Zwei Millionen Euro für den Hochwasserschutz im Nieskyer Norden
Der Molkereigraben, der aus der Stadtmitte in den Norden führt, ist ein wichtiger Entwässerungsgraben bei Niederschlag. Aber dieser Graben ist in die Jahre gekommen und muss nicht nur saniert, auch renaturiert werden. Schließlich quält sich das Regenwasser auf 300 Meter durch Betonrohre von 60 Zentimeter Durchmesser, die zum Teil angebrochen und verschoben sind.
Die Verwaltung ist schon seit einigen Jahren dran, diesen Zustand zu ändern. Bisher fehlte das Geld. Nun ist Niesky eine von vier Kleinstädten in Sachsen, für die rund zehn Millionen Euro für den natürlichen Klimaschutz vom Haushaltsausschuss des Bundestages bewilligt wurden. Für ihr Vorhaben hat die Stadt Niesky die Zusage, dass der Bund knapp 2,3 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Das entspricht einer Förderquote von 90 Prozent. Die Gesamtsumme beläuft sich auf zweieinhalb Millionen Euro.
Mit dem Geld will Niesky drei Projekte zum Klimaschutz umsetzen. Erstens wird der Molkereigraben ertüchtigt, größere Wassermengen aufzunehmen und aus der
Stadt zu leiten. Einbezogen ist auch ein Regenwasserkanal, der in den Molkereigraben einleitet. Die Verrohrung wird zurückgebaut, Bepflanzungen sorgen für Schatten und verhindern ein schnelles Verkrauten, die verbliebenen 600er-Betonrohre werden durch zwei 1.000er-Kanalrohre ersetzt und Ausweichflächen für überschüssiges Wasser geschaffen.
Schließlich geht es nicht nur um das schnelle Ableiten von viel Regenwasser, sondern auch darum, einen Wasservorrat für Trockenperioden anzulegen. Dazu wird als Zweites ein leistungsfähiger Staukanal geschaffen. Das System wird dazu beitragen, Überschwemmungen in den Siedlungen nördlich der Bahnlinie zu vermeiden.
Zum Klimaschutz gehört, als Drittes auch Grünflächen zu schaffen und zu reaktivieren. Hier hat die Stadt ein 45.000 Quadratmeter großes Areal im Blick, das sich vom Süden bis in den Norden erstreckt und auch den Park der Generationen mit einschließt. Es dient der Erholung und für ein besseres Klima in der Stadt. Bis 2026 will die Stadt das alles umgesetzt haben. Die Eigenmittel von 254.000 Euro sind im Haushalt auf drei Jahre gesplittet.