6 Schritte zum wohnlichen Badezimmer
Fliesen, Wanne, Waschbecken gefallen Mietern nicht immer. Schon kleinen Veränderungen können Abhilfe schaffen.
1. Wände streichen
Der einfachste Weg, dem Badezimmer ein neues Aussehen zu verleihen, ist Farbe. „Helle Wandfarben lassen den Raum größer und luftiger wirken“, sagt Mareike Hermann von der DIY Academy. Weiß ist natürlich ein Klassiker. Doch auch helle Naturtöne oder Pastellfarben sind eine Option. Ist das Bad ohnehin groß, kann man sich auch an dunkle und grellere Farben wagen. Bei kleinen Badezimmern sind sie hingegen keine gute Idee. Denn sie können den Raum optisch verkleinern.
Trendforscher und Designexperte Frank Reinhardt beobachtet eine Rückkehr von Beige- und Grüntönen. Vermehrt seien zudem „mutige, weich interpretierte Gelboder Rottöne“zu sehen.
Wer das Bad neu streichen will, greift am besten zu Feuchtraumfarben wie Latexfarben, Silikatfarben oder bestimmten Dispersionsfarben. Eine Alternative ist eine neue Tapete fürs Bad. Mareike Hermann empfiehlt Glasfaser-, Vlies- oder Vinyltapeten, die waschbeständig oder hochwaschbeständig sind und Feuchtigkeit vertragen.
2. Fliesen streichen
Auch wenn man sich an der Optik sattgesehen hat, muss man das Bad nicht unbedingt neu fliesen. Man kann die Fliesen auch mit spezieller Fliesenfarbe streichen, sie lackieren oder mit Rollputz verputzen. Die DIY Academy beschreibt Letzteres in diesen Schritten:
Fliesen mit Schwamm und Reiniger abwaschen: Die Fliesen müssen sauber, fettfrei und trocken sein, damit man loslegen kann.
Fliesenfugen füllen: Mit einem Kunststoffspachtel gleichmäßig Füllmasse auftragen, um die unebene Fläche von Fliesen und Fugen auszugleichen.
Grundierung mit einer Schaumstoffrolle auftragen.
Rollputz aufrollen: Den Putz langsam aufrühren und mit einer Kurzflor- oder Effektrolle auftragen.
Verputzte Fläche versiegeln: Eine seidenmatte, transparent trocknende Versiegelung mit der Schaumstoffwalze gleichmäßig auf die Oberfläche auftragen.
Wichtig ist, diese Veränderungen vorab immer mit dem Vermieter abzusprechen, denn sie können nicht rückgängig gemacht werden. Wieder entfernt werden können hingegen Wandpaneele aus wasserfestem Holz, so Reinhardt. „Auch Klickfliesen lassen sich einfach und reversibel auf die vorhandenen Fliesen aufbringen.“Allerdings verkleinert jede zusätzliche Schicht das Bad.
3. Neue Akzente setzen
Wirkt das Bad kalt und ungemütlich, dann macht Feuchtraumlaminat es wohnlicher. Eine andere Option sind Fliesenpaneele, die die haptischen Strukturen und Farben von Holzböden nachahmen. Sie werden wie Laminat versetzt verlegt, aber weil es Fliesen sind, geklebt und verfugt. Entweder auf dem bisherigen Fliesenboden (Fliese auf Fliese) oder man reißt den bisherigen Boden raus und verlegt die Fliesen auf dem Estrich. Rückbaubar ist das Ganze dann aber nicht mehr. Will man nicht ran an den bisherigen Bodenbelag, kann manchmal auch ein neuer Badteppich helfen, frische Akzente zu setzen.
4. Licht und Spiegel einsetzen
Licht ist ein Wohlfühlfaktor im Bad. Für ein wohnliches Ambiente braucht man mehrere Lichtquellen. Neben der Deckenleuchte und den Spiegelleuchten sollte man weitere Bereiche des Badezimmers beleuchten oder mit indirektem Licht versehen. Auch Spiegel können einen Unterschied machen. „Große Spiegel, insbesondere großflächige, erweitern den Raum über dem Waschtisch“, sagt Mareike Hermann. Sie reflektieren nicht nur das Licht, sondern erzeugen auch das Gefühl von zusätzlichem Raum. Einen ähnlichen Effekt haben Spiegelschränke und -fliesen.
Spiegel mit LED-Rahmen liegen im Trend, da sie blendfreies, helles Licht am Waschtisch erzeugen. Dimmbare Varianten lassen sich von Warmweiß bis hin zu Tageslichtweiß einstellen. Dadurch können sie an die jeweilige Tageszeit und Nutzung des Bades angepasst werden.
5. Regale und Körbe platzieren Cremedosen, Make-up-Tiegel, Seifen, Haarklammern: Im Bad muss oft allerlei Kleinkram Platz finden. Ein schmales Hängeregal an der Wand und kleine Körbe und Schalen am Waschbecken oder Badewannenrand helfen bereits, die wichtigsten Utensilien zu verstauen. Gefertigt aus Holz, Rattan, Stoff oder Metall fügen sie sich je nach Designvorliebe in das Gesamtbild ein.
Auch Badmöbel können einen Unterschied machen. Gerade in kleinen Bädern ist eine aufgeräumte Optik wichtig, deshalb empfiehlt Hermann: „Nicht zu voll stellen. Lieber weniger Möbel mit geschlossenen Fronten wählen.“Produkte für die Terrasse eignen sich auch gut im Bad, so Trendforscher Reinhard. Denn sie kommen mit der Luftfeuchtigkeit dort zurecht. Und auch Pflanzen lassen sich einbinden, ob im Regal oder als hängender Pflanzenkorb. Sie verbessern zudem die Raumluft.
6. Sanitärobjekte austauschen
Nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus hygienischen Gründen ist es sinnvoll, im Laufe der Zeit die Sanitärobjekte auszutauschen, empfiehlt Reinhardt. Also etwa vom alten Klo zum spülrandlosen WC mit Wassersparfunktion zu wechseln.
An der Dusche lassen sich optische Verbesserungen etwa durch den Austausch der Abtrennung erreichen. „Feste oder bewegliche Duschtrennwände und -türen aus klarem Glas lassen den Raum großzügiger wirken“, sagt Reinhardt.
Wer neue, bleibende Sanitäreinrichtungen plant, benötigt allerdings die Zustimmung des Vermieters. Die Planung und Montage der wasser- und stromführenden Badinstallationen sollten immer professionelle Handwerker übernehmen. „Das schreibt nicht nur die Trinkwasserverordnung vor, sondern ist vor allem in Mietwohnungen aus Haftungsgründen unerlässlich“, sagt Reinhardt. (dpa)