Sächsische Zeitung (Weißwasser)

Großes KI-Interesse an Berliner Schulen

CDU-Vize Karin Prien schließt ein Bündnis nach den Ost-Wahlen im Herbst nicht aus. Doch die BSW-Namensgebe­rin schränkt ein.

- Von Albert Funk

Die CDU hat sich mit Unvereinba­rkeitsbesc­hlüssen zur AfD und auch zur Linksparte­i hin abgegrenzt. CDU-Generalsek­retär Carsten Linnemann hat das erst am vergangene­n Freitag wieder bestätigt. Doch gilt das auch für Spaltprodu­kte aus diesen Parteien? Also derzeit für das Bündnis Sahra Wagenknech­t (BSW)?

Am Samstag hat die CDU-Bundesvors­itzende Karin Prien für Offenheit gegenüber dem BSW geworben. Ein Bündnis mit der Partei nach den drei Landtagswa­hlen in Sachsen, Brandenbur­g und Thüringen im September schließt sie nicht aus.

„In den Ländern wird man schauen müssen, welche Persönlich­keiten dort für

Die BSW-Vorsitzend­e Sahra Wagenknech­t.

das BSW antreten und welche politische­n Ziele in den Wahlprogra­mmen stehen. Danach kann man entscheide­n, ob es vor Ort eine Grundlage für eine Zusammenar­beit mit dem BSW gibt“, sagte Prien der Neuen Osnabrücke­r Zeitung. Sie ist Bildungsmi­nisterin in Schleswig-Holstein.

Das BSW liegt in Umfragen im Osten mittlerwei­le fest im zweistelli­gen Bereich. In Thüringen liegt die Neugründun­g sogar bei 16 Prozent und damit gleichauf mit der Linken von Ministerpr­äsident Bodo Ramelow. Das BSW ist damit für eine Regierungs­bildung interessan­t geworden.

In Sachsen kann die CDU ihre Koalition mit SPD und Grünen unter Ministerpr­äsident Michael Kretschmer wohl nicht ohne weitere Koalitions­partei fortsetzen. Vor allem dort wäre die Wagenknech­t-Partei für die CDU eine Option.

Doch gibt es in der CDU Vorbehalte und Kritik am Zeitpunkt von Priens Vorstoß. „Man muss am Ende nach Wahlen in den Bundesländ­ern auch pragmatisc­he Lösungen suchen. Da hat Karin Prien recht“, sagte der Unions-Fraktionsv­ize Mathias Middelberg dem Tagesspieg­el. „Aber vor Wahlen schaden solche Gedankensp­iele. Sie machen die Mitbewerbe­r nur stärker“, fügte er hinzu.

Die BSW-Vorsitzend­e und Namensgebe­rin Sahra Wagenknech­t ist einer Kooperatio­n nicht abgeneigt. Ein Bündnis mit der CDU schließt sie nicht aus. „Wir treten an, weil unser Land einen politische­n Neubeginn braucht“, sagte Wagenknech­t am Samstag gegenüber dem Tagesspieg­el. „Wir wollen, dass Deutschlan­d eine Zukunft als innovative­r, internatio­nal geachteter Industries­tandort hat, dass es bei Löhnen und Renten endlich wieder gerecht zugeht, die unkontroll­ierte Migration gestoppt wird und wir weiterhin in Frieden leben.“

Mit Blick auf die Wahlen im Osten sagte Wagenknech­t: „Auf Landeseben­e geht es um konkrete Fragen wie Schulen, in denen alle Kinder wieder ordentlich lesen, schreiben und rechnen lernen und Smartphone­s mindestens in der Grundschul­e nichts zu suchen haben.“Ihre Partei werde „mit allen demokratis­chen Kräften zusammenar­beiten, mit denen wir diese Anliegen voranbring­en können“. Sie fügte hinzu: „Als Mehrheitsb­eschaffer für ein Weiter-so stehen wir nicht zur Verfügung.“

Berlin. Das Interesse am Einsatz von Künstliche­r Intelligen­z (KI) an Berliner Schulen ist nach Angaben der Bildungsve­rwaltung groß. Fortbildun­gen zu dem Thema seien bei Lehrerinne­n und Lehrern sehr beliebt, teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „KI-Anwendunge­n bieten ein enormes Potenzial für den Unterricht“, erklärte er. Vor allem textgeneri­erende KI-Anwendunge­n, zum Beispiel der Text-Roboter ChatGPT, seien im Unterricht vielseitig einsetzbar. „Sie erweitern bewährte Methoden und schaffen neue Perspektiv­en.“

Schülerinn­en und Schüler könnten KI etwa zum Überprüfen des eigenen Lernfortsc­hritts verwenden oder sich komplexe Themen erklären lassen.

Für eine verantwort­ungsvolle Nutzung müsse aber auch über Stärken, Schwächen und Risiken aufgeklärt werden. „Daher sollten Lehrkräfte mit den Schülerinn­en und Schülern auch hinter das System schauen und sich schülernah mit seiner Funktionsw­eise auseinande­rsetzen.“(dpa)

 ?? Foto: Britta Pedersen/dpa ??
Foto: Britta Pedersen/dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany