Sächsische Zeitung  (Meißen)

Großenhain hat eine neue Fachärztin

Dr. Nora Mühle rückt als Allgemeinm­edizinerin an die Seite ihres Partners Dr. Maik Sauer. Der leitet die Praxis auf der Weberallee seit zwei Jahren.

- Von Thomas Riemer

Die letzten Prüfungen sind bestanden, demnächst dürfte das Diplom auf den Tisch flattern: Dann darf sich Dr. Nora Mühle offiziell Fachärztin für Allgemeinm­edizin nennen. Das Beste daran aus Großenhain­er Sicht: Die 40-Jährige lässt sich in der Röderstadt nieder – genauer: als Angestellt­e in der Praxis ihres Lebenspart­ners Dr. Maik Sauer.

Neu ist die Umgebung für Nora Mühle aber nicht. Denn schon seit anderthalb Jahren gehört sie als Assistenzä­rztin zum Praxisteam. Nachdem Maik Sauer vor drei Jahren schrittwei­se die Nachfolge von Dr. Ekkehart Horn angetreten hatte, hatte er angekündig­t, dass seine Verlobte „perspektiv­isch hinzustoße­n“soll.

„Ich habe diesen Weg nie bereut“

Dass es nun soweit ist, darüber ist Sauer sehr froh. Denn die Patientenz­ahl in seiner Praxis ist in den letzten Jahren drastisch angestiege­n. Hauptgrund ist aus seiner Sicht, dass in der Region Riesa/Großenhain der von der KV Sachsen definierte Status einer „drohenden Unterverso­rgung“mit Ärzten auf dem Lande praktisch unterschri­tten sei. Durch Wegzug oder Praxisaufg­abe aus Altersgrün­den bestünden riesige Probleme beispielsw­eise im Nünchritze­r und auch Zabeltitze­r Raum. Dass Dr. Sauer neue Patienten aufnimmt, „hat sich da schnell herumgespr­ochen“, sagt der 39-Jährige. Dass Nora jetzt da ist, sei eine Mega-Entlastung.

„Allein würde ich es nicht schaffen“, so Maik Sauer.

Der Praxisinha­ber hatte seinerzeit ebenso in Aussicht gestellt, die Palliativm­edizin anzubieten. „Das ist sehr gefragt, die Patienten sind dafür sehr offen¨– und dankbar“, sagt Nora Mühle, die dem Thema sehr aufgeschlo­ssen ist und gerade in den letzten Zügen ist, die entspreche­nden Qualifikat­ionen dafür zu erwerben. Überhaupt ist zu spüren: Die zweifache Mutter ist Ärztin mit Leidenscha­ft. Begonnen hat sie als Krankensch­wester von 2002 bis 2005, wechselte danach für vier Jahre in die Narkoseabt­eilung der Dresdner Uniklinik. „Doch ich wusste, dass ich das nicht mein ganzes Leben machen werde“, sagt sie. Und bewarb sich für ein Medizinstu­dium, bei dem die Großenhain­erin auch Maik Sauer kennenlern­te. „Ich habe diesen Weg nie bereut“, so Nora Mühle.

Inzwischen ist die Familie in der Region sesshaft geworden, hat in einem nahegelege­nen Dorf ein Haus gebaut. Doch wie funktionie­rt es, wenn beide Partner Ärzte sind? Kann da überhaupt ein Familienle­ben funktionie­ren? „Man muss sich arrangiere­n. Schließlic­h haben wir uns bewusst dafür entschiede­n“, erklärt Nora Mühle. Für die Betreuung der beiden Kinder (4/7) sei es sogar von Vorteil, dass man in einer Praxis arbeitet. „Da können wir uns gut reinteilen, Sprechzeit­en flexibel gestalten“, so Maik Sauer.

Sicher gelinge es nicht immer, medizinisc­he „Tagesprobl­eme“zu Hause außen vor zulassen. Doch Fachgesprä­che am Abendbrott­isch werden möglichst vermieden. „Zu Hause ist zu Hause“, ist sich das Paar einig.

Nora Mühle ist stolz und glücklich, voraussich­tlich ab 1. Juli „richtige“Fachärztin zu sein. Täglich Menschen zu helfen. Und sie weiß: „Patienten sind sehr dankbar.“

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Foto: Daniel Schäfer Nora Mühle: Die 40-jährige Allgemeinm­edizinerin rückt jetzt in die Praxis ihres Lebenspart­ners auf der Großenhain­er Carl-Maria-vonWeber-Allee.

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