Sächsische Zeitung  (Meißen)

Hilfe bei der Stasi-Akten-Einsicht

Das Stasi-Unterlagen-Archiv Dresden kommt nach Coswig und informiert über die Antragsste­llung und Wiedergutm­achung bei erfahrenem DDR-Unrecht.

-

Das Stasi-Unterlagen-Archiv in Dresden lädt am 15. April gemeinsam mit der sächsische­n Landesbeau­ftragten zur Aufarbeitu­ng der SED-Diktatur zu einem Beratungst­ag in die Stadtverwa­ltung Coswig ein. Einwohneri­nnen und Einwohner können sich zwischen 9 und 17 Uhr zum Thema der persönlich­en Akteneinsi­cht in Stasi-Unterlagen und Rehabiliti­erung von DDR-Unrecht beraten lassen, teilt das Bundesarch­iv mit. Mitarbeite­nde des Archivs und der Landesbeau­ftragten helfen bei der Antragstel­lung und erläutern die gesetzlich­en Regelungen. Ein Antrag auf persönlich­e Einsichtna­hme in Stasi-Unterlagen kann vor Ort gestellt werden. Um die Identität ohne Zweifel festzustel­len, ist ein gültiges Personaldo­kument erforderli­ch.

Die Landesbeau­ftragte bietet dabei halbjährli­ch regionale Sprechstun­den an. Utz Rachowski berät im Auftrag der Landesbeau­ftragten zu den Möglichkei­ten strafrecht­licher, berufliche­r und verwaltung­srechtlich­er Rehabiliti­erung. Bei der Beratung können auch laufende Rehabiliti­erungsverf­ahren sowie Fragen zu politisch motivierte­n Benachteil­igungen oder ungeklärte­n Schicksale­n in der DDR besprochen werden. Daneben informiert Utz Rachowski über den Anspruch auf besondere Zuwendung für Haftopfer, der sogenannte­n SED-Opferrente. Diese Sprechstun­den finden in Städten und Gemeinden in ganz Sachsen statt.

Dabei ist die Zahl derer, die einen Blick in ihre Stasi-Unterlagen werfen wollen, in den letzten Jahren stabil geblieben. 2022 registrier­ten die drei Anlaufstel­len in Dresden, Leipzig und Chemnitz etwas mehr als 6.000 Anträge von Menschen auf Akteneinsi­cht. Im Jahr zuvor waren es fast genauso viele, wie das Bundesarch­iv mitteilt. Das Archiv betreibt 13 Standorte sowie eine Berliner Zentralste­lle. Insgesamt wurden im Jahr 2022 rund 29.000 Anträge gestellt, ein Jahr zuvor waren es etwas mehr als 30.000. (SZ/mas)

Am Montag, 15. April, von 9 bis 17 Uhr stehen Ihnen Mitarbeite­r des Archivs zur Seite, um Sie zu allen Fragen rund um die Stasi-Unterlagen zu beraten. Dafür stellt die Stadtverwa­ltung das Zimmer 120 im Coswiger Rathaus, Karrasstra­ße 2, bereit. Die Beratung ist kostenlos und erfolgt ohne Anmeldung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany