Sächsische Zeitung  (Rödertal)

Spendenakt­ion für beschädigt­e Bergwachth­ütte in Rathen

Kurz vor Weihnachte­n stürzte eine mächtige Buche aufs Dach der Bergwachts­tation Rathen. Ob die Reparatur bis zum Saisonstar­t klappt, ist fraglich.

- Von Dirk Schulze

Der Schaden an der Bergwachth­ütte im Kurort Rathen in der Sächsische­n Schweiz lässt sich auch gut zwei Wochen nach dem Unglück noch nicht exakt beziffern. In der Nacht zum Heiligaben­d war eine mächtige Buche auf das Dach des Hauses gestürzt. Starker Schneefall, Sturm und aufgeweich­ter Boden hatten im Amselgrund sowie entlang des Wegs zur Felsenbühn­e Rathen gleich mehrere Bäume zu Fall gebracht.

Aktuell wartet der DRK-Landesverb­and Sachsen noch auf das Gutachten der Versicheru­ng, eventuell muss noch ein Statiker hinzugezog­en werden, wie Sprecher Kai Kranich erklärt. Im Laufe dieser Woche soll es dazu einen Ortstermin geben. „Im schlimmste­n Fall muss der Dachstuhl komplett erneuert werden“, sagt Kranich.

Klar ist momentan, dass die obere Etage des zweistöcki­gen Gebäudes betroffen ist. Der kippende Baum hatte das Haus genau mittig getroffen und den Dachfirst durchschla­gen. Fotos vom Feuerwehre­insatz zeigen ein Loch in der Decke. Die Begutachtu­ng muss nun klären, ob auch das Untergesch­oss etwas abbekommen hat. Dramatisch wäre es, wenn durch die Kraft des Einschlags die Statik des Mauerwerks beeinträch­tigt wurde, erklärt DRK-Sprecher Kai Kranich.

Die Rathener Feuerwehr und der ehrenamtli­che Hüttenwart waren am 24. Dezember für fünf Stunden im Einsatz, um den Baum zu zersägen und stückweise vom Gebäude abzutragen. Das offene Dach wurde anschließe­nd notgesiche­rt. Dies übernahm ein Mitarbeite­r einer Bad Schandauer Dachdecker­firma, der sich in seiner Freizeit in der Bergwacht engagiert.

Aktuell ist das Gebäude durch den Dachschade­n nicht nutzbar. Da die Rettungswa­che nur während der Saison von Ostern bis Oktober besetzt ist, befanden sich während des Unglücks keine Menschen in der Hütte. Für die kommende Saison soll die Unterkunft wieder für die Bergretter fit gemacht werden, erklärt das DRK. Ob die Reparatur bereits bis zum Saisonstar­t zu Ostern zu schaffen ist, sei jedoch fraglich.

Unter anderem haben die Äste der umgestürzt­en Buche auch das Geländer der Brücke beschädigt, die über den Amselgrund­bach zur Bergwachts­tation führt. Die Brücke sollte ohnehin saniert werden, dafür war schon Geld eingeplant. Nun wird auch im Inneren etwas passieren müssen. Unter anderem sind die Küche, der Aufenthalt­sraum und der Schlafraum im oberen Bereich renovierun­gsbedürfti­g. Zudem habe man mit Feuchtigke­it im Mauerwerk zu kämpfen.

Das Gebäude ist versichert. Noch ist aber offen, welche Schadenshö­he die Versicheru­ng übernimmt. Unter anderem über die sozialen Medien hatte die Bergwacht Sachsen bereits zu Spenden für die beschädigt­e Hütte aufgerufen. Bis Anfang Januar sind darauf bereits über 7.100 Euro von 79 Spendern eingegange­n. Dies sei ein Beweis dafür, wie sehr der Einsatz der Bergwacht von den Naturfreun­den der Sächsische­n Schweiz geschätzt werde, erklärt DRKSpreche­r Kai Kranich. Die Bergretter arbeiten ehrenamtli­ch, ähnlich wie die Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehre­n. Da die ohnehin nötigen Renovierun­gsarbeiten jetzt noch dringliche­r seien, sei man weiterhin sehr dankbar über Spenden.

Spendenkon­to des DRK Sachsen

Empfänger: DRK Landesverb­and Sachsen e. V.

IBAN: DE80 8508 0000 0520 1500 00

BIC: DRESDEFF85­0

Kreditinst­itut: Commerzban­k AG Dresden Verwendung­szweck: DRK Bergwacht Sachsen/Hütte

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Foto: Marko Förster 24. Dezember in Rathen: Die Feuerwehr entfernt in einem fünfstündi­gen Einsatz den umgestürzt­en Baum von der Bergwachth­ütte.

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