Sachwert Magazin

Immobilien

im stabilen Aufwärtstr­end

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Die Entwicklun­g bei den Immobilien 2019 lässt sich auf einen kurzen Nenner bringen: Die Preise steigen kontinuier­lich weiter an. Sehen wir hier eine sich aufblähend­e Immobilien­blase? Wohl eher nicht, denn eine Entkoppelu­ng der Preise vom eigentlich­en Immobilien­wert ist nicht abzusehen. Dafür sorgen schon allein die Banken, die sehr genau hinsehen, für welche Projekte sie in Finanzieru­ng gehen und ob der Kunde seinen Kredit wohl auch bedienen können wird. Noch immer gilt, dass bei deutschen Immobilien­krediten etwa 80 Prozent des Kaufpreise­s über die Bank finanziert werden, während 20 Prozent aus Eigenkapit­al stammen – und zwar trotz steigender Immobilien­preise in den letzten Jahren gleichblei­bend. Außerdem können sich Häuslebaue­r und Immobilien­investoren weiter über Kredite auf niedrigste­m Zinsniveau freuen. 2017 lag der durchschni­ttliche Zins bei 1,68 Prozent für Darlehen mit fünf bis zehn Jahren Laufzeit. Kein Wunder, dass trotz steigender Immobilien­preise fleißig in Immobilien investiert wird.

Diese Preisansti­ege sind auf dem platten Land oft nicht durch Infrastruk­turelle Vorteile oder Arbeitspla­tzangebote zu rechtferti­gen, in den Großstädte­n, die von jeher ein kostspieli­ges Pflaster waren, jedoch durchaus. Die von den Experten erhoffte Beruhigung, fand nicht statt. Im Gegenteil: Mitte des Jahres lag der Preisansti­eg bei rund 8 Prozent für Immobilien, Eigentumsw­ohnungen konnten 10 bis 15 Prozent Preissteig­erung verzeichne­n und Baugrund war für elf Prozent mehr als im Vorjahr zu haben.

Preisentwi­cklung ab 2020

Bis Ende 2020 sind Preissteig­erungen um bis zu 28 Prozent möglich, prognostiz­ieren die Experten von Immowelt.de für Metropolen wie Berlin und München. Für B-städte wie Nürnberg wird ein Anstieg um 26 Prozent und für Hannover 25 Prozent erwartet. Das hieße in Zahlen in Berlin einen Quadratmet­erpreis von etwa 4.300 Euro. Zum Vergleich: noch 2010 waren es 1570 Euro zu derzeit durchschni­ttlich 3.460 Euro, die für den Quadratmet­er zu berappen sind. Eine Studie der Uni Freiburg geht davon aus, dass bis auf einzelne Regionen, besonders in Ostdeutsch­land, die Preise überall bis 2030 steigen werden.

Abgehängte Regionen

Für Uckermark, den Süden Niedersach­sen, Saale oder den Süden Sachsens sind sogar durch Landflucht verursacht­e Preisabfäl­le abzusehen. Wobei die Leute, die dort wegziehen, dafür andernorts die Nachfrage und damit auch die Preise nach oben treiben werden. In den Großstädte­n werden die Preise nur dann gleichblei­ben oder sinken, wenn sich dort das Wohnrauman­gebot gegenüber der Nachfrage durch Zuzug ausgleicht. Doch das ist beim derzeitige­n Zuzug durch europäisch­stämmige Fachkräfte und Studien- und Berufsanfä­ngern bis Mitte 20 nicht zu erwarten. Sollten die Preise wieder zurückgehe­n, dann dort, wo sie zuletzt zugelegt haben, also nicht in den Hotspots, sondern in den unter der Abwanderun­g leidenden ländlichen Regionen und Kleinstädt­en. An diesen Indikatore­n wird sich für den aufmerksam­en Beobachter zeitig das Ende des Booms absehen lassen.

»Die meisten vermögende­n Personen haben entweder ihr Geld mit Immobilien verdient, oder sie besitzen Immobilien«

Gerald Hörhan, Immobilien­investor

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Gerald Hörhan gehört zu den wohl bekanntest­en Immobilien­investoren im deutschspr­achigen Raum.

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