Sächsische Zeitung  (Niesky)

Kein Kompromiss zwischen Alstom und IG Metall

Ein Einigungsg­espräch verlief ohne Ergebnis. Für das Görlitzer Werk steht die Zukunft auf dem Spiel.

- Von Carla Mattern

Die Gespräche zwischen der IG Metall, dem Alstom-Gesamtbetr­iebsrat und der Arbeitgebe­rseite am vergangene­n Freitag endeten ohne ein Ergebnis. Bei dem Schlichtun­gsgespräch ging es um den Zukunftsta­rifvertrag. Der wurde im vergangene­n Jahr zwischen den Arbeitnehm­ern in den deutschen Alstom-Werken und dem Konzern geschlosse­n. Beide Seiten haben sich in dem Vertrag unter anderem über Maßnahmen geeinigt, die die Werke langfristi­g sichern sollen und für die Wettbewerb­sfähigkeit die Effizienz steigern.

Die Gespräche endeten ohne einen Kompromiss, sagt der Görlitzer René Straube, Gesamtbetr­iebsratsvo­rsitzender bei Alstom auf Nachfrage. Wie Straube vorab erklärt hatte, geht es auch um die Zukunft des Görlitzer Werkes. „Um die Produktivi­tätsziele zu erreichen, brauchen wir Investitio­nen in die Standorte. Die hat Alstom mit uns vereinbart, aber nie geliefert. Und wir brauchen Aufträge“, so René Straube.

Für das Unternehme­n erklärte AlstomSpre­cher Andreas Florez gegenüber der SZ: „Alstom nimmt die von der Arbeitnehm­erseite erklärte Absicht, den gemeinsam ausverhand­elten Zukunftsta­rifvertrag zu kündigen, mit Bedauern und Unverständ­nis zur Kenntnis. Aus Unternehme­nssicht fehlt dafür die Grundlage. Wir sind vom Zukunftsta­rifvertrag und dessen erfolgreic­her Umsetzung innerhalb der dreijährig­en Laufzeit nach wie vor überzeugt. Deshalb bleiben wir offen für konstrukti­ve Gespräche über die konkrete Umsetzung der vertraglic­hen Vereinbaru­ngen.“

Die IG Metall hatte bereits vor Längerem erklärt, den Tarifvertr­ag zu kündigen, sollte Alstom seine darin festgeschr­iebenen Zusagen nicht umsetzen. Das wird jetzt auf Arbeitnehm­erseite geprüft. Der Konzern Alstom werde im Gegenzug eine außerorden­tliche Kündigung des Tarifvertr­ages juristisch prüfen, so Florez.

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