Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)

Darum ist dieser Aldi in Pirna vorerst geschlosse­n

Der Discounter Aldi Nord lässt die Filiale an der Struppener Straße auf dem Sonnenstei­n modernisie­ren. Dazu wird zunächst ein Teil abgerissen.

- Von Thomas Möckel

Viele Kunden standen vor einigen Tagen verdutzt vor dem Aldi-Markt an der Struppener Straße auf dem Pirnaer Sonnenstei­n, weil sie nun eine ganze Weile auf die übliche Einkaufsto­ur in dem Laden verzichten müssen. Vor dem Eingang stand ein hellblaues Schild, auf dem dieser Hinweis zu lesen war: „Wir bauen für Dich neu. Am 30. März 2024 schließt diese Filiale“. Vor dem Gebäude standen einige große Container, der Innenraum war da schon leergeräum­t.

Seit einigen Tagen ist nun zu sehen, warum das Einkaufen in diesem Markt vorerst ausfällt: Große Bagger rückten an, von der Stirnseite, die zum Parkplatz zeigt, ist inzwischen ein großes Stück abgerissen. Das alles zeugt von einer großen Bautätigke­it, die voraussich­tlich noch bis Ende dieses Jahres dauern wird.

Aldi Nord lässt den Markt an der Struppener Straße – das für den Discounter typische Gebäude mit Klinkerfas­sade und braunem Giebel stammt aus dem Jahr 2006 – in den nächsten Monaten umfassend modernisie­ren und nach dem aktuellen Filialkonz­ept

gestalten. Der Fokus der neuen Märkte, so teilt Aldi auf Nachfrage mit, liege vor allem auf einer hellen und freundlich­en Einkaufsat­mosphäre. Die Verkaufsfl­äche wachse im Zuge des Umbaus auf 800 Quadratmet­er. Der geplante Umbau zu einem modernen Einkaufsma­rkt sei laut Aldi in dem Bestandsge­bäude aus dem Jahr 2006 nicht umsetzbar gewesen. Deswegen habe man sich nach sorgfältig­er Prüfung entschiede­n, den alten Markt teilweise abzureißen, neu anzubauen und entspreche­nd zu modernisie­ren. Die Wiedereröf­fnung ist für Ende dieses Jahres geplant. Wer bis dahin weiterhin bei Aldi einkaufen möchte, kann in Pirna in die Märkte im Pirnaer Einkaufsze­ntrum (PEZ) an der Rottwerndo­rfer Straße sowie an der Rudolf-Renner-Straße in Copitz unmittelba­r vor dem HerderGymn­asium ausweichen. Auf dem Sonnenstei­n gibt es mit Kaufland, Rewe und Netto gleich drei Alternativ­en.

Das letzte Bauvorhabe­n von Aldi in Pirna liegt noch nicht allzu lange zurück. Der Discounter betrieb in Copitz zunächst einen Markt an der Radeberger Straße. Aufgrund der neu gebauten Ortsumgehu­ng S177 führte die Radeberger Straße dann aber nicht mehr - wie früher einmal - direkt zur Umgehungss­traße, sondern nur noch nach Graupa, Jessen und Liebethal. Aufgrund dessen ebbte der Durchgangs­verkehr erheblich ab – und somit auch das Kundenaufk­ommen bei Aldi. Der Discounter beantragte daher 2015, einen neuen

Markt an der Rudolf-Renner-Straße unmittelba­r vor dem Herder-Gymnasium zu bauen, der neue Standort versprach eine wesentlich größere und durchaus kaufkräfti­ge Käuferstru­ktur. Der Stadtrat erteilte Aldi eine Ausnahmege­nehmigung vom Pirnaer Einzelhand­elskonzept für den Neubau – unter der Prämisse, dass die Verkaufsfl­äche auf 800 Quadratmet­er begrenzt wird und Aldi den Markt an der Radeberger Straße aufgibt.

Bei den Pirnaern war das Neubauproj­ekt umstritten. Anwohner fürchteten erhebliche­n Lärm aufgrund des Liefer- und Kundenverk­ehrs. Der Elternrat und die Schulleitu­ng des Herder-Gymnasiums hatten die Sorge, dass vor allem zum Unterricht­sbeginn und zum Schulschlu­ss der Schülerver­kehr mit dem Kunden- und Lieferverk­ehr kollidiert. Doch Proteste und Widersprüc­he konnten den Neubau nicht verhindern. Die Aldi-Filiale an der RennerStra­ße öffnete im September 2018. Den früheren Supermarkt an der Radeberger Straße hat die Diakonie Pirna inzwischen zu einer Kurzzeitpf­lege umgebaut.

 ?? Foto: SZ/Thomas Möckel ?? Aldi-Markt an der Struppener Straße: Wegen Umbau seit Ende März 2024 geschlosse­n.
Foto: SZ/Thomas Möckel Aldi-Markt an der Struppener Straße: Wegen Umbau seit Ende März 2024 geschlosse­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany