So feiert der Zentralgasthof Weinböhla sein 125. Jubiläum
Am 28. März feiert der Zentraler seinen 125. Geburtstag. Einen feierlichen Ball sowie eine Sonderausstellung plant Geschäftsführerin Antje Wiedemann für das runde Jubiläum.
Seit 1999 geben sich Prominente im Zentralgasthof Weinböhla die Klinke in die Hand. Von Roland Kaiser und Helene Fischer über Herbert Feuerstein, Karl Dall und Nina Hagen bis hin zu Katja Ebstein waren alle schon im historischen Ballsaal von 1899 zu Gast. Ein Blick ins Archiv des Kulturhauses zeigt eine interessante Statistik. Bis 2009 wurden 17.000 Werbeplakate gehangen, 1.600 Veranstaltungen betreut, 644.000 Stühle gerückt, 4.480 Schnittchen geschmiert, 1.240 Blumensträuße überreicht und mehr als 400.000 Besucher begrüßt. Damals hatte Christina Wolf die Leitung des „Zentralers“inne, seit 1. März 2020 ist es Antje Wiedemann, und sie lädt am 28. März zu einer Zeitreise der besonderen Art ein. Eine Zeitreise, die auch für Wiedemann eine ganz persönliche ist.
Frau Wiedemann, seit 1. März 2020 leiten Sie den Zentralgasthof Weinböhla.
Wie war es für Sie, die Leitung des historischen Hauses zu übernehmen?
Ich kannte das Haus nur kurz unter „normalen Bedingungen“. Am 6. und 7. März hatten wir zwei ausverkaufte Veranstaltungen mit Frank Zander und Roger Stein und dann war alles vorbei. Die Corona-Zeit war eine katastrophale Phase für die Kulturbranche. Ich hatte mehr Zeit, um reinzukommen - das war positiv. Bis heute ist „systemrelevant“das schlimmste Wort für mich. Es ist eine Degradierung meiner Person und den Menschen der Kulturbranche. Wir waren plötzlich nicht relevant. Fünf Mitarbeiter verließen mich im Ticketbüro, zwei Hausmeister gingen in Rente. Neue Strukturen finden und das Interne klären, war schwer.
Wie haben Sie es geschafft, die Herausforderung zu meistern und dabei zu bleiben?
Wir Menschen sind soziale Wesen, die miteinander interagieren wollen und sollen, also habe ich den Zentraler geöffnet – als Test- und Impfzentrum. Es steckt im Namen des Hauses. Der Zentralgasthof soll ein zentraler Ort in Weinböhla sein. Hier sollen die Menschen zusammenkommen. Ich hatte gedacht, dass es schwer sein wird, die Leute nach der Pandemie zurückzugewinnen, aber die Menschen wollen sich treffen, finden, etwas Anschauen. Auch,