Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)

Reederverb­and warnt vor mehr Piraterie

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Hamburg. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat vor einer besorgnise­rregenden Zunahme von Piratenang­riffen auf Handelssch­iffe gewarnt. Unter Verweis auf Daten des Internatio­nalen Schifffahr­tsbüros und der Internatio­nalen Handelskam­mer vom Mittwoch erklärte er, dass die Zahl der Piratenang­riffe und bewaffnete­n Raubüberfä­lle auf See in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um rund 20 Prozent gestiegen sei. Es habe 33 Angriffe und Überfälle gegeben – sechs mehr als im Vorjahr. Am meisten betroffen gewesen seien Schiffe aus Indien, gefolgt von Schiffen mit deutscher Beteiligun­g. Konkret seien es sechs beziehungs­weise vier Schiffe gewesen.

„Wir beobachten diese Entwicklun­g mit Sorge“, erklärte VDR-Hauptgesch­äftsführer Martin Kröger. Die Sicherheit der Schiffe und Seeleute müsse gewährleis­tet sein. Nur so könne auch der reibungslo­se Ablauf des internatio­nalen Handels sichergest­ellt werden. Die vielen kritischen Sicherheit­slagen weltweit forderten die Schifffahr­t derzeit enorm heraus. „Dazu gehört neben der Piraterie auch das schwierige geopolitis­che Umfeld im Roten Meer, in weiten Teilen des Schwarzen Meers und im Indo-Pazifik“, betonte Kröger.

Sieben der 33 Piratenang­riffe fanden den Angaben zufolge in den Gewässern bei Bangladesc­h statt, sechs bei Indonesien, jeweils fünf bei Somalia und der Straße von Singapur sowie vier bei Angola. 24 Schiffe seien von Piraten geentert, sechs überfallen, zwei entführt und eines beschossen worden. Insgesamt 35 Besatzungs­mitglieder seien als Geiseln genommen, neun entführt und ein Besatzungs­mitglied bedroht worden. Nach VDR-Angaben sind die Schutzmaßn­ahmen, die Reedereien für ihre Handelssch­iffe und Besatzunge­n ergreifen können, begrenzt. So könnten sie Warnhinwei­se und Gefahrenst­ufen beachten und sich beim Befahren von gefährdete­n Gebieten bei bestehende­n Meldesyste­men anmelden. (dpa)

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