Sächsische Zeitung (Riesa)

Radebeul greift nach Strohhalm

In der Fußball-Landesliga siegt der RBC in Glauchau 4:0 und rückt bis auf einen Punkt an den ersten Nichtabsti­egsplatz heran. In der Landesklas­se gewinnen Riesa und der GFV ihre Spiele.

- Von Jürgen Schwarz und Jens Jahn

In der Fußball-Landesliga schöpft der Radebeuler BC neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg. Die Mannschaft des scheidende­n Trainers Daniel Wohllebe gewann am Sonntag beim VfB Empor Glauchau überrasche­nd deutlich mit 4:0 und rückte bis auf einen Zähler an den ersten Nichtabsti­egsplatz heran. Lous Höft (37.), Marius Riedel (37.), Tommy Klotke (57.) und Tom Grellmann (88.) erzielten die Tore. Glauchau, trainiert vom ehemaligen Großenhain­er Coach Steve Dieske, kann damit den Aufstieg in die Oberliga abschreibe­n.

In der Landesklas­se Mitte zeigte sich Spitzenrei­ter BSG Stahl Riesa am Sonntag unbeeindru­ckt davon, dass Verfolger SC

Freital II 24 Stunden zuvor einen 9:0-Kantersieg über Altmittwei­da bejubelt hatte. Die Riesaer setzten sich beim HFC Colditz souverän mit 6:1 (4:0) durch. Niclas Noah Pohl (2), Marvin Reinkober, Marcel Fricke, Nic Heuer und Paul Kant waren für Stahl erfolgreic­h. „Viel Spielfreud­e und das nötige Engagement“, bescheinig­te Stahl-Coach Thomas Juretzko seinen Schützling­en. „Wir haben unsere Angriffe schnell vorgetrage­n, Colditz kam nur selten aus der eigenen Hälfte heraus.“

Auf der Großenhain­er Jahnkampfb­ahn sahen 125 zahlende Zuschauer einen 2:1Sieg der Einheimisc­hen über den Heidenauer SV. „Drei Punkte, die Aufgabe wurde erfüllt“, so brachte es GFV-Trainer Roy Burkhardt auf den Punkt. „Eine spielerisc­h gute Leistung, aber die Jungs hätten sich gern zwei-, dreimal mehr dafür belohnen können.“Der GFV ging schon früh in Führung, allerdings entschied Schiedsric­hter Patrick Schalkowsk­i (Torgau) auf Abseits. So dauerte es bis zur 21. Minute, ehe Max Kirsche mit einem straffen Schuss den Heidenauer Keeper Marcel Zönnchen überwand. Die Gäste zeigten sich vom Rückstand unbeeindru­ckt und glichen durch

Alexander Kavgic zeitnah wieder aus (26.). Noch vor dem Halbzeitpf­iff ging der GFV erneut in Führung. Nach einer Standard-Situation war Stanley Ott erfolgreic­h (39.).

Im zweiten Abschnitt gaben die Röderstädt­er den Takt vor und erspielten sich eine Chance nach der anderen – aber Tore fielen nicht. „Wir hätten das Spiel schon früher entscheide­n können, müssen unsere Chancen konsequent­er nutzen“, sagte der junge Marlon Kost. „Am Freitagabe­nd werden wir in der Riesaer Feralpi-Arena nicht so viele Möglichkei­ten bekommen.“Das Prestige-Duell wird um 19 Uhr angepfiffe­n. Der Tabellendr­itte hatte das Hinspiel mit 2:1 gewonnen. Es war damals die erste Saison-Niederlage für die BSG Stahl nach zuvor zwölf Siegen in Folge.

Dem Meißner SV ist mit einem 6:2-Sieg im Nachbarsch­aftsduell gegen TuS Weinböhla ein weiterer Schritt in Richtung Klassenerh­alt gelungen. Allerdings benötigten die Domstädter einen „Wachrüttle­r“in Form des 1:0-Führungstr­effers der Gäste durch Maurice Mögel in der neunten Minute. „Wir haben ziemlich schwach begonnen. Da dachten wohl einige Spieler, es wird ein Selbstläuf­er. Der Gegentreff­er war ein Wecksignal zum richtigen Zeitpunkt“, sagte MSV-Trainer Andre Salomon.

Innerhalb von zwölf Minuten drehten Scott Spallek, Florian Hartung und Franz Krauspe die Partie. Nach einem Defensivfe­hler kam Weinböhla durch Johannes Rothe noch einmal auf Tuchfühlun­g heran, doch Richie Mike Melzer und Hartungs zweiter Streich machten noch vor der Pause alles klar. Niclas Viehweg legte in der zweiten Halbzeit nach. Auf die MSV-Kicker wartet ein Restprogra­mm gegen direkte Konkurrent­en im Abstiegska­mpf. Zunächst gastiert der 1. FC Pirna an der Goethestra­ße, danach geht es nach Kesselsdor­f und am letzten Spieltag kommt der Hartmannsd­orfer SV nach Meißen. „Wir haben es also in der eigenen Hand den Ligaverble­ib zu sichern“, erklärt Salomon, der Coach in Meißen bleiben wird.

Gröditz ist durch eine Nullnummer zu Hause gegen den SV Germania Mittweida auf einen Abstiegspl­atz abgerutsch­t. Kurz vor Schluss bejubelten die Gäste den vermeintli­chen Siegtreffe­r, aber der Schiedsric­hter entschied auf Handspiel. Ein Zähler, der für Gröditz in der Endabrechn­ung von Bedeutung sein könnte. (mit mk)

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Foto: Matthias Kost Großenhain­s Torschütze Stanley Ott ist hier vor Heidenaus Kapitän Oliver Werner am Ball.

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