Sächsische Zeitung (Weißwasser)
Die Krabat-Saga steht vor der Premiere
Es wird wieder zauberhaft an der Krabat-Mühle in Schwarzkollm. Die Proben für die erste Krabat-Saga haben begonnen. Für Gäste gibt es Neuerungen.
Die Macher der neuen Krabat-Saga legen sich ab Minute eins richtig ins Zeug. Die rund 900 Besucher der Premiere am 19. Juni auf dem Gelände der Krabat-Mühle in Schwarzkollm können sich auf jede Menge Gesang und Tanz freuen. „Unser Stück wird viel musikalischer werden als die Aufführungen in den Jahren zuvor“, sagt Michael Kuhn, der künstlerische Leiter der Krabat-Saga. Er wird gemeinsam mit Johanna F. Krüger auch Regie führen.
Die Zuschauer erwartet zum Start der Saga-Reihe unter anderem die Darstellung einer sorbischen Hochzeit. Neun bis zehn Darsteller werden dann als Hochzeitszug über die Bühne auf dem Mühlenensemble schreiten – gemeinsam mit fast ebenso vielen Helfern. „Es wird zudem viele sorbische Lieder und drei sorbische Hochzeitstänze geben“, sagt Michael Kuhn. Das bedeutet: Die Saga-Gestalter betonen die sorbische Kultur bewusst.
Viele Darsteller sind neu im Team
Anders als in anderen Jahren dürfen sich die Krabat-Saga-Gäste darauf freuen, dass die Geschichte quasi wieder von vorne beginnt. Nicht umsonst ist der Titel in diesem Jahr „Im Anfang ist das Licht“. Die Zuschauer erfahren unter anderem, wie der Müller zum Schwarzen Müller wird und wie Krabat an die Mühle kommt und Hanka kennenlernt. Neu sind auch viele der Darsteller. Sie sind in den vergangenen Monaten gecastet worden und haben sich am Montag erstmals gemeinsam in Schwarzkollm getroffen. So spielt Nico Müller den Schwarzen Müller, Waltraud Auer ist Marija, des Müllers Frau. Die Rolle der Hanka – die Kantorka – übernimmt Maxie Werner. Mühlenwirtin und die Rolle der älteren Hanka spielt Cornelia Drese. Julia Henke übernimmt die „dunkle Patin“. Das Produktionsteam hat darauf wert gelegt, dass in diesem Jahr die weiblichen Charaktere stärker zum Vorschein kommen. Inhaltlich orientiert sich das Stück an einem Teil der Krabat-Ursprungssage, wie man sie von Otfried Preußler und Jurij Brězan kennt. Einer aus der Truppe kennt Schwarzkollm, die Mühle und die Krabat-Sage aus dem EffEff: Richard Fuchs. Der Lautaer hat bereits bei der Vorgänger-Serie „Krabat-Festspiele“mitgemacht und wird die Hauptrolle des „Janek“darbieten – also die Figur des Krabat. Insgesamt hat es nach Angaben der Produktionsleitung etwa 300 Bewerbungen für die Rollen der Hanka, der Marija und des Müllers gegeben. Dabei ist auch ein Ex-Monarch: Steffen Urban, der in den Vorjahren stets August, den Starken verkörpert hat, spielt in diesem Jahr „Ambrosius Balthasar Hempel“, einen Dresdner Theaterimpressario.
Was für Zuschauer neu wird: Erstmals lassen die Veranstalter eine Tribüne auf dem Mühlengelände aufbauen. Das heißt: Ein Teil der Gäste der Krabat-Saga sitzt erhöht und hat einen besseren Blick aufs Geschehen. Die Tribüne soll bis zum Laubengang reichen. Zudem gibt es sowohl Achterals auch Zehnertische. „Wir sind selbst gespannt, welcher Anblick sich uns dann eröffnet“, sagt Anton Fuchs, der Produktionsleiter der Krabat-Saga. Mit rund 900 Plätzen finden rund 100 Zuschauer mehr Platz als zu den Vorstellungen im Jahr zuvor. Das hat auch andere Folgen: Das Saga-Team hat die Gastronomie und auch den Sanitärtrakt neu geplant und zahlenmäßig aufgestockt. Während die Karten für die meisten Aufführungen zwischen dem 19. Juni und dem 7. Juli schon innerhalb der ersten Verkaufstage ausverkauft gewesen sind, gibt es für die letzten beiden Vorstellungen am Mittwoch und Donnerstag jeweils noch Restkarten.
Jetzt geht es für die Akteure der KrabatSaga richtig los. Nach einigen Tagen Leseprobe und musikalischen Proben findet der Feinschliff für das Stück ab dem 13. Mai hauptsächlich in Schwarzkollm statt. Eine noch bevorstehende Aufgabe ist, das Volkskunstensemble einzukleiden und einzuweisen. Denn auch in diesem Jahr wird es im Stück etwa 60 Laiendarsteller geben, die ebenfalls zum Gelingen des Stückes beitragen. Dass es Spaß macht, am großen Schauspiel auf dem Gelände der KrabatMühle teilzunehmen, hat sich offensichtlich weit über die Grenzen der Region Hoyerswerda herumgesprochen. In diesem Jahr gibt es Laiendarsteller, die für die Krabat-Saga täglich aus Heidenau, Dresden, Radebeul und Laußnitz anreisen, um in Schwarzkollm mitzuspielen.