Proviantomat ist neuer Partner des Forststeigs
Insgesamt neun Automaten mit regionalen Spezialitäten gibt es bereits in der Sächsischen Schweiz. Davon sollen auch Forststeig-Wanderer profitieren.
Wandern und rasten: zwei Dinge, die in der Sächsischen Schweiz als beliebte Wanderregion miteinander verschmelzen. Eigentlich. Denn wer nicht selbst für ausreichend Wegzehrung sorgt, könnte unterwegs auf der Strecke bleiben. Nicht an allen Touristenhotspots und auch nicht in jedem Ort gibt es Einkaufsmöglichkeiten.
Ein Problem, für das es seit gut einem Jahr eine Lösung gibt. Diese nennt sich „Proviantomat“- eine Idee von Gründer Felix Zschoge. Er will mit Lebensmittelautomaten, die mit regionalen Spezialitäten bestückt sind, eine Versorgungslücke in der Sächsischen Schweiz schließen. Und zwar nicht nur für Touristen. Auch Einheimische können sich da, wo es keinen Supermarkt oder Dorfladen gibt, mit Eiern, Brot, Wurst, Käse, Milch oder Getränken von Produzenten aus der Region eindecken. Noch dazu rund um die Uhr. An neun Standorten hat Felix Zschoge seine Proviantomaten bereits positioniert: in Gohrisch, am Parkhaus der Festung Königstein, am Nationalparkbahnhof in Bad Schandau, in Oberrathen, am Dorfplatz in Leupoldishain, in Pfaffendorf, in Reinhartsdorf-Schöna, nahe der Burg Stolpen und im Kurpark in Ostrau. Von den Proviantomaten und vor allem deren Inhalt können auch die Wanderer profitieren, die auf dem Forststeig Elbsandstein unterwegs sind. Der mehr als 110 Kilometer lange Trekkingpfad verläuft durch den linkselbischen Teil der Sächsischen und auch Böhmischen Schweiz. Die Route durchkreuzt vor allem siedlungsferne Gebiete. Wer hier mehrere Tage am Stück unterwegs ist, muss vorbereitet sein.
Dennoch gibt es Berührungspunkte mit dem Proviantomaten: zum Beispiel am Bahnhof in Bad Schandau, wo der Forststeig beginnt beziehungsweise endet. Oder auch in Leupoldishain. Hier führt die Trekkingroute relativ nahe an einem der Automaten vorbei. Für den Sachsenforst, der den Forststeig betreut, und Felix Zschoge deshalb ein Grund, künftig zu kooperieren - als Forststeig-Partner. Darüber informiert Uwe Borrmeister, Leiter der Forst- und Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz. In dem Zusammenhang sei es bereits zu Irritationen gekommen. Es wurde laut Borrmeister gemunkelt, dass Forststeig-Wanderer
jetzt in den Luxus kommen würden, direkt am Wegesrand, an den Biwakplätzen oder Trekkinghütten mit Proviantomaten verpflegt zu werden. Da stimme nicht. „Die Automaten stehen in den Ortschaften, nicht im Wald, wo der Forststeig verläuft“, stellt der Nationalparkchef klar. Zudem gehören seit dem Vorjahr das Outdoor-Sportgeschäft „Tapir“in Leipzig und der ConradStein Verlag zu den neuen Forststeig-Partnern.
Letzterer will voraussichtlich im Juni dieses Jahres einen neuen Wanderführer über den Forststeig veröffentlicht.