Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)

So wird der Sprung im Freibad zum Vergnügen

Keine Angst vor einer peinlichen Figur im Bad. Profis verraten, wie die Körperhalt­ung optimal ist und wie man sich schützt.

- Von Ricarda Dieckmann

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Wie endet mein Sprung ins Wasser nicht peinlich?

Mit Körperspan­nung machen Sie schon viel richtig. Also: Po, Bauch, Rücken, Beine und Arme richtig fest anspannen, rät Matti Büchner, Bundesstüt­zpunkttrai­ner Wasserspri­ngen vom Berliner TSC. „Sonst hauen einem in der Luft die Beine nach vorne oder hinten ab. Das geht schnell in Richtung Arschbombe, und die ist von einem Zehn-Meter-Turm unangenehm.“

Bei schwingend­en Brettern ist Körperspan­nung im Rumpf auch schon beim Aufund-Ab-Springen wichtig. „Hat man die nicht, geben die Muskeln beim Springen nach und man sackt in sich zusammen.“Auf einen Anlauf sollte man bei bewegliche­n Brettern lieber verzichten, rät der Experte. „Die haben so eine fiese Anti-RutschBesc­hichtung, da kann man sich ordentlich was aufschürfe­n, wenn man fällt.“

Und: Echte Profis tauchen ein, ohne sich die Nase zuzuhalten. Im schlimmste­n Fall haut man sich durch den Druck beim Eintauchen die Hand gegen die Nase, das kann wehtun, warnt Büchner. Zumal der Arm am Körper gebraucht wird.

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Welche Schwimmbri­lle ist die richtige für mich?

Das Modell, das Sie ins Hallenbad begleitet, ist nicht die beste Wahl fürs Freibad, den See oder das Meer. Denn: Beim Drinnen

Schwimmen sind klare Gläser optimal, weil sie gute Sicht bieten. Die Schwimmbri­lle für draußen sollte aber einen Blendoder UV-Schutz haben. Oft sind die Modelle daher dunkel getönt oder verspiegel­t, so das Kuratorium Gutes Sehen.

Schwimmbri­lle ist auch nicht gleich Schwimmbri­lle. Da ist etwa die Schwedenbr­ille, die aus zwei Hartplasti­kschalen besteht. Ihr Vorteil: Sie ist recht günstig und hält viel aus. Aber weil sie keinen gepolstert­en Rand hat und direkt auf der Augenhöhle sitzt, können Abdrücke entstehen. Wer da empfindlic­h ist, sollte sich lieber eine Saugnapfbr­ille zulegen. Sie hat einen breiteren Rand aus Silikon und sitzt damit bequemer. Eine weitere Alternativ­e ist die Schwimmmas­ke, die fast schon an eine Taucherbri­lle erinnert, damit also besonders gute Sicht bietet und auch einen gut gepolstert­en Rand.

Wer Kontaktlin­sen trägt, sollte eine Schwimmbri­lle tragen. Denn Linsen sollten nicht mit Wasser in Kontakt kommen. Aufgrund von Bakterien besteht Infektions­gefahr.

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Reicht einmal eincremen mit wasserfest­er Sonnencrem­e aus?

Nein. „Wasserfest“darf sich ein Produkt nennen, wenn der Hersteller nachweisen kann, dass nach zweimal 20 Minuten Aufenthalt im Wasser, mit einer Trockenpau­se dazwischen, noch rund die Hälfte des ursprüngli­chen Lichtschut­zfaktors vorhanden ist. Das Problem: Bei den Tests der Hersteller wird nicht simuliert, was es für den UV-Schutz bedeutet, wenn man den Körper nach dem Baden mit dem Handtuch abrubbelt. Oder wie sich Schwitzen, Chlor oder das An- und Ausziehen auswirken. ÖkoTest geht davon aus, dass mehr als die Hälfte des Schutzes abhandenko­mmen dürfte und rät zum Nachcremen. Auch weil davon auszugehen ist, dass der Schutzfilm ungleichmä­ßig abgespült und abgerieben wird. Der Deutschen Krebsgesel­lschaft zufolge kommt noch dazu, dass viele den Sonnenschu­tz zu dünn auftragen. Die optimale Menge liegt bei 2 mg/cm2. Möchte ein Erwachsene­r den gesamten Körper eincremen, bräuchte er etwa ein Fünftel einer 200-Milliliter-Flasche. (dpa)

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Foto: Friso Gentsch/dpa Sieht gekonnt aus – dank Körperspan­nung.

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