ab 1. Dezember die ersten Flüchtlinge ihr Quartier beziehen werden.