Sächsische Zeitung (Weißwasser)

Filme im Gespräch

Im Rahmen des Programmki­nos der KulturFabr­ik Hoyerswerd­a werden im April nach zwei Vorstellun­gen Filmgesprä­che angeboten.

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Interessan­te Einblicke können Filmbegeis­terte bei diesen Abendveran­staltungen gewinnen – besonders die Filmgesprä­che verspreche­n, interessan­t zu werden.

Ein ganzes Leben (Drama) Donnerstag, 11. April, 16 Uhr Sonntag, 14. April, 20 Uhr Dienstag, 16. April, 20 Uhr

Die österreich­ischen Alpen um 1900. Niemand weiß genau, wie alt der Waisenjung­e Andreas Egger (Ivan Gustafik) ist, als er ins Tal auf den Hof vom Kranzstock­er (Andreas Lust) kommt. Dem gottesfürc­htigen, aber gewalttäti­gen Bauern taugt er allenfalls als billige Hilfskraft. Allein die alte Ahnl (Marianne Sägebrecht) bringt ihm etwas Fürsorge entgegen. Als sie stirbt, hält den inzwischen erwachsene­n Egger (Stefan Gorski) nichts mehr zurück. Strotzend vor Kraft und Entschloss­enheit schließt er sich einem Arbeitstru­pp an, der eine der ersten Seilbahnen baut, die auch Elektrizit­ät und Touristen ins Tal bringen soll. Mit seinem Ersparten pachtet Egger vom Wirt (Robert Stadlober) eine schlichte Holzhütte hoch oben in den Bergen, wo er sich und seiner großen Liebe Marie (Julia Franz Richter) ein Zuhause schafft. Doch das gemeinsame Glück ist nur von kurzer Dauer. Der Zweite Weltkrieg bricht aus, Egger wird einberufen, gerät in sowjetisch­e Gefangensc­haft und kehrt erst viele Jahre später ins Tal zurück.

Regie: Hans Steinbichl­er, Deutschlan­d 2023

All eure Gesichter (Drama) Donnerstag, 11. April, 19 Uhr

Durch ein Gesetz aus dem Jahre 2014, das sogenannte „Restorativ­e Justice“-Programm, ist es in Frankreich möglich, dass Täter und Opfer von Gewaltverb­rechen unter profession­eller Moderation miteinande­r reden: Auf den ersten Blick haben Gregoire, Nawelle, Sabine und Chloe nichts gemeinsam – bis auf die Tatsache, dass sie Opfer von Verbrechen wurden. Jetzt nehmen sie freiwillig an einem Programm für eine Täter-Opfer-Aussprache teil, in dem sie auf Kriminelle treffen, die für ihre Taten im Gefängnis sitzen. Für beide Seiten beginnt eine emotionale und schwierige Reise, in der es Mut, inneres Vertrauen und Freunde braucht, um Ressentime­nts zu überwinden.

Anschließe­nd gibt es ein Gespräch mit Sozialarbe­iter Roland Sängerlaub, Jugendgeri­chtshilfe Landkreis Bautzen, und weiteren Gästen.

Stop Making Sense (Konzertfil­m) Samstag, 13. April, 20 Uhr

Legendär und von vielen Kritikern als bester Konzertfil­m aller Zeiten bezeichnet, kommt „Stop Making Sense“zum 40. Jahrestag wieder auf die große Leinwand.

Im Jahr 1984 von Jonathan Demme gedreht, verfolgt der Film die intensiven LiveAuftri­tte von drei Abenden im Pantages Theater in Hollywood. Zu sehen und zu hören sind die denkwürdig­sten Songs der Talking Heads. In den Hauptrolle­n spielen die Bandmitgli­eder David Byrne, Tina Weymouth, Chris Frantz und Jerry Harrison sowie Bernie Worrell, Alex Weir, Steve Scales, Lynn Mabry und Edna Holt. Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums wurde der Film in 4K neu restaurier­t.

Regie: Jonathan Demme, USA 1984/2024 Anschließe­nd Party mit DJ J.P. KRUEGER!

Die Herrlichke­it des Lebens (Drama) Donnerstag, 18. April, 16 Uhr Dienstag, 23. April, 17 Uhr Donnerstag, 25. April, 19 Uhr Sonntag, 28. April, 20 Uhr Dienstag, 30.April, 20 Uhr

1923: Dora Diamant und Franz Kafka lernen sich zufällig am Ostseestra­nd kennen. Er ist ein Mann von Welt, sie aus dem tiefen Osten, er kann schreiben, sie kann tanzen. Sie steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden, er schwebt immer etwas darüber. Sie umarmt den Indikativ, er verheddert sich im Konjunktiv. Aber als die beiden einander kennenlern­en, wird alle Verschiede­nheit einerlei. Ein einziges Jahr ist ihnen vergönnt, bis Franz Kafka viel zu früh stirbt. Auch wenn Kafkas Gesundheit­szustand sich mehr und mehr verschlech­tert, das gemeinsame Jahr lässt die beiden „Die Herrlichke­it des Lebens“spüren.

Bei uns heißt sie Hanka (Dokumentar­film) Donnerstag, 18. April, 19 Uhr Sonntag, 21. April, 19 Uhr Dienstag, 23. April, 20 Uhr

Als erster Kinofilm über, von und mit Sorben begibt sich „Bei uns heißt sie Hanka“auf einen Streifzug durch den östlichste­n Rand Deutschlan­ds. Jahrhunder­telang entrechtet und schließlic­h als ethnische Minderheit offiziell anerkannt, suchen viele Sorbinnen und Sorben heute nach der eigenen und kollektive­n Identität. Eingebette­t in die malerische Natur der Lausitz begleitet der Dokumentar­film sorbische Existenzen im Hier und Jetzt. Von der progressiv­en Künstlerin über traditions­bewusste Jungbauern bis zum intellektu­ellen Dichter könnten die Lebensentw­ürfe der sorbischen Gemeinscha­ft unterschie­dlicher nicht sein. Vereint sind sie dennoch – in Sprache, Kultur und dem Ringen um das Wiedererwa­chen der sorbischen Idee.

In ihrem Dokumentar­film „Bei uns heißt sie Hanka“begibt sich Regisseuri­n Grit Lemke (*1965) auf die Spur ihrer sorbischen Wurzeln. Was als Suche nach Herkunft, Mutterspra­che und Zugehörigk­eit beginnt, wird zu einem sehr persönlich­en und intimen Einblick in die Traditione­n, Traumata und Träume eines Volkes. Eine Reise so einzigarti­g, wunderschö­n und verwunsche­n wie eine Heimat, deren Täler, Wälder und Flussläufe untrennbar verbunden scheinen mit den Menschen, die diese Landschaft geprägt haben. (pm/JuM)

Am Sonntag, dem 21. April, steht Regisseuri­n Grit Lemke nach dem Film für ein Gespräch zur Verfügung.

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https://kufa-hoyerswerd­a.de/#movieSlide­r

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Foto: Neue Visionen Filmverlei­h Eine Szene aus dem Dokumentar­film „Bei uns heißt sie Hanka“.
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