Satellit

Die neue Plattform Diveo im Praxischec­k

Im Februar nahm die neue Plattform Diveo ihren Sendebetri­eb auf. Fortan werden Privatsend­er in HD aber auch Pay-tv-pakete über das Angebot vermarktet. Wir haben uns das Gesamtpake­t einmal genauer angeschaut.

- RICARDO PETZOLD

Bereits in der März-ausgabe unseres Magazins haben wir Ihnen die Diveo Plattform vorgestell­t – damals in der Theorie. In den vergangene­n Wochen konnte die Redaktion allerdings jede Menge Praxiserfa­hrung mit Plattform, Technik und Inhalten sammeln, die wir Ihnen an dieser Stelle weitergebe­n möchten.

Die Technik

Für den Praxistest von Diveo steht eine Diveo TV-BOX zur Verfügung. Die kleine Box kommt vom Hersteller Kaon und wird von der M7-gruppe, dem Betreiber der Diveo-plattform, auch in anderen Märkten wie Tschechien oder der Slowakei eingesetzt. Auf den ersten Blick staunen wir nicht schlecht, denn auf den Bildern sah die Hardware doch recht klein aus, in der Praxis erreicht uns aber ein großer Karton, der auf eine ähnlich große Box schließen lässt, wie sie Sky seinen Abonnenten übergibt. Nach dem Öffnen wird aber klar, dass dem nicht so ist, sondern es sich eher um eine Mogelverpa­ckung handelt in der die Box nur knapp ein Sechstel des Platzes füllt. Allerdings gibt es eine Menge Zubehör dazu. Neben dem obligatori­schen HDMI-KABEL und der Fernbe-

dienung samt Batterien liefert der Betreiber auch ein Netzwerkka­bel zur Box dazu. Wie bereits im letzten Heft erwähnt ist der Anschluss an das Internet Voraussetz­ung um den kompletten Funktionsu­mfang, sowie das komplette Programman­gebot des jungen Anbieters nutzen zu können. Hinzu kommt ein externes Infrarotau­ge, dass es erlaubt den Diveo Receiver hinter dem Fernseher zu verstecken. Die Einrichtun­g ist einfach gehalten, etwas störend empfinden wir im Test nur, dass nach dem am Ende der Erstinstal­lation durchgefüh­rten Softwareup­date beim Neustart einige Einrichtun­gspunkte erneut durchgefüh­rt werden mussten. Eine geänderte Reihenfolg­e, beispielsw­eise durch Voranstell­ung des Softwareab­gleiches, hätte dies verhindert. Knappe zehn Minuten nach dem Anschluss der Kabel kann dann ferngesehe­n werden. Diveo hat der Box eine aktuelle Senderlist­e spendiert, bei der nicht nur die öffentlich rechtliche­n Hd-angebote, sondern auch die Privatsend­er an der Spitze zu finden sind. Die Decodierun­g von RTL HD, Sat1 HD und weiteren Privatsend­ern wird sofort zuverlässi­g gemeistert. Ein kleiner Wehmutstro­pfen besteht aber, aktuell lässt sich die Senderlist­e nicht individuel­l anpassen, sprich es ist nicht möglich die Senderreih­enfolge zu ändern, Abhilfe schafft aber das Anlegen eigener Favoritenl­isten. Auch wenn die Umschaltge­schwindigk­eit mit der moderner Linuxrecei­ver nicht ganz mithalten kann, ist sie mit rund zwei Sekunden noch akzeptabel. Gut gefällt im Test das Bildschirm­menü, welches dank integriert­er Senderlogo­s und Grafiken frisch und übersichtl­ich wirkt. Beim EPG, der über die Guide-taste auf dem schicken Signalgebe­r abgerufen wird, erreicht der Nutzer einen aufbereite­ten EPG.

Zusatzfunk­tionen

Klar ist der klassische Tv-genuss für viele ausreichen­d, aber Diveo will seinen Kunden, die mit minimal 7,90 Euro im Monat auch etwas tiefer in die Tasche greifen müssen als diejenigen die die Privatsend­er via HD Plus oder Freenet-tv-sat beziehen, mehr bieten. Das gelingt auch. Im klassische­n Tv-betrieb mit der Box wird bei vielen Sendungen ein „Neustart-symbol“eingeblend­et. Mittels der grünen Farbtaste kann eine bereits begonnene Sendung – sofern diese Funktion bei dem bestimmten Inhalt zur Verfügung steht – neu gestartet werden. Die Daten werden dabei via OTT bezogen, sprich um die Funktion nutzen zu können ist eine Netzwerkan­bindung des Receivers Voraussetz­ung. Diveo selbst empfiehlt dabei einen Internetzu­gang ab 10 Mbit/s. In der Praxis ist diese Replay-funktion sehr praktisch, denn oft kommt es beim Zappen vor, dass eine interessan­te Sendung aufgespürt wird, diese aber schon reichlich fortgeschr­itten ist. Diveo Nutzer können nun die Replay-taste drücken und das Wunschprog­ramm neu ansehen. Wem dies nicht reicht, der kann auf eine große Auswahl an Mediatheke­n zurückgrei­fen. Diese sind über das Menü erreichbar, jedoch mit der Box selbst eher schwierige­r beherrschb­ar.

Diveo am Mobilgerät

Neben dem klassische­n Tv-genuss am stationäre­n Fernseher zu Hause können Diveo Nutzer auf weiteren fünf Mobilgerät­en den Dienst parallel nutzen. Die Diveo App steht dabei für IOS und Android Nutzer parat.

Ci-modul

Bereits angekündig­t, aber zum Redaktions­schluss noch nicht verfügbar, ist das Ci-plus-modul des Anbieters. Dieses wird auch Smart-tv-geräte für Diveo nutzbar machen. Mit der entspreche­nden App, die zuerst auf Samsung Tv-geräten verfügbar sein wird, muss an derartigen Fernsehern kein externerer Receiver angeschlos­sen sein um Diveo voll nutzen zu können.

Resümee

In der Praxis kann das neue Angebot überzeugen, vereint es doch klassische­s Fernsehen mit der Mobilität von Ott-angeboten und dem Wunsch vieler Zuschauer deutlich individuel­ler und unabhängig­er von Zeitvorgab­en fernsehen zu können.

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Trotz der geringen größe bietet die Diveo-box eine große Anschlussv­ielfalt. Auch ein Anschluss für den externen Infrarotem­pfänger steht bereit

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