Das sind die Urlaubstrends für 2024 im Landkreis Bautzen
Zum Jahresanfang buchen viele ihre Urlaubsreisen. Welche Ziele bei Kunden im Landkreis Bautzen gefragt sind, wann man buchen sollte und wie sich sparen lässt.
Der Start ins neue Jahr bedeutet für viele, ihre Urlaubsplanung für 2024 abzuschließen. Wie sehen die Reisetrends aus? Welche Ziele sind bei Menschen aus dem Landkreis Bautzen besonders gefragt? Die SZ hat sich umgehört.
Klar sei, dass die Menschen Lust aufs Reisen haben, sagt Diana Schmidt, die gemeinsam mit ihrem Mann Patrick das Busund Reiseunternehmen „Schmidtschwarz“mit Hauptsitz in Radibor und weiteren Standorten in Bautzen und Hähnichen (Landkreis Görlitz) führt. „Die Nachfragen und Buchungen sind wieder deutlich gestiegen. Seit dem Ende der Corona-Beschränkungen trauen sich die Menschen wieder alle Arten von Reisen zu, egal ob Flugreisen oder Kreuzfahrten.“Das sei bereits 2023 spürbar gewesen.
2024 seien bei den Flugreisen vor allem die klassischen Ziele gefragt, die seit Jahren beliebt sind: Spanien mit den Balearen, die Türkei, Bulgarien und Griechenland. Die
Kunden würden allerdings immer mehr aufs Geld schauen. Bei Familien mit zwei Kindern liege die Schmerzgrenze etwa für eine zehntägige Flugreise all-inclusive im Schnitt bei 4.000 Euro. Die Preise dafür seien gegenüber 2023 allerdings um etwa 1.000 Euro gestiegen. Familien würden deshalb gerne Kreuzfahrten mit der Aida über die Ost- oder Nordsee wählen, da es für Kinder hier starke Ermäßigungen gebe.
Durch den generellen Preisanstieg im Tourismus würden relativ günstige Kurztrips über drei oder vier Tage immer beliebter. „Die Menschen wollen sehr gern verreisen, aber nicht mehr so viel Geld ausgeben“, sagt Diana Schmidt. Das Familienunternehmen gewinne hier viele Kunden mit den eigenen Busreisen, die mit speziellen Veranstaltungen verbunden sind. Patrick Schmidt nennt etwa das Zitronenfest im italienischen Menton im Februar oder verschiedene Aktivreisen für Wanderer etwa in den Masuren und für Radfahrer im Wiener Wald. Bei der Generation Ü60 stünden Flusskreuzfahrten hoch im Kurs. „Für die Kunden ist das sehr bequem, denn sie werden von zu Hause abgeholt und zum Schiff gebracht. Während der Kreuzfahrt gibt es dann Tagesausflüge“, sagt Diana Schmidt.
Der Januar ist die Hauptbuchungszeit, sagt Thomas Posselt, Kreuzfahrt-Manager des Unternehmens ATeams mit Standorten in Schirgiswalde, Wilthen und Bautzen. „Im Vergleich zu 2019 sind die Preise für alle Reisearten enorm gestiegen. Die Reiseziele
sind immer noch die Gleichen.“Flugreisen würden die Kunden vor allem danach auswählen, ob sie ab Dresden als nächstem Flughafen starten. In der Vorund Nebensaison kämen Ägypten und im Sommer Mallorca, die Türkei oder Griechenland infrage.
Für eine 14-tägige Flugreise im Sommer müsse eine Familie 4.000 bis 5.000 Euro einplanen. Und das sei die Untergrenze. „Die Kunden gehen von ihrem Budget kaum ab und verkürzen eher die Reisezeit oder verzichten auf bestimmte Leistungen“, so Thomas Posselt. Sie sollten möglichst früh buchen. Dann sei die Auswahl am größten, und es gebe noch am ehesten die Chance auf ein Schnäppchen. „Der Nachholbedarf beim Reisen ist nach Corona noch nicht gestillt. Die Menschen akzeptieren höhere Preise. Wie lange das noch anhält, muss man sehen.“Bei älteren Kunden seien Themenreisen beliebt. So biete ATeams etwa eine Kreuzfahrt im Mai mit Volksmusik durch die Fjorde Norwegens oder im November Schlagerspaß an der türkischen Riviera an.
Paare, deren Kinder aus dem Haus sind, gönnen sich auch hochwertigere Reisen, teils zu fünfstelligen Beträgen, ist Thomas Posselts Erfahrung. „Sie haben dafür gearbeitet, das Reiseziel vielleicht schon länger auf dem Zettel und sagen dann oft: ,Wer weiß, was nächstes Jahr ist.‘“Für alle Reisen empfiehlt der Berater ein sogenanntes Flexpaket. Damit ließen sich gebuchte Reisen
ohne Angabe von Gründen auch noch zwei bis drei Wochen vorher umbuchen oder stornieren. Die Preise dafür variieren und hängen vom Anbieter ab. Bis zu 60 Euro pro Buchung könne diese Option kosten.
Auch Henry Reißig vom Reisebüro Martin aus Bischofswerda registriert eine starke Nachfrage von Familien nach Kreuzfahrten wegen der Kinderermäßigung. Bei Flugreisen empfiehlt er, für Alternativen zum Flughafen Dresden offen zu sein. Denn wenn in Sachsen schon Sommerferien sind, aber in Berlin etwa noch nicht, lasse sich so Geld sparen. „Statt von Dresden von Berlin zu fliegen, kann bis zu 500 Euro sparen. Der Hotelpreis ist derselbe, aber in der Ferienzeit gibt es größere Zuschläge auf die Flugkosten.“Auch er rät, früh zu buchen, um mögliche Rabatte zu bekommen.
Alternative Flughäfen zu Dresden zu suchen, hält auch Eliane Putzke von der gleichnamigen Reiseagentur in Pulsnitz für eine lohnenswerte Option. „Eine Familie hat kürzlich ihren Sommerurlaub gebucht. Sie fliegt zwar von Nürnberg statt Dresden, zahlt aber für denselben Urlaub 1.200 Euro weniger.“Abgesehen davon würden die Kunden eher die Urlaubszeit verkürzen, aber nicht auf Leistungen verzichten oder Abstriche bei der Hotelkategorie machen, ist ihre Erfahrung. Seit Dezember 2023, sagt sie, laufen die Buchungen bei ihr auf Hochtouren. Familien würden meisten auf die Preise schauen und abwägen. Sobald der Preis passe, werde gebucht.