Erstmals fahren Wasserwerfer in die Gohrischheide
Die Polizei beteiligte sich mit zwei Sonderfahrzeugen an der Großübung der Feuerwehr. Ein anderes besonderes Fahrzeug steht auf der Wunschliste der Zeithainer Kameraden.
Sollte es wieder mal in der Gohrischheide brennen, dann wird die Polizei sicherlich wieder mit vor Ort sein. Aber nicht, um in den umliegenden Dörfern den Verkehr zu regeln, sondern um die Feuerwehr aktiv beim Löschen unterstützen.
Bei den Großbränden der letzten beiden Jahre half die sächsische Polizei mit Hubschraubern. Sie löschten die Gohrischheide aus der Luft und kamen dorthin, wo die Einsatzkräfte am Boden keinen Zugang hatten: in dem munitionsbelasteten Wald des ehemaligen Militärgebiets.
Künftig sollen auch Wasserwerfer der Polizei den Kameraden der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks zur Seite stehen. Bei der Großübung am Sonnabend waren erstmals zwei dieser Sonderfahrzeuge vor Ort. „Die Wasserwerfer haben sich sehr gut bewährt“, sagt Zeithains Gemeindewehrleiter Matthias Heydel. „Wenn sie nicht woanders gebraucht werden, könnten sie uns helfen.“
Mit 10.000 Litern Wasser
Die Wasserwerfer vom Typ WaWe 10 können zehn Kubikmeter Wasser transportieren. Zum Vergleich: Ein normales Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr verfügt über einen Tank mit einem Kubikmeter Wasser. Die Tanklöschfahrzeuge, die jetzt für den neuen Waldlöschzug des Landkreises Meißen angeschafft werden, können vier Kubikmeter Wasser zum Einsatzort bringen. Der größte Tanker im Landkreis Meißen, der Tatra der Feuerwehr Großenhain, bringt es auf 9.000 Liter.
„Die Polizei-Wasserwerfer könnten eine gute Option für die Zukunft sein“, sagt auch Kreisbrandmeister Thomas Fischer. Er war von der Waldbrandübung, die von der Feuerwehr Zeithain organisiert wurde und an der neben weiteren freiwilligen Feuerwehren, dem THW und der Polizei auch Rettungskräfte der Johanniter und ein Traktor mit Wassertank teilnahmen, begeistert.
Wie die Kreisbrandmeisterei mitteilt, wurden verschiedene Abschnitte geübt. Darunter das Einrichten eines Bereitstellungsraumes für anrückende Einsatzkräfte, der Aufbau einer Einsatzleitung, der Aufbau und Betrieb eines Logistikplatzes, ein Einsatzabschnitt Luft für die Sicherung der Luftfahrzeuge, die Einrichtung einer zentralen Löschwasserentnahmestelle sowie ein Einsatz von Kreisregnern.
Gepanzert durch den Wald
Weil die munitionsbelastete Gohrischheide für die Feuerwehr ein ganz spezieller Einsatzort ist, hat Zeithains Wehrleiter vor Kurzem im hiesigen Gemeinderat einen Wunsch geäußert. Er und seine Kameraden möchten, dass ein gepanzertes Löschfahrzeug in den Brandschutzbedarfsplan aufgenommen wird. Das habe den großen Vorteil, dass die Feuerwehr damit in Gohrischheide hineinfahren und dort direkt löschen kann.
Bei den beiden Großbränden der letzten beiden Jahre war das nur aus der Luft mit Hubschraubern möglich. Die Feuerwehren am Boden konnten nur einzelne Gebiete des Waldgebietes absperren und versuchen, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet.
Kostenpunkt für das gepanzerte Löschfahrzeug sind stattliche 1,7 Millionen Euro. Damit würde es sogar mehr kosten als das bisher teuerste Feuerwehrfahrzeug im Landkreis Meißen, das Turbolöschfahrzeug der Werkfeuerwehr Nünchritz für rund 1,5 Millionen Euro.
Heydel weiß, dass sich die Gemeinde Zeithain so ein Fahrzeug eigentlich nicht leisten kann. Aber sie könne dafür Fördermittel vom Freistaat erhalten. „Wir müssen den Bedarf anmelden, sonst blitzen wir überall ab“, sagt er. Bedingung sei, dass das Fahrzeug im Brandschutzbedarfsplan erfasst ist.