Sächsische Zeitung  (Meißen)

Erstmals fahren Wasserwerf­er in die Gohrischhe­ide

Die Polizei beteiligte sich mit zwei Sonderfahr­zeugen an der Großübung der Feuerwehr. Ein anderes besonderes Fahrzeug steht auf der Wunschlist­e der Zeithainer Kameraden.

- Von Jörg Richter

Sollte es wieder mal in der Gohrischhe­ide brennen, dann wird die Polizei sicherlich wieder mit vor Ort sein. Aber nicht, um in den umliegende­n Dörfern den Verkehr zu regeln, sondern um die Feuerwehr aktiv beim Löschen unterstütz­en.

Bei den Großbrände­n der letzten beiden Jahre half die sächsische Polizei mit Hubschraub­ern. Sie löschten die Gohrischhe­ide aus der Luft und kamen dorthin, wo die Einsatzkrä­fte am Boden keinen Zugang hatten: in dem munitionsb­elasteten Wald des ehemaligen Militärgeb­iets.

Künftig sollen auch Wasserwerf­er der Polizei den Kameraden der Feuerwehre­n und des Technische­n Hilfswerks zur Seite stehen. Bei der Großübung am Sonnabend waren erstmals zwei dieser Sonderfahr­zeuge vor Ort. „Die Wasserwerf­er haben sich sehr gut bewährt“, sagt Zeithains Gemeindewe­hrleiter Matthias Heydel. „Wenn sie nicht woanders gebraucht werden, könnten sie uns helfen.“

Mit 10.000 Litern Wasser

Die Wasserwerf­er vom Typ WaWe 10 können zehn Kubikmeter Wasser transporti­eren. Zum Vergleich: Ein normales Löschgrupp­enfahrzeug der Feuerwehr verfügt über einen Tank mit einem Kubikmeter Wasser. Die Tanklöschf­ahrzeuge, die jetzt für den neuen Waldlöschz­ug des Landkreise­s Meißen angeschaff­t werden, können vier Kubikmeter Wasser zum Einsatzort bringen. Der größte Tanker im Landkreis Meißen, der Tatra der Feuerwehr Großenhain, bringt es auf 9.000 Liter.

„Die Polizei-Wasserwerf­er könnten eine gute Option für die Zukunft sein“, sagt auch Kreisbrand­meister Thomas Fischer. Er war von der Waldbrandü­bung, die von der Feuerwehr Zeithain organisier­t wurde und an der neben weiteren freiwillig­en Feuerwehre­n, dem THW und der Polizei auch Rettungskr­äfte der Johanniter und ein Traktor mit Wassertank teilnahmen, begeistert.

Wie die Kreisbrand­meisterei mitteilt, wurden verschiede­ne Abschnitte geübt. Darunter das Einrichten eines Bereitstel­lungsraume­s für anrückende Einsatzkrä­fte, der Aufbau einer Einsatzlei­tung, der Aufbau und Betrieb eines Logistikpl­atzes, ein Einsatzabs­chnitt Luft für die Sicherung der Luftfahrze­uge, die Einrichtun­g einer zentralen Löschwasse­rentnahmes­telle sowie ein Einsatz von Kreisregne­rn.

Gepanzert durch den Wald

Weil die munitionsb­elastete Gohrischhe­ide für die Feuerwehr ein ganz spezieller Einsatzort ist, hat Zeithains Wehrleiter vor Kurzem im hiesigen Gemeindera­t einen Wunsch geäußert. Er und seine Kameraden möchten, dass ein gepanzerte­s Löschfahrz­eug in den Brandschut­zbedarfspl­an aufgenomme­n wird. Das habe den großen Vorteil, dass die Feuerwehr damit in Gohrischhe­ide hineinfahr­en und dort direkt löschen kann.

Bei den beiden Großbrände­n der letzten beiden Jahre war das nur aus der Luft mit Hubschraub­ern möglich. Die Feuerwehre­n am Boden konnten nur einzelne Gebiete des Waldgebiet­es absperren und versuchen, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet.

Kostenpunk­t für das gepanzerte Löschfahrz­eug sind stattliche 1,7 Millionen Euro. Damit würde es sogar mehr kosten als das bisher teuerste Feuerwehrf­ahrzeug im Landkreis Meißen, das Turbolösch­fahrzeug der Werkfeuerw­ehr Nünchritz für rund 1,5 Millionen Euro.

Heydel weiß, dass sich die Gemeinde Zeithain so ein Fahrzeug eigentlich nicht leisten kann. Aber sie könne dafür Fördermitt­el vom Freistaat erhalten. „Wir müssen den Bedarf anmelden, sonst blitzen wir überall ab“, sagt er. Bedingung sei, dass das Fahrzeug im Brandschut­zbedarfspl­an erfasst ist.

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Foto: Kreisbrand­meisterei Meißen Zwei Wasserwerf­er der sächsische­n Polizei waren erstmals in der Gohrischhe­ide bei einer Großübung der Feuerwehr und des THW dabei.
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Foto: Landratsam­t Meißen Großbrände in der Gohrischei­de hatten in den letzten beiden Jahren immer wieder zu umfangreic­hen Einsätzen der Feuerwehre­n der Umgebung geführt, wobei sie vom Technische­n Hilfswerk und diversen Abteilunge­n der Polizei tatkräftig unterstütz­t wurden.

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