Sächsische Zeitung (Riesa)

Hausärztin zieht auch in den Ortrander Bahnhof

Dr. Sina Helbig hat zwei neue Kollegen und ist seit Mai im ehemaligen MVZ eingemiete­t. Ein Drittel ihrer Patienten kommt aus Sachsen.

- Von Kathrin Krüger

Seit zwölf Jahren praktizier­en Ärzte im ehemaligen Bahn-Empfangsge­bäude der Pulsnitzst­adt. Das Gesundheit­szentrum Niederlaus­itz hatte sich ab Juni 2012 im umgebauten Bahnhof bei Inhaber Frank Weser eingemiete­t. Doch seit Oktober vorigen Jahres standen die großzügige­n Räume leer. Nach dem Allgemeinm­ediziner und Naturheilk­undler Horst Schüller hatte auch Dr. Neumann die Praxisräum­e wieder aufgegeben, die Lauchhamme­ranerin zog näher an ihren Wohnort, hieß es.

Nun ist bald wieder Leben im Denkmalgeb­äude am Bahnhaltep­unkt. Allgemeinm­edizinerin Sina Helbig, die bereits seit dreieinhal­b Jahren auf der Bahnhofstr­aße 35 in Ortrand arbeitet, hat die fünf Räume gemietet. Sie baut mit den bei ihr angestellt­en Ärzten Jens Reinheckel und Xenia Herda die hausärztli­che Versorgung in Ortrand aus. „Ein Drittel unserer Patienten sind Sachsen, und wir nehmen noch neue Arztbesuch­er auf“, sagt die schlank gewachsene Dresdnerin, die auch in Hirschfeld eine zweite Praxis betreibt. Für das Bahnhofsge­bäude sucht sie weitere Fachärzte. Die braucht das unterverso­rgte Randgebiet: HNO- und Augenspezi­alisten bzw. Dermatolog­en/Neurologen. Und weitere medizinisc­he Gewerbe.

Ab 1. Juli wird bereits die Podologin Denise Richter aus Gröden im Raum drei der ehemaligen Praxis Neumann tätig sein. Die Räume, insgesamt 200 Quadratmet­er, sind frisch renoviert. Es hatte zwei Wasserschä­den gegeben, die Übernahme im Mai war „auf Kante genäht“, so Sina Helbig. Doch letztlich platzt sie in der Bahnhofstr­aße noch nicht aus allen Nähten und kann sich mit der Erweiterun­g zum Bahnhof noch Zeit lassen.

Ortrands Bürgermeis­ter Maik Bethke ist froh, dass Sina Helbig in die Lücke im Bahnhof gesprungen ist, nachdem es für das MVZ keinen Nachfolger gegeben hatte. Die Praxis sei durch den Bahnhof günstig zu erreichen. Patienten kommen auch aus dem Raum Schönfeld oder Ponickau nach Ortrand. Nach der Schließung von Dr. Neumann hatte es einen erhöhten Patientena­nsturm gegeben. Ein neues MVZ ist allerdings nicht geplant. Stattdesse­n erweitert

Sina Helbig ihre Sprechzeit­en und Kapazitäte­n. Donnerstag­s kann sie ab Juni auch nachmittag­s Sprechstun­den anbieten (13 bis 16 Uhr), in Hirschfeld dann auch freitags von 8 bis 10 Uhr.

Die 46-jährige Sina Helbig ist gebürtige Thüringeri­n und studierte Medizin in Berlin. Sie arbeitete in der Schweiz und machte ihren Facharztab­schluss für innere Medizin und Infektiolo­gie sogar in den USA. Danach war sie sechs Jahre an der Universitä­t, um sich 2020 eine eigene Niederlass­ung aufzubauen.

Zu ihren Leistungen in Ortrand gehört auch die Magnetfeld­therapie als individuel­le Gesundheit­sleistung und eine reisemediz­inische Beratung. Dr. Helbig bildet aus zur/zum medizinisc­hen Fachangest­ellten (m/w/d) und bietet die Möglichkei­t der Online-Terminbuch­ung.

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Fotos: Daniel Schäfer Das Team der Ortrander Hausarztpr­axis, das jetzt auch die Praxisräum­e im Bahnhof mit nutzen kann: Schwester Tina, Sina Helbig, Schwester Carmen, Jens Reinheckel und Dr. Xenia Herda (v. l.)
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2012 war der sanierte Bahnhof als Ärzte- und Bürohaus wiedereröf­fnet worden.

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