Im Prietitzer Mammutgarten ist „Mambo Nr. 5“auch nach 25 Jahren noch ein Hit
Lou Bega und Loona nahmen das Publikum in Prietitz am Wochenende mit zurück in die 90er-Jahre. Was sie dazu sagen, dass ihre Lieder auch heute noch gefeiert werden.
Zicke zacke, zicke zacke!“, ruft Loona in die Menge. „Heu, heu, heu!“, schallt es aus dem Publikum zurück. Ende der 1990er-Jahre wurde sie mit ihrem Song „Bailando“berühmt. In Deutschland hielt er sich 24 Wochen in den Charts und schaffte es auf Platz 1.
Bis heute ist sie vor allem für dieses Lied bekannt und wird auch nicht müde, es zu performen. „Ich hätte es mir damals nicht vorstellen können, dass der Song auch heute noch aktuell ist. Aber was der Song transportiert, die Freude ist einfach drin und das funktioniert nach so vielen Jahren offensichtlich immer noch“, sagte die niederländische Sängerin. „Manche Menschen fragen mich, ob ich den Song immer noch singen möchte und ich sage dann: Natürlich! Das war der Anfang von allem. Ohne Bailando gäbe es keine Loona.“
Das Pfingstwochenende begann vor allem nass. Bereits am Sonnabend regnete es ausgerechnet, als die Veranstaltung starten sollte. Die Musik wurde frühzeitig wegen mangelndem Publikum abgebrochen. Am Sonntag sah es zunächst auch nach viel Regen aus, und prompt ergoss sich gegen Mittag ein Gewitter über dem Mammutgarten.
Doch DJ Karsten Hoffmann aus Dresden ließ sich nicht unterkriegen. Kurz vor Loonas Auftritt spielte er den „Sonnentanz“von Klangkarussell, und als ob die Wolken es gehört hätten, verzogen sie sich nach und nach.
Zum ersten Mal konnte man in diesem Jahr auch sein Zelt im Mammutgarten aufschlagen oder mit dem Wohnmobil auf dem Gelände stehen. Während die Kulisse traumhaft ist, habe das Wetter wohl einige verschreckt, sagt Event- und Marketingmanager Björn Teske.
„Viele Leute hatten am Pfingstwochenende aber vielleicht auch schon andere Pläne.“Deshalb sei die Überlegung, im kommenden Jahr auf ein anderes Wochenende auszuweichen. Am Unterhaltungskonzept möchte man aber festhalten.
Mit viel Energie betrat Loona die Bühne, was die halbstündige Verspätung schnell vergessen machte. Sie zog die wetterbedingt kleine Menge mit in die 90erJahre. Ihr Outfit, die Musik, die Tanzschritte alles ruft: 1998. Nach Sachsen komme die Sängerin nach eigener Aussage immer wieder gerne. „Hier hatte ich Anfang der 1990er-Jahre unter anderem meine ersten Auftritte“, sagt sie. Auch als der Mammutgarten vor zwei Jahren eröffnet wurde, war sie dabei. Die Kinder, die im Publikum stehen, holt Loona zu ihrem Erfolgshit kurzerhand auf die Bühne, studiert eine schnelle Choreografie mit ihnen ein und dann singen alle gemeinsam „Bailando“.
„Ich liebe Kinder. Und ich glaube, meine einfachen Melodien sind sehr geeignet für Kinder“, sagt die Sängerin. „Ich möchte diese Leichtigkeit des Songs hinaustragen. Die Botschaft dahinter ist: Ein bisschen Bailando geht immer. Das ist mir wichtig, und irgendwie wurde es auch zu meinem Lebensmotto.“Nach dem Auftritt nahm sie sich dann ausgiebig Zeit für Fotos und Autogramme.
Am Montag konnten Gummistiefel und Regenschirm endlich zu Hause bleiben. Bei bestem Sonnenwetter stand ab halb vier Lou Bega auf der Bühne. Er feierte 25 Jahre „Mambo Nr. 5“. Der Erfolgshit erschien im Jahr 1999 und verkaufte sich weltweit über sechs Millionen Mal. Radiostationen spielten das Lied damals hoch und runter.
Ob er das Lied selbst noch hören kann? „Wieder“, sagt der Sänger und grinst. „Für mich ist das gerade auch wie ein Revival. In den ersten Jahren habe ich das Lied so oft gespielt, irgendwann wird man ein bisschen müde. Aber jetzt macht es wieder sehr viel Spaß.“Der Song sei der Eisbrecher Nr. eins.
Die Atmosphäre im Mammutgarten sagt ihm zu. Er selbst beschrieb den Auftritt als „Wohnzimmerkonzert“. „Man muss grundsätzlich immer das Beste aus jedem Auftritt machen“, sagt Bega. „Für mich sind die kleinen Konzerte aber oft die besten.“