Sächsische Zeitung (Weißwasser)
Verstappen nach Sieg: „Ich freue mich, im Bett zu liegen“
Der Formel-1-Pilot liefert sich in Imola einen harten Zweikampf mit dem McLaren-Piloten Norris und ist danach völlig erschöpft.
Nach seinem Zittersieg in Imola hatte Max Verstappen Entspannung für seinen lädierten Rücken bitter nötig. „Ich bin kaputt von den Stößen. Mein Rücken, alles tut weh, es war einfach so holprig da draußen. Schon nach 20 Runden konnte ich meinen Rücken richtig spüren“, erzählte der RedBull-Pilot nach seinem fünften Saisonsieg am Sonntag beim Grand Prix der Emilia-Romagna.
„Ich freue mich einfach darauf, im Bett zu liegen, vielleicht ein paar Schmerztabletten zu nehmen, und eine Massage.“
Mit nur 0,725 Sekunden Vorsprung fuhr der dreimalige Formel-1-Weltmeister mit immer stärker abbauenden Reifen vor dem heranstürmenden McLaren-Verfolger Lando Norris ins Ziel. Verstappen verhinderte gerade so den zweiten Karrieresieg des Engländers, der zwei Wochen zuvor in Miami erstmals triumphiert hatte. „Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir mit Freude sagen können, dass wir in der Position von Ferrari und Red Bull sind“, sagte Norris, der in der WM-Wertung als Vierter aber noch satte 60 Punkte hinter Spitzenreiter
Verstappen liegt. Der Vorsprung von Red Bull auf die Konkurrenz scheint aufgebraucht, nur die Klasse Verstappens rettete den Erfolg im siebten Rennen des Jahres. Vielleicht wird das Duell zwischen Verstappen und Norris sogar diese Saison überstrahlen. „Du hast zwei Jungs, die in Topform sind und wie Tyson Fury und Oleksandr Usyk gegeneinander kämpfen“, verglich Red-Bull-Teamchef Christian Horner das Formel-1-Duo mit dem Box-Duo. Verstappen und Norris hatten sich den WMVereinigungskampf in der Nacht zum Sonntag auch beide angesehen.
Was seinen Sieg-Hattrick in Imola, der erste seit Michael Schumacher im Ferrari 2002 bis 2004, noch außergewöhnlicher machte: Der Niederländer war auch bei der Rennleitung vorgemerkt, weil er wegen seiner Schwierigkeiten schon dreimal die Streckenlimits überschritten hatte. Ein weiteres Mal hätte ihm eine Strafe eingebracht und das wiederum hätte ihn den 59. Karriereerfolg gekostet. „Eine unglaubliche Leistung von Max, der absolut fehlerfrei gefahren ist“, schwärmte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.
Kurios ist, dass der WM-Dominator nicht nur das Formel-1-Rennen gewann, sondern mit drei Teamkollegen als Sim-Racer auch bei den virtuellen 24 Stunden am Nürburgring erfolgreich war. (dpa)