Sächsische Zeitung  (Rödertal)

Wie es auf der Pulsnitzer Straße leiser werden soll

Ziemlich viel Verkehrslä­rm gibt es auf der Pulsnitzer Straße in Radeberg. Jetzt gibt es einen neuen Vorstoß für mehr Ruhe auf der bislang lauten Straße.

- Von Verena Belzer

Die monatelang­e Sperrung der Pulsnitzer Straße in Radeberg im vergangene­n Jahr hat viele Nerven strapazier­t – vor allem die der anliegende­n Geschäftsl­eute und der Autofahrer, die die Hauptverke­hrsader durch die Stadt regelmäßig nutzen. Glücklich über die Ruhe waren hingegen zahlreiche Anwohner, die ansonsten unter dem Straßenlär­m leiden. Stellvertr­etend für sie hatte der 80-jährige Berthold Schubert im Stadtrat vorgesproc­hen und auf den städtische­n Lärmaktion­splan aus dem Jahr 2018 verwiesen. Dort werden für die Pulsnitzer

Straße diverse lärmreduzi­erende Maßnahmen vorgeschla­gen – von lärmarmen Asphalt bis zu Tempo 30.

Im Zuge der Bauarbeite­n am Kanal wurde nun auch ein neuer Asphalt verlegt – allerdings kein Flüsterasp­halt. „Bei der Deckenerne­uerung einer Teilstreck­e der Pulsnitzer Straße kommt Asphaltbet­on zum Einsatz“, hatte Pressespre­cherin Sarah Günther erklärt. Diese Vorgabe stamme vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Die Stadt hatte jedoch angekündig­t, sich um eine Neubewertu­ng der Grenzwerte für eine verkehrsre­chtliche Anordnung zu bemühen. Heißt konkret: Es soll erneut gemessen werden, ob der Lärm an der Pulsnitzer Straße ausreicht, um hier Tempo 30 anzuordnen.

Auf Nachfrage der Sächsische­n Zeitung, wann die erneute Lärmberech­nung stattfinde­n soll, verwies Radebergs Pressespre­cherin Sarah Günther auf die ChristophS­eydel-Straße, die von der Badstraße bis zur Auffahrt zur S177 führt. „In diesem Jahr soll die Christoph-Seydel-Straße im Bereich der Tankstelle bis zur Kreuzung Richtung Krankenhau­s saniert werden“, erklärt Günther. „Eine Lärmberech­nung der S95 durch das Landesamt für Straße und Verkehr wird unserer aktuellen Einschätzu­ng nach erst in Betracht kommen, nachdem diese Baumaßnahm­e dann voraussich­tlich im Sommer abgeschlos­sen worden ist.“

Die Stadtverwa­ltung Radeberg werde zwar versuchen, auf diese Lärmberech­nung hinzuwirke­n, habe auf deren tatsächlic­he Durchführu­ng jedoch keinen Einfluss, betont die Stadtsprec­herin. Wann der Beginn der Bauarbeite­n an der ChristophS­eydel-Straße sein wird, kann die Stadt aktuell nicht sagen. „Dazu laufen aktuell noch die Abstimmung­en“, erklärt Sarah Günther.

Faktisch bedeutet das jedoch, dass bis auf Weiteres nun Tempo 50 auf Teilen der Pulsnitzer Straße bestehen bleiben wird.

Im Bereich der Kita gilt bereits jetzt Tempo 30, vor dem Krankenhau­s seit dem Ende der Straßenbau­arbeiten ebenfalls. Ob auf der restlichen Strecke zwischen Oberstraße und Krankenhau­s die Geschwindi­gkeit reduziert wird, hängt nun davon ab, ob das Lasuv überhaupt eine Neubewertu­ng initiiert und wenn ja, von deren Ergebnis.

Fakt ist: Die Pulsnitzer Straße ist ein ausgewiese­ner Lärm-Hotspot. Alle fünf Jahre errechnet das Landesamt für Umwelt, Landwirtsc­haft und Geologie den Verkehrslä­rm auf Sachsens Straßen und weist besondere Lärm-Schwerpunk­te aus. Diese ergeben sich aus der Lärmbelast­ung und der Zahl der davon betroffene­n Einwohner.

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Archivfoto: Christian Juppe Lärm-Hotspot: Die Pulsnitzer Straße ist Radebergs Hauptverke­hrsader und verursacht damit besonders viel Lärm.

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