Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)
Darum ist dieser Aldi in Pirna vorerst geschlossen
Der Discounter Aldi Nord lässt die Filiale an der Struppener Straße auf dem Sonnenstein modernisieren. Dazu wird zunächst ein Teil abgerissen.
Viele Kunden standen vor einigen Tagen verdutzt vor dem Aldi-Markt an der Struppener Straße auf dem Pirnaer Sonnenstein, weil sie nun eine ganze Weile auf die übliche Einkaufstour in dem Laden verzichten müssen. Vor dem Eingang stand ein hellblaues Schild, auf dem dieser Hinweis zu lesen war: „Wir bauen für Dich neu. Am 30. März 2024 schließt diese Filiale“. Vor dem Gebäude standen einige große Container, der Innenraum war da schon leergeräumt.
Seit einigen Tagen ist nun zu sehen, warum das Einkaufen in diesem Markt vorerst ausfällt: Große Bagger rückten an, von der Stirnseite, die zum Parkplatz zeigt, ist inzwischen ein großes Stück abgerissen. Das alles zeugt von einer großen Bautätigkeit, die voraussichtlich noch bis Ende dieses Jahres dauern wird.
Aldi Nord lässt den Markt an der Struppener Straße – das für den Discounter typische Gebäude mit Klinkerfassade und braunem Giebel stammt aus dem Jahr 2006 – in den nächsten Monaten umfassend modernisieren und nach dem aktuellen Filialkonzept
gestalten. Der Fokus der neuen Märkte, so teilt Aldi auf Nachfrage mit, liege vor allem auf einer hellen und freundlichen Einkaufsatmosphäre. Die Verkaufsfläche wachse im Zuge des Umbaus auf 800 Quadratmeter. Der geplante Umbau zu einem modernen Einkaufsmarkt sei laut Aldi in dem Bestandsgebäude aus dem Jahr 2006 nicht umsetzbar gewesen. Deswegen habe man sich nach sorgfältiger Prüfung entschieden, den alten Markt teilweise abzureißen, neu anzubauen und entsprechend zu modernisieren. Die Wiedereröffnung ist für Ende dieses Jahres geplant. Wer bis dahin weiterhin bei Aldi einkaufen möchte, kann in Pirna in die Märkte im Pirnaer Einkaufszentrum (PEZ) an der Rottwerndorfer Straße sowie an der Rudolf-Renner-Straße in Copitz unmittelbar vor dem HerderGymnasium ausweichen. Auf dem Sonnenstein gibt es mit Kaufland, Rewe und Netto gleich drei Alternativen.
Das letzte Bauvorhaben von Aldi in Pirna liegt noch nicht allzu lange zurück. Der Discounter betrieb in Copitz zunächst einen Markt an der Radeberger Straße. Aufgrund der neu gebauten Ortsumgehung S177 führte die Radeberger Straße dann aber nicht mehr - wie früher einmal - direkt zur Umgehungsstraße, sondern nur noch nach Graupa, Jessen und Liebethal. Aufgrund dessen ebbte der Durchgangsverkehr erheblich ab – und somit auch das Kundenaufkommen bei Aldi. Der Discounter beantragte daher 2015, einen neuen
Markt an der Rudolf-Renner-Straße unmittelbar vor dem Herder-Gymnasium zu bauen, der neue Standort versprach eine wesentlich größere und durchaus kaufkräftige Käuferstruktur. Der Stadtrat erteilte Aldi eine Ausnahmegenehmigung vom Pirnaer Einzelhandelskonzept für den Neubau – unter der Prämisse, dass die Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter begrenzt wird und Aldi den Markt an der Radeberger Straße aufgibt.
Bei den Pirnaern war das Neubauprojekt umstritten. Anwohner fürchteten erheblichen Lärm aufgrund des Liefer- und Kundenverkehrs. Der Elternrat und die Schulleitung des Herder-Gymnasiums hatten die Sorge, dass vor allem zum Unterrichtsbeginn und zum Schulschluss der Schülerverkehr mit dem Kunden- und Lieferverkehr kollidiert. Doch Proteste und Widersprüche konnten den Neubau nicht verhindern. Die Aldi-Filiale an der RennerStraße öffnete im September 2018. Den früheren Supermarkt an der Radeberger Straße hat die Diakonie Pirna inzwischen zu einer Kurzzeitpflege umgebaut.