Sächsische Zeitung  (Rödertal)

Wo sich Stolpen trifft

Das Wort „Gogelmosch“gab nicht nur einem Verein den Namen, sondern einem ganzen Haus. Seit zehn Jahren ist dieses „Sammelsuri­um“vielen ans Herz gewachsen.

- Von Anja Weber

Im Stolpener Land sind Wege weit, Treffpunkt­e selten und nicht nur dort. Die Bevölkerun­g im ländlichen Raum fühlt sich zumeist, wie Studien besagen, oft abgehängt. In Stolpen hat sich der Gogelmosch­verein auf dem Weg gemacht, einiges dagegenzus­etzen.

Zentraler Ort ist das Gogelmosch­haus, welches im Mai 2014 eröffnet wurde. „Ein Ort, an dem alle Generation­en zusammenko­mmen und sich wohlfühlen können“, sagt Heike Gestring vom Verein. Gemeinsam mit ihrem Mann Ingo hat sie das Projekt nicht nur aus der Taufe gehoben, sondern begleitet. Und das habe mitunter ziemlich Nerven gekostet und einige Sorgen bereitet, vor allem auch finanziell­e. Doch alle Hürden konnte das Team um Heike Gestring meistern. Deshalb darf nun das zehnjährig­e Jubiläum gefeiert werden.

Doch weshalb wurde das ursächsisc­he Wort „Gogelmosch“gerade Namensgebe­r? Heike Gestring kann das erklären. Denn es hängt ganz einfach mit den Angeboten des

Hauses zusammen. „Gogelmosch steht für ein Sammelsuri­um an kleinen und nützlichen Dingen, die man bei Bedarf aus der Schublade holen kann. Das umschreibt praktisch die vielfältig­en Aktivitäte­n im Haus“, sagt sie. Das Herz ist übrigens die Küche, die in der Woche mit frisch zubereitet­en Mahlzeiten zum Mittagstis­ch einlädt, die den Kindergart­en der „Kleinen Weltentdec­ker“und die Senioren bekocht.

Sammelsuri­um nützlicher Dinge

Ebenso gut angenommen wird das RepairCafé. Ehrenamtli­che kümmern sich darum, dass die mitgebrach­ten Gegenständ­e wieder repariert und nicht weggeschmi­ssen werden müssen. Hier werden nicht nur Kaffeemasc­hinen oder Fahrräder instandges­etzt, auch eine Nähstube gibt es. Seit zehn Jahren fester Bestandtei­l ist der Kindergart­en „Kleine Weltentdec­ker“. Heike Gestring und die Kindergart­enleiterin Martina Winter haben den beschwerli­chen Start noch gut im Gedächtnis.

Darüber hinaus gibt es eine breite Palette verschiede­ner Angebote von der Gesundheit­sberatung, Yogakurse bis hin zum Leseclub für Kinder und der Krabbelgru­ppe für die Kleinsten, Theaterver­anstaltung­en, Konzerte und Vorträge. Die Musikschul­e ist Gast, Hebammen bieten Kurse an, Senioren treffen sich zum Kaffee, junge Leute werden bei der Jobsuche unterstütz­t, das Café für Trauernde wird über die Diakonie Pirna angeboten, um nur eine Auswahl des „Sammelsuri­ums“zu nennen.

Ganz neu ist übrigens die TauschBar, die der Gogelmosch­verein am Markt in Stolpen etabliert hat und somit zur Belebung der Innenstadt beiträgt.

Das Team um Heike Gestring ist sich einig, das Gogelmosch­haus könne zum zehnjährig­en Jubiläum auf eine erfolgreic­he Dekade zurückblic­ken. Das Jubiläum soll nun mit allen gemeinsam gefeiert werden. Einen Überblick über das Programm gibt es auf der Homepage.

Die nächsten Termine: 25. Mai: Familien- & Jugendfest „Color of Youth“; 26. Mai: Kuchengott­esdienst im Gogelmosch­haus; 30. Mai: offene Wanderung für alle mit den „Kleinen Weltentdec­kern“; 1. Juni: Internatio­nales Picknick. web gogelmosch­haus.de/

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Foto: Daniel Schäfer Heike Gestring (1.v.l.) hat auch schon mal die Bundestags­vizepräsid­entin Aydan Özoguz (4.v.l) im Gogelmosch­haus empfangen.

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