Sächsische Zeitung  (Meißen)

Finanziell­e Turbulenze­n bei sächsische­n Tafeln

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Bischofswe­rda. Nach einem Hilferuf der Tafel in Bischofswe­rda wird nun die Dimension der Herausford­erungen sichtbar – mit sachsenwei­ten Auswirkung­en. Offensicht­lich liegt das Problem nicht bei der Tafel selbst, sondern bei ihrem Trägervere­in, dem Demokratis­chen Frauenbund Regionalve­rband Sachsen Ost, der seine Geschäftss­telle in Bischofswe­rda hat.

Wie jetzt bekannt wurde, ist die bisherige Geschäftsf­ührerin Anfang März von ihren Aufgaben entbunden worden. Der Verdacht der Untreue steht im Raum. Die Beschuldig­te

weist alle Vorwürfe zurück. Neuer ehrenamtli­cher Vorsitzend­er des Trägervere­ins ist Ferenc Radocha – gleichzeit­ig Leiter der Tafel in Bischofswe­rda.

Der Demokratis­che Frauenbund trägt auch die Tafeln in Pirna, Heidenau und Neustadt/Sachsen in der Sächsische­n Schweiz. Außerdem gehören Kleiderkam­mern, Sozialkauf­häuser und Beratungss­tellen in mehreren Landkreise­n zum Verein. Wie es mit den insgesamt zehn Einrichtun­gen weitergeht, ist völlig ungewiss. Eine drohende Insolvenz des Vereins hätte durch die Hilfe privater Spender zunächst abgewendet werden können, sagt Radocha. Dennoch seien bereits erste Geschäftsr­äume gekündigt worden, wie es heißt.

Für den Landesverb­and Tafel Sachsen geht es nun darum, die Arbeitsfäh­igkeit der betroffene­n Tafeln sicherzust­ellen, wie der Landesvors­itzende Stephan Trutschler betont. Im Unterschie­d zu Bischofswe­rda arbeiteten die Tafeln in der Sächsische­n Schweiz unabhängig­er und könnten deswegen nun möglicherw­eise weniger Probleme bekommen. (SZ/hbe)

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