Sächsische Zeitung (Weißwasser)
Starke Performance, wenig Ertrag
Auch das zweite Rennwochenende der DTM verläuft für den Dresdner Piloten Maximilian Paul nicht nach Wunsch. Immerhin kann er sich seine ersten Punkte sichern.
Deutlich stärker als beim Saisonauftakt der DTM 2024 präsentierte sich Maximilian Paul bei seinem ersten von zwei Heimspielen am Wochenende auf dem Lausitzring. Am ersten Renntag sicherte sich der 24-jährige Dresdner mit seinem im familieneigenen Rennteam Paul Motorsport eingesetzten circa 640 PS starken Lamborghini Huracan GT3 EVO2 unter 20 Startern den neunten Startplatz.
Das Samstagsrennen wurde von Wetterkapriolen beeinträchtig, die wegen sintflutartiger Regenfälle gleich zwei Rennunterbrechungen zur Folge hatten. Nachdem sich die äußeren Bedingungen einigermaßen beruhigt hatten, konnte am frühen Abend (wegen der TV-Kollision mit der Eishockey-WM) doch noch richtiges Racing gezeigt werden.
Von seinem neunten Startplatz aus hielt Maximilian Paul auf nach wie vor nasser Strecke zunächst in diesem Bereich gut mit und rückte mit schnellen Rundenzeiten sowie einer geschickten Boxenstrategie bis auf die fünfte Position vor. Doch wie schon vier Wochen zuvor in Oschersleben war der obligatorische Pflicht-Boxenstopp wieder die Krux seines Rennens, sodass er am Ende nur Zwölfter wurde. Immerhin sammelte er damit seine ersten vier Meisterschaftspunkte. „Positiv ist, dass wir gut bei der Musik waren, doch es gibt halt immer Dinge, bei denen man besser werden kann. Von daher ist alles gut“, sagte Maximilian Paul anschließend und richtete den Blick bereits wieder nach vorn.
Konkret bedeutete das das zweite Lausitzring-Rennen am Sonntag, für welches er sich den achten Startplatz sicherte. Von diesem aus katapultierte er sich bereits in der Startrunde auf die sechste Position. Später verlor er einen Platz, war aber weiter voll im Soll. Während der neuerlichen Boxenstopp-Orgie kam Maximilian Paul kurzzeitig sogar einmal als Führender bei Start/Ziel vorbei und wurde dann selbst als einer der Letzten an seiner Box vorstellig.
Diesmal funktionierte alles tadellos, doch kurz nach seiner Rückkehr auf die Strecke gab es eine Feindberührung, infolge dieser sein linker Hinterreifen Schaden nahm und er in einen unbeteiligten Kollegen krachte. Damit war dieses Rennen an Ort und Stelle für ihn beendet. Trotz dieses neuerlichen Pechs trug er die Sache mit Fassung und sagte dazu: „Gestern haben wir einen Fehler gemacht, und heute bin ich unglücklich in eine Situation gekommen, bei der es diesen Kontakt gab. Dementsprechend ist das Rennen dann vorbei gewesen. Wir können es nun eh nicht ändern, werden das analysieren und weiter machen.“
Das Chaos-Rennen am Samstag gewann der Südafrikaner Kelvin van der Linde in einem Audi R8 LMS GT3 EVO II vor dem gebürtigen Münchner und in Monaco aufgewachsenen Maro Engel in einem MercedesAMG GT3. Dritter wurde der Vorjahreschampion
Thomas Preining aus Österreich, der einen Porsche 911 GT3 R 992 pilotierte. Er war es auch, der sich am Sonntag, nun bei bestem Rennwetter, gegen Kelvin van der Linde und dessen Team- und Markenkollegen Ricardo Feller aus der Schweiz durchsetzte.
„Das war eines der besten DTM-Rennen, das ich als Fahrer bisher erlebt habe. Entscheidend für den Sieg war unsere Strategie mit einem frühen Boxenstopp. Nach dem Reifenwechsel konnte ich zwar nicht direkt die Führung übernehmen, mich aber in eine gute Position bringen. Ich habe direkt attackiert und bin dabei ein bisschen ins Risiko gegangen. Das ist Racing in der DTM“, analysierte Preining anschließend, nachdem er im Gesamtklassement auf Rang zwei vorgerückt war.
Neuer Tabellenleader ist Kelvin van der Linde, dem in der jüngeren Vergangenheit nicht allzu viel gelang. Er sagte dazu: „Als Tabellenführer vom Lausitzring abzureisen, fühlt sich super an. Es ist eine großartige Leistung unserer Mannschaft, nach dem schwachen Auftakt in Oschersleben in so kurzer Zeit einen solchen Umschwung hinzulegen. Leider ist mir direkt nach dem Boxenstopp auf noch kalten Reifen ein kleiner Fehler unterlaufen. Den hat Thomas sofort genutzt.“Den zweiten DTM-Tourstopp besuchten insgesamt 45.500 Zuschauer und Zuschauerinnen.