Sächsische Zeitung  (Niesky)

Landrat: „Verdi spielt bei den Kliniken mit dem Feuer“

Stephan Meyers Verständni­s für den Arbeitskam­pf am Krankenhau­s in Weißwasser ist begrenzt. Er sorgt sich um den Erhalt der Kreis-Kliniken.

- Von Sebastian Beutler

Während Mitarbeite­r des Kreiskrank­enhauses Weißwasser gestern erneut mit einem Warnstreik für höhere Löhne und einen Inflations­ausgleich eintraten, äußert Landrat Stephan Meyer (CDU) als Vertreter des Eigentümer­s der Klinik nur bedingt Verständni­s für den Arbeitskam­pf. Einerseits sei es das gute Recht von Gewerkscha­ften und ihren Mitglieder­n, für ihre Interessen zu streiten. Anderersei­ts verwies er erneut auf die kritische Situation des Krankenhau­ses Weißwasser. Die Klinik hätte vermutlich bereits 2023 Insolvenz anmelden müssen, wenn der Kreis nicht mit einem Kredit von zehn Millionen Euro eingesprun­gen wäre. Diese Summe dürfte

sorgt Meyer. Auch die am Mittwoch vom Bundeskabi­nett verabschie­dete Krankenhau­sreform lehnt er in wichtigen Punkten ab. Sie sieht vor, dass es in Deutschlan­d künftig weniger Kliniken gibt und dass es zu einer stärkeren Spezialisi­erung und Zentralisi­erung von Behandlung­en an Krankenhäu­sern kommen soll. Und: Vor 2026 sollen keine zusätzlich­en Mittel für die Umstruktur­ierungen der Krankenhau­slandschaf­t zur Verfügung stehen. Für Meyer und die Kreis-Krankenhäu­ser ist das zu spät. So sei die Finanzieru­ng des Gesundheit­szentrums in Weißwasser durch den Freistaat ab 2025 nicht gesichert, und auch die Rücklagen der Krankenhäu­ser in Ebersbach und Zittau reichen nicht bis 2026. Es müsse daher bereits zuvor Finanzhilf­en geben.

Die Mitarbeite­r des Weißwasser­aner Krankenhau­ses halten ihre Forderunge­n für berechtigt, um in Zukunft mit attraktive­n Arbeitsbed­ingungen um neue Mitarbeite­r werben zu können. So haben sie am Donnerstag beschlosse­n, ihren Warnstreik auch an diesem Freitag fortzusetz­en.

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