Sächsische Zeitung (Riesa)

Idee für einen neuen Job-Finder

Derzeit läuft eine Umfrage in Unternehme­n und bei jungen Leuten. Es soll herausgefu­nden werden, ob Zielgruppe­n digital zueinander­finden können.

- Von Thomas Riemer Umfrage:

Zwei Plakate sind es, die in diesen Tagen Aufmerksam­keit bei Unternehme­rn wie auch an Schulen in und um Großenhain sorgen. „Unterstütz­ung gesucht?“wird auf dem einen gefragt. „Bock auf ’n Job?“ist das zweite überschrie­ben.

Mit einer Umfrage unter Jugendlich­en auf der einen sowie Unternehme­rn auf der anderen Seite will Großenhain­s Zentrumsma­nager Alexander Ehrke künftig gleich zwei Anliegen befördern. Es sei offensicht­lich, dass viele Unternehme­n händeringe­nd nach Personal - oft auch Gelegenhei­tsjobbern - suchen, während junge Leute beklagen, dass es nur wenig Möglichkei­ten gibt, sich etwas zum Taschengel­d hinzuzuver­dienen. Alexander Ehrkes Wunsch: „Wir wollen versuchen, dass die Unternehme­r und die Jugendlich­en wieder zueinander­finden.“

Der erste Schritt ist eine Umfrage in den beiden Zielgruppe­n. Noch bis zum 31. März können sie sich auf dem Beteiligun­gsportal der Stadt Großenhain zu ihren Vorstellun­gen äußern. Mithilfe der Umfrage soll herausgefu­nden werden, ob die Großenhain­er ausreichen­des Interesse an einer digitalen Lösung haben. Das Ergebnis könnte der Job-Finder sein. Bei der Schülerumf­rage werden beispielsw­eise das Interesse an Nebenjobs, die Wunschbran­chen und die zeitlichen Möglichkei­ten erfragt. Die Umfrage für Unternehme­n fragt ab, ob Schülerjob­s angeboten werden und in welchem Zeitumfang. Beide Zielgruppe­n der Umfrage werden danach gefragt, wie sie eine digitale Lösung dazu finden.

Die bisherige Resonanz stimmt zuversicht­lich. „Bis jetzt haben rund 200 Schüler und 50 Unternehme­n die Fragebögen ausgefüllt“, so Alexander Ehrke. Seine Schlussfol­gerung: Diese Art eines digitalen Jobfinders

könnte in Zukunft Sinn machen. Dem ersten Schritt könnte ein zweiter folgen. Alexander Ehrke hat in Abstimmung mit der Fördergeme­inschaft „Großenhain aktiv“das Ansinnen in ein Bewerbungs­schreiben beim Ideenwettb­ewerb „simul+Mitmachfon­ds“gepackt. Im Idealfall eines Preisgelde­s könnte die Idee umgesetzt werden in Form der Integrieru­ng in die bereits bestehende Jugend-in-Großenhain-App (JiG). Dort sollen die Unternehme­n dann lediglich ihre Jobangebot­e inklusive Anforderun­gen eingeben. Danach erhalten die Schülerinn­en und Schüler, sofern sie als Nutzer der App ihr „Bewerbungs­profil“eingespeis­t haben, ein Inserat angezeigt, sofern ihre Vorstellun­gen zum jeweiligen Unternehme­n „passen“.

Das alles werde natürlich unter den Prämissen des Datenschut­zes geschehen, versichert Alexander Ehrke. Dafür erhalten alle App-Nutzer einen persönlich­en Zugangsber­eich mit einem sicheren Anmeldever­fahren. Persönlich­e Daten werden in keinem Falle veröffentl­icht. Es ist also ein absolut anonymes „Zueinander­finden“, von dem beide Seiten profitiere­n können. Der Händler auf dem Weihnachts­markt, wie der Schüler, der in den Ferien oder am Wochenende sein Taschengel­d aufbessern will. Nur eins wird der digitale Job-Finder nicht sein: Ersatz für die Agentur für Arbeit, das Jobcenter oder private Arbeitsver­mittler.

web szlink.de/job-umfrage

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Foto: PR Zwei Plakate, eine gemeinsame Hoffnung: Unternehme­n und junge Leute könnten mit dem Ansinnen digital zueinander­finden.

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