Neues Görlitzer Spiele-Paradies eröffnet Pfingsten
Die alte Kaufhalle im Stadtteil Rauschwalde ist zum „Tobingo“umgebaut worden. Mit einiger Verzögerung können Besucher nun bald kommen.
Mandatsträgern erhöhen. Die gezielte Einschüchterung von Politikern soll eine Straftat werden, dafür bringt Sachsen einen Entwurf gegen „politisches Stalking“in den Bundesrat ein.
Neu ist die Bedrohungslage von Kommunalpolitikern nicht, sagt Harald PrauseKosubek. „Seit die AfD bei Wahlen antritt, wird der Umgang untereinander schlimmer“, meint er. Die Sprache, die die Partei nutze, hetze die Menschen auf. Ein Beispiel sei auch der Umgang mit dem Angriff auf Matthias Ecke.
So hatte AfD-Landeschef Jörg Urban auf X (vormals Twitter) geschrieben, dass die SPD sich fragen müsse, „inwieweit ihre ständige Hetze gegen politisch Andersdenkende“zu solchen Eskalationen beitrage. Auch der Landtagsabgeordneter Sebastian Wippel äußerte sich ähnlich. „Das ist eine
Täter-Opfer-Umkehr sondergleichen“, sagt der SPD-Politiker.
Die Görlitzer AfD gibt an, auch selbst schon Erfahrungen mit Übergriffen gemacht zu haben. So sei das Büro in der Berliner Straße immer wieder beschmiert worden, 2021 schmissen Unbekannte beispielsweise einen Döner gegen die Eingangstür, sodass sich die Partei von dort zurückgezogen habe. An den Infoständen gebe es ab und zu Beschimpfungen, selten auch mal verbale Bedrohungen. Angriffe habe es aber bisher keine gegeben. Die Wahlkämpfer, der vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Partei, wollen auch in Zukunft möglichst „vorsichtig und achtsam“sein.
Landtagsabgeordneter Sebastian Wippel (AfD) verwies in einem Facebook-Post am Dienstag darauf, dass sich die meisten gewalttätigen Übergriffe auf Politiker gegen die AfD richteten. 86 waren es bundesweit 2023. Das ergab eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfDFraktion im Bundestag. Die häufigsten „Angriffe auf Parteirepräsentanten“erfolgen gegen die Grünen. Darunter fallen nicht nur tätliche Angriffe, sondern auch Beleidigungen und Bedrohungen. Demnach gab es 2023 deutschlandweit 2.790 Angriffe auf Parteirepräsentanten. Bündnis 90/Die Grünen war in 1.219 Fällen betroffen, die AfD in 478, die SPD in 420 Fällen. Die Görlitzer Grünen können ein Lied davon singen. Schon mehrfach ist ihr Büro in Görlitz attackiert worden, berichtet Sprecherin Carolin Renner. „Wenn die Montagsdemonstranten an unserem Büro vorbeiziehen, dann ist es fast normal, dass uns der Mittelfinger gezeigt oder die Scheibe bespuckt wird.“
Auch ernsthafte Drohungen hat es schon gegeben, bei denen die Partei die Polizei einschaltete. „Der Fall in Dresden war jetzt natürlich nochmal ein Schock, viele von uns waren auf der Solidaritätsdemonstration am Sonntag“, so Renner. Jetzt sei vor allem eins wichtig: Sich nicht einschüchtern zu lassen. Denn genau das sei das Ziel der Angreifer.
In den Osterferien oder kurz danach sollte es losgehen, nun ist es Pfingstsonnabend geworden: Am 18. Mai, 11 Uhr, eröffnet das neu entstandene Spiele-Paradies „Tobingo“in der alten Kaufhalle an der Kopernikusstraße/Ecke Clara-Zetkin-Straße in GörlitzRauschwalde. Darüber informiert Eigentümer Massoud Chams.
„Der Oberbürgermeister wird zur Eröffnung auch da sein“, freut sich Chams. Er kündigt „Spiel, Spaß und Abenteuer für die ganze Familie“an. Draußen, im mit niedrigen Zäunen umfriedeten Außengelände, stehen jetzt Schaukeln, Klettergerüste, Wippen, Rutschen, Federwippen, eine Kletterwand und eine Tellerrutsche mit einem erhöhten Podest als Start. Drinnen ist eine knallig bunte Spielelandschaft entstanden, unter anderem mit einem Rodeo-Stier, Trampolin, „Schweinerennen“und einer „Bio-Achterbahn“, wie Chams eine rosafarbene Anlage nennt: Eltern müssen in die Pedalen treten, damit ihre Kinder am Startpunkt nach oben gelangen. Sind sie einmal oben, erledigt die Schwerkraft den Rest.
Inzwischen seien alle Geräte installiert, alle Genehmigungen erteilt und auch Personal gefunden. Das Tobingo soll an sechs Tagen pro Woche von 14 bis 18 Uhr geöffnet sein. Kinder sollen zehn Euro pro Tag zahlen, Erwachsene fünf Euro.