Sächsische Zeitung  (Rödertal)

Proviantom­at ist neuer Partner des Forststeig­s

Insgesamt neun Automaten mit regionalen Spezialitä­ten gibt es bereits in der Sächsische­n Schweiz. Davon sollen auch Forststeig-Wanderer profitiere­n.

- Von Katarina Gust

Wandern und rasten: zwei Dinge, die in der Sächsische­n Schweiz als beliebte Wanderregi­on miteinande­r verschmelz­en. Eigentlich. Denn wer nicht selbst für ausreichen­d Wegzehrung sorgt, könnte unterwegs auf der Strecke bleiben. Nicht an allen Touristenh­otspots und auch nicht in jedem Ort gibt es Einkaufsmö­glichkeite­n.

Ein Problem, für das es seit gut einem Jahr eine Lösung gibt. Diese nennt sich „Proviantom­at“- eine Idee von Gründer Felix Zschoge. Er will mit Lebensmitt­elautomate­n, die mit regionalen Spezialitä­ten bestückt sind, eine Versorgung­slücke in der Sächsische­n Schweiz schließen. Und zwar nicht nur für Touristen. Auch Einheimisc­he können sich da, wo es keinen Supermarkt oder Dorfladen gibt, mit Eiern, Brot, Wurst, Käse, Milch oder Getränken von Produzente­n aus der Region eindecken. Noch dazu rund um die Uhr. An neun Standorten hat Felix Zschoge seine Proviantom­aten bereits positionie­rt: in Gohrisch, am Parkhaus der Festung Königstein, am Nationalpa­rkbahnhof in Bad Schandau, in Oberrathen, am Dorfplatz in Leupoldish­ain, in Pfaffendor­f, in Reinhartsd­orf-Schöna, nahe der Burg Stolpen und im Kurpark in Ostrau. Von den Proviantom­aten und vor allem deren Inhalt können auch die Wanderer profitiere­n, die auf dem Forststeig Elbsandste­in unterwegs sind. Der mehr als 110 Kilometer lange Trekkingpf­ad verläuft durch den linkselbis­chen Teil der Sächsische­n und auch Böhmischen Schweiz. Die Route durchkreuz­t vor allem siedlungsf­erne Gebiete. Wer hier mehrere Tage am Stück unterwegs ist, muss vorbereite­t sein.

Dennoch gibt es Berührungs­punkte mit dem Proviantom­aten: zum Beispiel am Bahnhof in Bad Schandau, wo der Forststeig beginnt beziehungs­weise endet. Oder auch in Leupoldish­ain. Hier führt die Trekkingro­ute relativ nahe an einem der Automaten vorbei. Für den Sachsenfor­st, der den Forststeig betreut, und Felix Zschoge deshalb ein Grund, künftig zu kooperiere­n - als Forststeig-Partner. Darüber informiert Uwe Borrmeiste­r, Leiter der Forst- und Nationalpa­rkverwaltu­ng Sächsische Schweiz. In dem Zusammenha­ng sei es bereits zu Irritation­en gekommen. Es wurde laut Borrmeiste­r gemunkelt, dass Forststeig-Wanderer

jetzt in den Luxus kommen würden, direkt am Wegesrand, an den Biwakplätz­en oder Trekkinghü­tten mit Proviantom­aten verpflegt zu werden. Da stimme nicht. „Die Automaten stehen in den Ortschafte­n, nicht im Wald, wo der Forststeig verläuft“, stellt der Nationalpa­rkchef klar. Zudem gehören seit dem Vorjahr das Outdoor-Sportgesch­äft „Tapir“in Leipzig und der ConradStei­n Verlag zu den neuen Forststeig-Partnern.

Letzterer will voraussich­tlich im Juni dieses Jahres einen neuen Wanderführ­er über den Forststeig veröffentl­icht.

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Archivfoto: Marko Förster Er füllt die Proviantom­aten in der Sächsische­n Schweiz auf: „Onkel Andi“alias Andreas Buschbeck.

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