Kein Kompromiss zwischen Alstom und IG Metall
Ein Einigungsgespräch verlief ohne Ergebnis. Für das Görlitzer Werk steht die Zukunft auf dem Spiel.
Die Gespräche zwischen der IG Metall, dem Alstom-Gesamtbetriebsrat und der Arbeitgeberseite am vergangenen Freitag endeten ohne ein Ergebnis. Bei dem Schlichtungsgespräch ging es um den Zukunftstarifvertrag. Der wurde im vergangenen Jahr zwischen den Arbeitnehmern in den deutschen Alstom-Werken und dem Konzern geschlossen. Beide Seiten haben sich in dem Vertrag unter anderem über Maßnahmen geeinigt, die die Werke langfristig sichern sollen und für die Wettbewerbsfähigkeit die Effizienz steigern.
Die Gespräche endeten ohne einen Kompromiss, sagt der Görlitzer René Straube, Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Alstom auf Nachfrage. Wie Straube vorab erklärt hatte, geht es auch um die Zukunft des Görlitzer Werkes. „Um die Produktivitätsziele zu erreichen, brauchen wir Investitionen in die Standorte. Die hat Alstom mit uns vereinbart, aber nie geliefert. Und wir brauchen Aufträge“, so René Straube.
Für das Unternehmen erklärte AlstomSprecher Andreas Florez gegenüber der SZ: „Alstom nimmt die von der Arbeitnehmerseite erklärte Absicht, den gemeinsam ausverhandelten Zukunftstarifvertrag zu kündigen, mit Bedauern und Unverständnis zur Kenntnis. Aus Unternehmenssicht fehlt dafür die Grundlage. Wir sind vom Zukunftstarifvertrag und dessen erfolgreicher Umsetzung innerhalb der dreijährigen Laufzeit nach wie vor überzeugt. Deshalb bleiben wir offen für konstruktive Gespräche über die konkrete Umsetzung der vertraglichen Vereinbarungen.“
Die IG Metall hatte bereits vor Längerem erklärt, den Tarifvertrag zu kündigen, sollte Alstom seine darin festgeschriebenen Zusagen nicht umsetzen. Das wird jetzt auf Arbeitnehmerseite geprüft. Der Konzern Alstom werde im Gegenzug eine außerordentliche Kündigung des Tarifvertrages juristisch prüfen, so Florez.