Sächsische Zeitung  (Rödertal)

Moritzburg schafft Straßenbau­beiträge ab

Wenn die Beleuchtun­g erneuert oder ein Radweg gebaut wird, wurden bisher die Moritzburg­er an den Kosten beteiligt. Durch einen Beschluss im Gemeindera­t ist das nun Geschichte.

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In der Gemeinde Moritzburg müssen Anwohner und Anwohnerin­nen künftig keine Straßenbau­beiträge mehr zahlen. Bisher hat die Verwaltung zur teilweisen Deckung ihres Aufwandes für die Anschaffun­g, Herstellun­g und den Ausbau von gemeindeei­genen Straßen, Wegen und Verkehrsan­lagen Beiträge erhoben. Dies betraf anliegende Grundstück­e, denen, so stand es in der Satzung, „durch die Möglichkei­t der Inanspruch­nahme dieser Verkehrsan­lagen Vorteile zuwachsen.“

In Sachsen ist die Entscheidu­ng über diese Beiträge den Kommunen überlassen. Für die Verwaltung bedeutet die Berechnung und Erhebung allerdings einen großen Aufwand, weshalb viele Gemeinden und Städte die Beiträge schon aufgehoben haben. Die Höhe wird in Abhängigke­it der tatsächlic­hen Aufwendung­en ermittelt.

Beitragsfä­hig sind unter anderem der Bau, die Erweiterun­g oder Erneuerung von Radwegen, Beleuchtun­gsanlagen, Entwässeru­ngskanälen oder Böschungen. Ein Antrag der Fraktion SPD/Die Linke zur Abschaffun­g der Beiträge wurde im Moritzburg­er Gemeindera­t nun vergangene Woche beschlosse­n. Dies gilt auch bereits für den Bau auf der Steinbache­r Dorfstraße und die Arbeiten am Fußweg auf der Dresdner Straße.

In der Sache waren sich die Räte und Rätinnen einig, der Zeitpunkt sorgte bei manchen aber für „ein Geschmäckl­e“. Gerald Bibas (Pro Steinbach) warf der Fraktion vor, das Thema für den Wahlkampf zu nutzen, Marcel Vetter (CDU-Fraktion) sah große Ähnlichkei­ten zu einem früheren Antrag des Ortschafts­rats Steinbach. Dieser hatte vor drei Jahren gefordert, die Straßenbau­beiträge abzuschaff­en. Ortschafts­räte sind allerdings nicht befugt, Anträge in den Gemeindera­t einzubring­en. „Es hätte aber jede Fraktion einen Beitrag einbringen können“, entgegnet der SPD/LinkeFrakt­ionsvorsit­zende Peter Christen. An einen von André Hettmann angesproch­enen früheren Antrag der AfD-Fraktion konnte er sich nicht erinnern. (SZ/lyk)

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