Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)
Langjährige Pirnaer Klinik-Chefin ist tot
Dr. Katrin Möller leitete über 20 Jahre das Pirnaer Klinikum und engagierte sich für Ehrenamtler. Vor Kurzem schied sie auf tragische Weise aus dem Leben.
Die langjährige Geschäftsführerin des Pirnaer Klinikums, Dr. Katrin Möller, ist tot. Nach SZ-Informationen starb die 51-Jährige bereits in der Woche vor Christi Himmelfahrt. Sie schied auf tragische Weise aus dem Leben. Über zwei Jahrzehnte verkörperte die promovierte Juristin das Pirnaer Klinikum als Führungspersönlichkeit. Insgesamt war sie über 22 Jahre am Standort Pirna tätig. Ihre berufliche Laufbahn im Krankenhauswesen startete sie noch während ihrer Referendarzeit. Katrin Möller begann bereits kurz vor dem Abschluss ihres zweiten juristischen Staatsexamens das Ausbildungsprogramm als Nachwuchsführungskraft
bei der Rhön-Klinikum AG. Nach Stationen in Bad Neustadt/Saale und Leipzig kam sie zunächst nach Freital.
In den Weißeritztalkliniken Freital/Dippoldiswalde war sie zunächst Personalleiterin, im Sommer 2003 übernahm Katrin Möller die Position der Betriebsleiterin am Klinikum Pirna, seit 2006 war sie dessen Geschäftsführerin – und damit Chefin eines der größten Arbeitgeber der Region. Auf ihre Leitungsfunktion angesprochen, sagte sie damals: „Ausdauer, Beharrlichkeit und Leistung setzen sich durch. Das war auch mein Weg.“Als sie die Geschäftsführung übernahm, befand sich das Pirnaer Krankenhaus noch an der Schandauer Straße in der Innenstadt. Weil das Areal aber inzwischen sehr verschachtelt war und sich wesentliche Klinikabläufe geändert hatten, entschloss sich die Rhön-Klinikum AG, ein neues Klinikum in Pirna zu bauen. Nach einer längeren Standortanalyse entstand das Krankenhaus auf Flächen des früheren Betriebes „VEB Strömungsmaschinen“auf dem Sonnenstein. Katrin Möller managte als Geschäftsführerin auch Neubau und
Umzug mit, seit 2007 ist das neue Klinikum auf dem Sonnenstein in Betrieb, später übernahm es der Klinikkonzern Helios.
In ihrer Funktion engagierte sich Katrin Möller auch für gemeinnützige Zwecke. Die Gesellschaft „Helios Region Ost“hatte schon mehrfach die Aktion „Helios läuft“initiiert. Dabei liefen oder wanderten die Mitarbeiter drei Wochen lang für einen guten Zweck. Pro Kilometer wird dabei ein Euro für ein vorher festgelegtes Projekt gespendet. Die Klinik-Geschäftsführerin rundete die erlaufene Summe noch großzügig auf, so gingen beispielsweise 2022 jeweils 2.500 Euro an den SV Fortschritt Pirna für den Behindertensport und an den Juniorklub des VfL Pirna-Copitz.
Im Online-Netzwerk LinkedIn trauern nun Weggefährten, Freunde und Bekannte um die verstorbene Geschäftsführerin. Eine Frau schreibt, Katrin Möller habe die Klinik zu dem gemacht, was sie heute ist. Das habe sie mit einer solchen Hingabe getan, dass die Gründung einer Familie letztendlich nicht stattfand. Eine andere Frau schreibt, sie habe Katrin Möller immer sehr bewundert für ihren Führungsstil und ihr Engagement. Sie habe fast jeden Mitarbeiter beim Namen gekannt und sich sehr für die Interessen der Klinik eingesetzt. Ihr Führungsstil habe nicht auf absoluter Anonymität beruht, vielmehr habe sie die Mitarbeiter gesehen. Ein weiterer Weggefährte schreibt, mit Dr. Katrin Möller sei leider viel zu früh ein toller Mensch von uns gegangen. Im Pirnaer Klinikum informiert seit Kurzem ein Aushang über den Tod von Dr. Katrin Möller. Man habe, so heißt es dort, mit großer Bestürzung von ihrem viel zu frühen Ableben erfahren. Sie habe das Klinikum Pirna mit großen persönlichen Engagement geprägt und sich zahlreicher wichtiger Erfolge verdient gemacht. Das Klinikum habe sich unter ihrer Leitung zu einem hoch spezialisierten, patientenorientierten Regelversorger mit höchsten Qualitätsansprüchen entwickelt. Als Helios jedoch Anfang Februar 2024 die neue gemeinsame Geschäftsführung für die Kliniken Freital und Pirna per Pressemitteilung vorstellte, fand Katrin Möller keine Erwähnung.