Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)
Wie Dresden den sozialen Wohnungsbau ankurbeln will
Der Bau von Wohnungen stockt in Dresden, speziell im Bereich Sozialwohnungen. Dem will die Stadt entgegenwirken. Wie das gelingen soll.
In Dresden fehlen 17.000 zusätzliche Sozialwohnungen für Bedürftige. Darauf hatte Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke) hingewiesen und die nicht ausreichende Förderung vom Land kritisiert. Da der totale Stillstand droht, schlägt Kaufmann vor, städtisches Geld in den Bau zu stecken und damit die städtische „Wohnen in Dresden“(WID) zu unterstützen. Kaufmanns Plan ist zukünftig eine Kofinanzierung
von Sozialwohnungen, ergänzend zu der aus ihrer Sicht nicht ausreichenden Förderung durch das Land. Ähnlich handhabt das bereits Leipzig. „Die Zuschüsse des Freistaats für den sozialen Wohnungsbau reichen nicht aus, um die Bau- und Finanzierungskosten vollständig zu decken“, so die Bürgermeisterin. Die Stadt will nun eigenes Geld in den Bau stecken, um preisgünstige Mieten im Rahmen der Kosten der Unterkunft oder auch für einkommensschwächere Haushalte erreichen zu können.
Konkret geht es um bis zu 1,7 Millionen Euro, die an die WID fließen sollen. Damit soll die fehlende Finanzierung für zwei konkrete Neubauprojekte abgesichert werden. Dabei handelt es sich um Wohngebäude
an der Schönaer Straße in Großzschachwitz und an der Braunsdorfer Straße in Löbtau-Nord. Insgesamt können dort in zwei Jahren 54 Sozialwohnungen gebaut sein. Das Geld sei in der mittelfristigen Finanzplanung bereits eingeplant, allerdings für den Kauf neuer Wohnimmobilien für die WID und nicht für die Bebauung bereits vorhandener Grundstücke.
Wohnungen sollen bezahlbar bleiben
„Dresden soll auch in Zukunft für Haushalte mit geringem Einkommen bezahlbar bleiben“, erklärt Kaufmann. „Dafür brauchen wir mehr Sozialwohnungen mit bezahlbaren Mieten, insbesondere in städtischer Hand. Genau aus diesem Grund wurde die WID gegründet.“
Wie die meisten Wohnungsbauunternehmen sei auch die WID auf staatliche Fördermittel angewiesen. „Derzeit klafft hier aber noch immer eine nicht unbedeutende Wirtschaftlichkeitslücke für unser kommunales Wohnungsunternehmen. Diese Lücke wollen wir – neben dem seit Jahren regelmäßig stattfindenden Einlegen kommunaler Liegenschaft in die WID – jetzt zusätzlich mit einer kommunalen Kofinanzierung schließen. Gleichzeitig arbeiten wir gemeinsam mit dem zuständigen Ministerium an der Weiterentwicklung der sächsischen Förderkulisse“, so Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann. Ob dieser Finanzierungsvorschlag so umgesetzt wird, sollen die Stadträte im Finanzausschuss am 11. März entscheiden. (SZ/awe)