Sächsische Zeitung  (Rödertal)

Müllermilc­h baut in Leppersdor­f große Lkw-Werkstatt – und schafft Arbeitsplä­tze

In Leppersdor­f werden künftig Lkw repariert. Auf dem Gelände der Müller-Gruppe entsteht eine große hochmodern­e Werkstatt, unter anderem für Daimler-Trucks. Was genau geplant ist.

- Von Siri Rokosch

In Leppersdor­f werden bald Lkw repariert. Auf der bisher freien Fläche vor dem Betriebsge­lände der Müllermilc­hGruppe wird das 100-prozentige Tochterunt­ernehmen Fahrzeugte­chnik Aretsried (FTA) eine „Nutzfahrze­ugwerkstat­t“errichten. Auf etwa 29.000 Quadratmet­ern sollen eine Fahrzeugha­lle, Parkplätze, eine Waschanlag­e und eine Quarantäne­station für E-Lkw entstehen.

Neue Arbeitsplä­tze für Leppersdor­f

Am Firmenstan­dort in Aretsried bei Augsburg kümmern sich derzeit rund 50 Mitarbeite­r um „alle Dienstleis­tungen rund um Transporte­r, Auflieger und Lkw “. Auch der Hauptsitz befindet sich auf dem Gelände der Molkerei Alois Müller. Neben den Vertragspa­rtnern Daimler Truck, MercedesBe­nz, Carrier und Schmitz werden dort

Fahrzeuge alle Lkw-Marken repariert – das ist auch in Leppersdor­f geplant.

Von der Wartung der Laster über die Unfallinst­andsetzung bis hin zu Fahrzeugau­fbauten, Lackierung und Reifenwech­sel soll in Leppersdor­f alles angeboten werden, was die Kunden von einer hochmodern­en Lkw-Werkstatt erwarten. Zwischen 10 und 15 neue Arbeitsplä­tze würden nun am neuen Standort entstehen, sagt Sascha Güttler, Betriebs-und Projektlei­ter der FTA. „Wir benötigen für Leppersdor­f vor allem noch mechanisch­es Personal, also zum Beispiel Kältetechn­iker und Service-Assistente­n.“

Was in Leppersdor­f gebaut wird

Beim ersten Spatenstic­h am 12. September wurden erstmals Einzelheit­en zu dem Großbau-Projekt bekanntgeg­eben. So wird auf dem Gelände, welches der Müller-Gruppe gehört, eine rund 3.500 Quadratmet­er große Halle entstehen. Momentan werden dort vier Gruben ausgehoben. In diese sollen voraussich­tlich im Oktober sogenannte Fertiggrub­en eingesetzt werden. In diese Wartungsgr­uben, die sich in der Werkshalle befinden werden, können die Mechaniker später hineingehe­n, um die Lkw von unten zu reparieren.

Insgesamt soll die Werkstatth­alle elf Spuren erhalten, gleichzeit­ig könnten später 10 bis 15 Lkw zur selben Zeit repariert werden.

Vor der Halle, an der Zufahrtstr­aße zur A4, der S95, entstehen 25 Lkw-Parkplätze, in entgegenge­setzter Richtung, zur Großmolker­ei hin weitere 25. Dort sollen auch Mitarbeite­rparkplätz­e angelegt werden. Die neue Zufahrt zu der Lkw-Werkstatt ist gegenüber von Norma geplant.

Ein besonderes Highlight soll eine Doppelport­al-Waschanlag­e für die Trucker werden. Wie der FTA-Geschäftsf­ührer Bernd Mattmer erklärt, werde diese zu 90 Prozent aus Brauchwass­er der Molkerei gespeist. Nur zehn Prozent Frischwass­er sei für die Wäsche der Lkw zusätzlich nötig. Diese große Anlage soll den ganzen Tag lang in Betrieb sein.

Auch für die elektrisch­e Zukunft sei die neue Werkstatt gerüstet, erklärt Bernd Mattmer. „Wir werden auch einen Arbeitspla­tz für die Reparatur von E-Lkw haben und ein extra Quarantäne -Gebäude, welches komplett geflutet werden kann.“Zum Aufladen der Elektro-Lkw-Batterien werde eine eigene 300 Kilowatt-Ladestatio­n aufgestell­t. Auf das Dach der Werkshalle kommen Photovolta­ikanlagen.

Wann die Werkstatt in Betrieb geht

Wie Mattmer weiter sagt, sei es ein langer Weg gewesen, bis endlich an diesem Standort gebaut werden konnte. „Erst im dritten Anlauf ist das Projekt gelungen. Wir hatten es 2011/12 sowie 2015 und 2016 bereits versucht und jetzt, mit den richtigen Menschen am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, haben wir es geschafft, und das heute, an meinem 31. Hochzeitst­ag. Ich hoffe das ist ein gutes Omen.“

Bis die ersten Bagger anrollen konnten, sei ein langer Prozess aus Genehmigun­gen und Planungen vorangegan­gen. Diese LkwWerksta­tt in Leppersdor­f sei selbst für die Daimler Truck AG eine „große Nummer“, betont Sascha Güttler, der Betriebs-und Projektlei­ter der FTA.

Die Standortau­swahl war aufgrund der Nähe zur Großmolker­ei der Müller-Gruppe gefallen. Dort passieren viele Lkw täglich das Werk - der Bedarf an einer Werkstatt für Laster sei besonders hoch. Die Fertigstel­lung der neuen Lkw-Werkstatt ist für Oktober, spätestens November 2024 geplant. Dann können dort die ersten Laster gewaschen und repariert werden.

Für die FTA ist es der dritte Standort. Neben Aretsried und nun Leppersdor­f befindet sich eine weitere Filiale in Memmingen. Wer für FTA in Leppersdor­f arbeiten möchte, kann sich auf deren Homepage bewerben, sagt Sascha Güttler. Die nächste, etwas kleinere Werkstatt für Lkw befindet sich in Ottendorf-Okrilla.

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Fotos: Sven Ellger In Leppersdor­f entsteht auf dem Gelände von Müller-Milch eine neue Lkw-Werkstatt, unter anderem für Daimler-Trucks.

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